Nach dem letzten Band so: "So, wo ist meine Zeit jetzt geblieben? Ach, ist ja verloren, stimmt ja ..."
Ja, Hemingway war definitiv ein Extremfall in die andere Richtung. Nach seinem Gusto scheint man ja alles richtig gemacht zu haben, wenn die Abhandlung zur Geschichte einen Roman umfasst, während der Text selbst auf einen Bierdeckel passt. (Übertreibung als Stilmittel? Ich? Pah.

) Woran man halt auch sieht, wieviel man explorativ aus einem sehr kurzen Text herausholen kann, wenn er entsprechend verfasst ist. Sein Credo könnte man auch mit meinen Worten zusammenfassen: "Ich schreib den Kram nur, nachdenken müsst ihr schon selber."
Aus Autorensicht: In der Fanfiction gibt es nicht umsonst das "Drabble", einen meist aus einer Challenge entstehenden Kurztext mit exakt 100 Wörtern. Klingt nach "schreibt man doch in der Kaffeepause runter", aber so ist es definitiv nicht. Sich so kurzzufassen, kann mitunter eine größere Herausforderung sein, als ein Text mit mehreren hundert Seiten zu schreiben, so es wirklich ergiebig sein und einer kohärenten inneren Logik folgen soll.
Ich mag Beschreibungen auch. Ich muss jetzt natürlich nicht jeden Kleinkram wie die Farbe der Unterwäsche des Schwippschwagers der Hauptfigur wissen, oder aus welchem Jahrhunderte zurückliegenden Irrtum heraus die Entfernungsangabe nach Mordor auf Seite 752 um 310 Hobbitfußlängen abweicht.

Aber gerade Örtlichkeiten visualisiere ich durchaus gern. Mir hilft das beim Eintauchen in die erzählte Welt. Nur braucht es eben die entsprechende Dosierung ...