Immer, wenn das Internet bei mir Zicken macht, kommt einer mit den guten Themen um die Ecke, ja moin ...
Ich würde, von mir selbst ausgehend, generell zwischen Beschreibungen kleinerer Örtlichkeiten, größerer Örtlichkeiten sowie Personen unterscheiden.
Größeren Szenerien widme ich schon generell etwas mehr Platz, meist eine halbe bis Dreiviertelseite (genormt). Es muss ja nicht gleich jedes einzelne Detail sein, aber es sollte zur generellen Visualisierung dienen. Da meine Beschreibungen von beispielsweise Gebäuden, Parkanlagen und Straßenzügen in Städten oder Landschaften und ausgedehnten Ländereien außerhalb zumeist gut ankommen, jedenfalls soweit mir diesbezüglich etwas zurückgemeldet wird, würde ich diesen Weg auch so fortsetzen. Beschreibe ich nur eine Örtlichkeit im sehr kleinen Maßstab, beispielsweise ein Zimmer samt Einrichtung, fasse ich mich deutlich kürzer und verschaffe nur einen groben Überblick mit Fokus auf das, was akut für die Geschichte relevant ist; kleinere Dinge wie das Material, aus dem die Türklinke besteht, kann man auch wunderbar nebenbei im Fließtext unterbringen, sobald eine handelnde Person sie aktiv benutzt.
Personenbeschreibungen nehmen bei mir zumeist auch nur wenige Zeilen in Anspruch. Grobes Alter, Größe, Haar- und Augenfarbe und optional noch ein paar markante Eigenschaften, dann vielleicht noch in einem Satz die Kleidung, sofern sie für die Szene eine wichtige Rolle spielt, das reicht völlig. Mehr müsste es dann auch für mich als Leser nicht sein.
Das zu Orten und Personen. Bei Handlungen kann ich auch schon mal ausufernder werden, gerade wenn ich feststelle, dass es auch noch Spaß macht.
Meine Vorstellung vom Karpatenhund variiert übrigens zwischen ca. 50 und 80 cm in der Höhe. Jetzt weiß ich natürlich, dass so ein massiver Köter aus Glas ziemlich schwer sein muss (wer schon mal kistenweise Wasserflaschen aus Glas durch die Gegend schleppen musste, kann beurteilen, was Glas so wiegen kann

). Letztendlich spielt es aber für die Phantasie kaum eine Rolle, das stimmt. Und damit wären wir bei unterschiedlichen Medien: Lege ich im Fließtext relativ viel Wert auf Detailgenauigkeit, aber eben nicht zu ausufernd, um möglicherweise etwas zu vergessen, das später wichtig werden könnte, so reichen im Hörspiel für mich zwei bis maximal drei Sätze. Und käme andauernd mitten im Dialog irgendein Einschub vom Erzähler à la "Peter drückte die goldene Türklinge herunter", würde mich das immer aus dem Flow bringen.

Da sollte im besten Falle einfach die Phantasie die Lücken füllen. (Da sind wir wieder bei HGF und seiner Erzählkunst.)
Jetzt kommt es natürlich auch auf die Geschichte an sich an, gerade auch auf den Umfang. Will ich etwas ausufernder erzählen, wie in meinem derzeitigen Fanfiction-Zyklus, werden natürlich auch die Beschreibungen gern etwas länger. Da aber die Thematik "Mini-Serie nur mit Originalcharakteren und maximal 10.000 bis 12.000 Wörtern pro Episode" (siehe Halo-Clique) bei mir im Geiste immer noch nicht ganz vom Tisch ist, werde ich Beschreibungen wohl, wie im ersten Zyklus, wieder straffen und auf das Allernötigste beschränken müssen. Damals normal gewesen, heute wohl eine kleine Herausforderung für mich.
Also: Gutes Thema, das mich derzeit auch wieder etwas beschäftigt ...
Ach ja:
► Text anzeigen
"Sie trug ein rotes Oberteil!"
"Größe?"
"C, schätze ich."
"Ich meine, wie groß war die Person?"
"Öh, so genau hab ich jetzt auch wieder nicht hingeguckt ..."