Interview mit Felix Huby

Captain Blitz und seine Leute jagen die Verbrechermeute! Hans Peter Bergmann, aka Captain Blitz, sein Bruder Matti, Pacco und Anke (das Mädchen) sind auf Verbrecherjagd. Diskussionen und Bewertungen rund um Captain Blitz findet ihr hier im Bandenboard!
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Perry Clifton
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Interview mit Felix Huby

Beitrag von Perry Clifton »

In der Komplettbox zu Captain Blitz gibt es auch ein Interview mit Felix Huby zu hören. Natürlich auch für Paul Pepper Fans interessant.

https://www.amazon.de/CAPTAIN-BLITZ-SEI ... 175&sr=8-2

Hier meine Rezi dazu:

Zunächst einmal: Felix Huby kommt sehr sympathisch rüber. Da bin ich direkt froh s18.gif
Er hat offenbar nur Kinderbücher geschrieben, solange er selbst Kinder hatte. Irgendwo nachvollziehbar. Dann hat er (bei Captain Blitz) oft mit Co-Autoren gearbeitet und die Hörspiele entstanden hier VOR den Büchern, nicht andersherum wie bei Paul Pepper. Sehr interessant die Aussage, dass man in Kinderbüchern viel mehr Raum und Möglichkeiten hat, während im Hörspiel alles auf Dialoge, Geräusche und eine gewisse Kürze beschränkt ist. Dies bestätigt dann auch wieder H.G. Francis' Herangehensweise. Ein weiterer guter Autor mit dem gleichen Muster. Ich bin sicher, Wolfgang Ecke hätte Ähnliches gesagt.
Woah, die Paul Pepper Bücher waren anscheinend ziemlich erfolgreich, aber Kosmos hat dann bei den Auflagen nicht nachgelegt? Unverständlich und schade. Ich stimme Huby zu, aus der Serie hätte noch mehr werden können.
Okay, Captain Blitz spielt also in Duisburg, war mir vorher noch nicht bekannt. Und Paul Pepper spielt in einer Kleinstadt in Franken.
Es wird auch gefragt, ob es nicht ein bisschen klischeehaft ist, das Thema Mafia, Schutzgelderpressung und Pacco als typischen Italiener zu verwenden. Huby: "Wenn man soviele Fernsehserien geschrieben hat wie ich, weiß man, dass man um's Klischee gar nicht herumkommt." Er sagt auch, dass er damit die Erwartungshaltung des Publikums bedient. Und damit hat er imho sehr recht. Was hätte Stefan Wolf dazu gesagt? :D
Noch ein anderer nachdenkenswerter Satz: "Wie wir damals Spannung erzeugt haben, das hat sich ja alles technisch bei Weitem überholt". (Handys vs. Telefonzellen usw.)
Ein äußerst lohnendes Interview s43.gif

Noch etwas: Es sieht so aus, als habe Huby die Texte für die Titelmelodien zu Pepper und Blitz geschrieben s29.gif Nunja, man kann nicht alles können s45.gif

Allerdings wird doch bei den Hörspielangaben Regina Conradt genannt? s14right.gif

Auf jeden Fall hörenswert für Hintergrundinfos s50.gif
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Jamie Allison
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Re: Interview mit Felix Huby

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Do 3. Okt 2024, 12:06 Captain Blitz spielt also in Duisburg, war mir vorher noch nicht bekannt.
Direkt bekannt war mir das auch nicht; ich erinnere mich aber, das damals im ersten Durchlauf vermutet zu haben. In "Autodieben auf der Spur" werden der Rhein und dessen Querung über die B55 erwähnt, sowie die Nähe zu NL. Spricht schon stark für Duisburg bzw. eine größere Stadt am Niederrhein.
Perry Clifton hat geschrieben: Do 3. Okt 2024, 12:06 Was hätte Stefan Wolf dazu gesagt?
Kann ich dir sagen. ;)

"Nennen Sie mir ein Lebensbereich, in dem man ohne Klischees auskommt! Wenn man etwas nimmt, was eben dem allgemeinen Geschmack entspricht, was gerade trendy ist, was irgendwo schon öfter mal gebraucht worden ist, spricht man von Klischee. Wie viele Möglichkeiten hat man denn, ein Mädchen zu schildern? Sie ist entweder blond und blauäugig, dunkelhaarig mit braunen Augen, oder sie ist eine Rothaarige mit grünen Katzenaugen. Sie müssen wissen, als ich die Figur der Gaby 1979 in meiner Phantasie erschaffen habe, herrschte grade der ungeheure Trend: blond und blauäugig! Hinzu kommt auch noch, dass meine Tochter damals im Alter von Gaby war, allerdings hatte sie blonde Haare und grüne Augen. Das spielt alles so’n bisschen mit rein, aber letztendlich kommt man in einer Serie nie ganz ohne Klischees aus. Das gehört einfach dazu, und irgendwie ist an Klischees ja auch immer etwas Wahres dran, oder?"

https://www.planet-interview.de/intervi ... olf/34059/

Würde sagen, Wolf und Huby waren da durchaus auf einer Linie. :)
Perry Clifton hat geschrieben: Do 3. Okt 2024, 12:06 Noch ein anderer nachdenkenswerter Satz: "Wie wir damals Spannung erzeugt haben, das hat sich ja alles technisch bei Weitem überholt". (Handys vs. Telefonzellen usw.)
So viele spannende Szenen oder gar ganze, verdammt gute Folgen, die heute mit der Präsenz von Handys nicht mehr erzählt werden könnten. Hab ja schon einige rausgearbeitet, auch bei TKKG und DDF. Die Dinger mögen noch so praktisch für den Alltag sein; für die Spannung wirklich guter Geschichten in diesem Sektor waren bzw. sind sie absolut tödlich. Nach so vielen DDF- und TKKG-Folgen seit der Erfindung bzw. Serienreife des Mobiltelefons sowie eigener Schreiberfahrung kann ich nur urteilen: Wer nicht weiß, was der gute Mann da hatte, dem kann ich es sagen. Recht! Recht hatte er. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Do 3. Okt 2024, 12:06 Woah, die Paul Pepper Bücher waren anscheinend ziemlich erfolgreich, aber Kosmos hat dann bei den Auflagen nicht nachgelegt?
Das löst dann das Rätsel, welches sich mir bereits umgehend nach Genuss des "schleichenden Giftes" auftat. Mangelnde Qualität war sehr offensichtlich nicht das Problem. Mangelnder Erfolg auch nicht. Also einfach wieder Verlag-macht-Sachen-weil-er's-kann-und-nicht-weil-es-Sinn-ergibt. Nun ja, noch nicht zufriedenstellend, aber wohl etwas, das man als Leser und Fan hin und wieder einfach als gegeben hinnehmen muss.

Danke für die ausführliche Wiedergabe! :)

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