Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

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Jamie Allison
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Mo 17. Mär 2025, 18:11 Ich dachte kurz, ich hätte 'ne neue TKKG FanFic verpasst
Ist auch quasi eine, nur halt mit Original Characters im Alternate Universe, weil sie sonst zu OOC für den Canon wäre. :D ;)

(Wir haben's. Wolf hat gar nicht bei sich abgeschrieben, sondern die ganze Zeit Fanfictions zu seinen eigenen Serien geschrieben und dann einfach zum Canon gemacht. Ich glaube, wir sind da etwas ganz Großem auf der Spur! ;) )
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Mr. Murphy »

Horrorwespe? Ist Wespe mutiert? s75right.gif s77.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Jamie Allison »

Mr. Murphy hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 17:36 Horrorwespe? Ist Wespe mutiert?
Ja. Er ist einen Rang aufgestiegen, seitdem nennen sie ihn Hornisse. :-D
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Perry Clifton »

Und danach dann das Hummelchen aus dem Polizeifernsehen, wa? s40.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 17:45 Und danach dann das Hummelchen aus dem Polizeifernsehen, wa?
Auf die Rolle wird er nicht mehr so gern angesprochen ... :D
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Porsche-Hubi »

Jamie Allison hat geschrieben: Mo 17. Mär 2025, 18:20 Ist auch quasi eine, nur halt mit Original Characters im Alternate Universe, weil sie sonst zu OOC für den Canon wäre. :D ;)

(Wir haben's. Wolf hat gar nicht bei sich abgeschrieben, sondern die ganze Zeit Fanfictions zu seinen eigenen Serien geschrieben und dann einfach zum Canon gemacht.
Witzig, ich hatte den gleichen Gedanken :D

Was mich zur Frage bringt: Wie hätte TKKG 4.0 aus Wolfs Feder ausgesehen?
Ich traue mich zu wetten, dass er zumindest ein Konzept dafür hatte. Wenn nicht in der Schublade, dann im Kopf.
Aber ich glaube, die konkrete Antwort würde mir Angst machen s60.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Perry Clifton »

Porsche-Hubi hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 19:14 Was mich zur Frage bringt: Wie hätte TKKG 4.0 aus Wolfs Feder ausgesehen?
Auf jeden Fall hätte der Protagonist irgendwas mit Tom geheißen s45.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Jamie Allison »

Porsche-Hubi hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 19:14 Was mich zur Frage bringt: Wie hätte TKKG 4.0 aus Wolfs Feder ausgesehen?
Ich traue mich zu wetten, dass er zumindest ein Konzept dafür hatte. Wenn nicht in der Schublade, dann im Kopf.
Aber ich glaube, die konkrete Antwort würde mir Angst machen
Basierend auf den letzten 10 bis 20 TKKG-Folgen von Wolf ... Das kleine Fischlein, das in Folge 143 Tims Fahrrad im Maul hatte, wäre auf jeden Fall das Haustier der Bande. :D Fußball würde eine stärkere Rolle einnehmen (der spielte fast 150 Folgen lang überhaupt keine Rolle bei TKKG, dann auf einmal in zwei Folgen in kurzer Zeit ...). Die Gangster hätten nicht nur osteuropäische Namen, sondern wären auch wirklich Osteuropäer. Gelegentlich gibt's ein kleines Feuerwerk mit Raketen, was kein Problem wäre, würden da nicht dummerweise öfter mal Flugzeuge im Wege herumfliegen ... und jede Modedroge, die neu auf den Markt kommt, bekäme einen bescheuerteren Namen als die letzte davor.

Ach ja, und der Protagonist würde Tom heißen. ;)
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Kuchenblechmafia »

Ute Rohrbacher hat geschrieben: So 10. Nov 2024, 22:35 :-) Passt zwar eigentlich nicht hier hin, ABER es gibt tatsächlich bei TKKG einen Real-Life Remake von einem echten Verbrechen. Meines Wissens nach auch nur einen einzigen.

"Geiselnahme im Villenviertel" (Folge 211) ist die TKKG-Version zum Commerzbank-Raub von Berlin Zehlendorf. Die Tatbegehung wurde hier wirklich detailgenau kopiert, nur die Lösung war am Ende selbstverständlich eine andere. Finde das aber trotzdem sehr spannend und habe noch nie gehört, dass jemandem das aufgefallen ist.
Das ist nicht der einzige, in Folge 200 soll das Lösegeld in eine ferngesteuerte Lore gegeben werden, es wird dann die Verfolgung aufgenommen und dabei geraten diese in Stolperdrähte die Leuchtraketen hochschießen.
Genau so lief eine Geldübergabe an den legendären Kaufhauserpresser Arno Funke aka Dagobert ab:

Am 22. Januar 1994 kam es bei der Karstadt-Erpressung zum einzigen Übergabeversuch mit echtem Geld. Ein Bote wurde zu einer stillgelegten Bahnstrecke geleitet, wo ein von Funke selbst gebautes Mini-Schienenfahrzeug bereitstand. Es fuhr los, nachdem der Überbringer ein Paket mit 1,4 Millionen DM hineingelegt hatte. Funkes Versteck war etwa einen Kilometer entfernt. Die Verfolgung war in der Dunkelheit und dem unübersichtlichen Gleisbett sehr schwierig, gelang der Polizei jedoch trotzdem. Um sich herum hatte Funke mehrere Stolperdrähte ausgelegt, die bei Berührung Knallkörper entzündeten. Als er Polizisten mit Taschenlampen auf sich zukommen sah, ergriff er die Flucht. Das Schienenfahrzeug war kurz vor dem Ziel entgleist. Mehrere Polizeibeamte fielen tatsächlich über die Stolperdrähte. Das Aufsteigen von roten Leuchtkugeln in den nächtlichen Himmel verdutzte sie derart, dass Funke wieder den entscheidenden Zeitvorteil zur Flucht gewann, aber auch diesmal leer ausging.

Ich finde Anschlag auf den Silberpfeil hat jetzt nicht 1:1 einen Tathergang, aber das ganze scheint an Monsieur X angelehnt zu sein, was nur wenige Jahre davor statt fand:
Hier erscheint normalerweise ein Video von YouTube. Bitte wende dich an einen Administrator.
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Interessanterweise gibt es tatsächlich heutzutage in Italien eine Gattung von Hochgeschwindigkeitszügen die als Frecciargento bezeichnet wird:
https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Frecce#Frecciargento
Die existiert allerdings erst seit 2008.
Tatsächlich gibt/gab es aber Namen für bestimme Zugläufe (also Fahrstrecken) der bekannteste ist natürlich der Orient-Express, dann der Rheingold oder auch Rheinpfeil (Dortmund-München), Blauer Enzian, Mistral (Paris-Marseille-Nizza) usw.
"Silberpfeil" hätte dahingehend auch gepasst.

Ansonsten wäre nicht nur "Ein Paradies für Diebe" und "Dynamit im Kofferraum" mit solchen Diebstählen um die "Fangquote" hochzutreiben, in "Im Kaufhaus ist der Teufel" los werden ja Jugendliche von dieser Laura angestiftet und die steckt es direkt dem Kaufhausdetektiv und dieser erpresst sie dann nachdem er sie "erwischt" hat, dort steckt quasi auch noch das mit Karin Eichberg aus der chinesischen Vase drin.

Apropos chinesisch: 56 - Todesgruß vom gelben Drachen und 73 - Herr der Schlangeninsel, in beiden Folgen hat Tim einen chinesischen Kampfsportlehrer (einmal Karate und einmal Kung-Fu, wobei Karate ja eigentlich japanisch ist...), einmal von Gottfried Kramer und einmal von Jürgen Thormann gesprochen, natürlich mit der lassistischen Schreibweise die R durch L zu ersetzen.
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Silbervogel_Stephan »

Perry Clifton hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 19:16
Porsche-Hubi hat geschrieben: Di 18. Mär 2025, 19:14 Was mich zur Frage bringt: Wie hätte TKKG 4.0 aus Wolfs Feder ausgesehen?
Auf jeden Fall hätte der Protagonist irgendwas mit Tom geheißen s45.gif
Natürlich Tom Grot, der Seren spritzt und gegen Aliens und Professoren kämpft.
Von dem soll es ja auch Hörspiele geben
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Jamie Allison »

Ja, Monsieur X habe ich schon als denkbare Inspiration genannt, sowohl für TKKG 42, als auch für Paul Pepper Folge 1. Da würde ich eher nicht von einem Remake oder Recycling sprechen, sondern eben von einer Inspiration eines echten Falles, wie man sie haufenweise in der Serie findet.

Wer sich auf YouTube mal alte Folgen von Aktenzeichen XY ungelöst angesehen hat, dem werden diverse Fälle begegnen, die Wolf bei TKKG untergebracht zu haben scheint. Es gab eine Zeit, in der gefühlt in jeder zweiten Folge eine Anhalterin verschwunden ist. Das Thema war in "Vampir der Autobahn" demnach sehr aktuell.

Auch weltpolitische Ereignisse waren da keine Ausnahme. So fanden die Golfkriege in den 1980ern und frühen 1990ern sowohl in "Ein Toter braucht Hilfe", als auch in "Spuk aus dem Jenseits" ihre Niederschrift, wenn auch jeweils mit anderer Prämisse.

Die zahlreichen Anschläge durch Organisationen wurden bereits genannt. "Das Geiseldrama" ist da ein Paradebeispiel, doch auch eine Nebenhandlung in "Todesfracht im Jaguar" (nur Buch und TV-Folge) sowie einer bei Tom & Locke (weiß gerade nicht, welche Folge) zeugen davon, wie stark es in den 70er, 80er und frühen 90er Jahren zum bundesdeutschen Alltag gehörte, seinen eigenen Angelegenheiten nachzugehen, während man ständig von Anschlägen (vor allem durch RAF, aber auch IRA, PLO etc.) gehört hat.
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Porsche-Hubi »

Folge 201 "Vom Goldschatz besessen" ist praktisch eine Wiedergabe der Geschehnisse vom Toplitzsee:

https://www.reisen-magazin.at/wissenswe ... tzsee.html

Es gibt auch einige interessante Dokus und originales Filmmaterial von den gehobenen Geldscheinen bei Youtube.
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Ryan »

Ehrlich gesagt finde ich es gar nicht schlimm, wenn sich Autoren da inspirieren lassen. Das ist dem Zeitgeist geschuldet und bei den Unmengen, die Wolf geschrieben hat... so kreativ kann doch kein Mensch sein, sich immer wieder was neues auszudenken.
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Silbervogel_Stephan »

Das mit der Kreativität ist so eine Sache:
Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden, es geht darum, aus dem, was es bereits gibt, etwas Neues zu erschaffen.
TKKG beispielsweise hieß zuerst "Vier Freunde", bis Wolf gesagt bekam, dass er sich da besser einen anderen Namen einfallen lässt.
Im Prinzip hat er für TKKG die Fünf Freunde genommen und von England nach Deutschland verlegt. Dann hat er zunächst noch damals bekannte Referenzen eingebaut wie Peters Spitzname Tarzan und konnte damit begeistern.

Dann können wir uns anschauen, was wohl die Fünf Freunde inspiriert hat und noch weiter in der Zeit zurückgehen; in der Literaturwissenschaft schimpft sich das hermeneutischer Zirkel.

Hier mein Abstecher in die LIteraturwissenschaft:
Es gibt das goldene Zeitalter mit Sherlock Holmes und Agatha Christie, wo die Fälle mit Logik angegangen und gelöst werden. Dann gibt es das silberne Zeitalter, das relativ rau ist mit Hard-boiled fiction, in der der Detektiv auch der Täter sein kann.

Hier teile ich TKKG und ??? dann gern ein: ??? ist eher goldenes Zeitalter, während TKKG eher silbernes Zeitalter ist.
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Adlernest (Admin) »

*Schnippsel* Abgetrennt zu einem 2. Thema: TKKG - VS - ??? ✪ Wieso der Krieg ? ✪ (Das ist doch nicht nötig)




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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Porsche-Hubi »

Also grundsätzlich bin ich etwas allergisch dagegen, wenn DDF-Fans (ich bin auch einer) sich gegenüber TKKG-Fans irgendwie elitär fühlen und sich das raushängen lassen.
Man muss nicht alles mögen, aber die vielbeschworene Toleranz sollte keine Einbahnstraße sein.

Weiterhin denke ich, dass das Sujet der kinder/jugendlichen Detektiv Bande zunächst einmal nur ein relativ beschränktes Spektrum abdecken kann.
Begründung:
Angesichts der Zielgruppe verbieten sich zu harte Themen, Mord & Totschlag sowie ein Übermaß an Erotik.
Gleichzeitig müssen die jugendlichen Hauptfiguren wenigstens halbwegs realistisch gestaltet sein, so dass ihre Handlungen und Möglichkeiten einigermaßen gut erklärbar sind.
Möglicherweise ist das der Grund, warum wir in diversen Jugendbuchserien übermäßig oft auf Halb- oder Vollwaisen treffen, oder ein Elternteil aufgrund von Scheidung/Flucht "fehlt".
Daraus ergeben sich insgesamt relativ klar gesetzte Grenzen, welche Arten von Geschichten und Kriminalfällen überhaupt möglich/erzählbar sind.

Innerhalb dieser Grenzen hat Wolf / Kalmuczak mMn eine außergewöhnlich große Bandbreite kreiert.
Wo andere Autoren es auf 1 oder bestenfalls 2 Jugendserien gebracht haben (und diese dann nur in Ausnahmefällen mehr als 20-30 Folgen hatten), hat er nicht weniger als 5 Jugendserien auf die Beine gestellt.
Zugegeben, die beiden letzten nur mit mäßigem Erfolg. Trotzdem sprechen wir von ca. 170 Folgen insgesamt, je nachdem wie man die Tramp Büchlein sowie die Geschichten aus den Krimi Magazinen etc. mitzählt.
Das ist eine enorme Leistung! Thematische Wiederholungen sind da kaum zu vermeiden. Dazu kommt, dass er in seinen besten Zeiten in manchen TKKG Büchern 2-3-4 parallele Handlungsstränge untergebracht hat, aus denen andere Autoren wahrscheinlich entsprechend viele separate Bücher gemacht hätten. Sprich, er war trotz thematischer Wiederholungen in der Lage, diese zu variieren und immer wieder in einen anderen Kontext einzubetten.
Und als gegen Ende der 1980er Jahre die Luft schon etwas raus war, kam ihm als Glücksfall die deutsche Wiedervereinigung wohl gerade recht. Da eröffneten sich plötzlich neue Möglichkeiten um unverbrauchte Kriminalgeschichten zu erzählen, was er auch direkt ausgenutzt hat. Leute mit Stasi-Vergangenheit, Wessi-Glücksritter die die neuen Bundesbürger im Osten mit Trickbetrugübers Ohr gehauen haben, etc.

Da fällt mir ein, in irgendeinem Buch vor dem Mauerfall spielt die innerdeutsche Grenze eine Rolle. Ich weiß aber nicht mehr, ob es bei TKKG oder Locke war. Die Szene existiert aber nur im Buch, nicht im Hörspiel. Vielleicht erkennt es hier ja jemand:
Irgendein dicker unsympathischer Typ hat einen Zwillingsbruder in der DDR, was aber kaum jemand weiß. Der Westbruder tut so, als wolle er dem Ostbruder zur Flucht in die BRD verhelfen. In Wirklichkeit aber will er ihn ermorden und die andere Identität annehmen, weil er Schulden etc. hat. Gleichzeitig hat die Frau des Westbruder auch einen Killer auf ihn angesetzt, weil sie ihn loswerden will.
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Perry Clifton »

Okay, mein Sermon gehört hier hin, passt zum Obigen. Da fehlen jetzt aber noch die paar Antworten danach, bis Hubi mit TKKG vs. DDF loslegte! s51.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Stielke »

So sollte es stimmen. Der eine Beitrag von @Porsche-Hubi wurde zurück geschoben... s14right.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Perry Clifton »

So, dann mal los hier :D
Silbervogel_Stephan hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 14:42 Es geht nicht darum, das Rad neu zu erfinden, es geht darum, aus dem, was es bereits gibt, etwas Neues zu erschaffen.
Jamie Allison hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 16:18 Man kann sich nicht immer etwas Neues ausdenken. Die Literaturgeschichte ist von der Antike an bis in die Gegenwart ein Kontinuum, daher verlangt auch niemand besondere Kreativität, um etwas nie Dagewesenes zu erschaffen - denn das gibt es meist sowieso nicht. Geschichten dieser Art funktionieren stets mit denselben Elementen, und die Kunst dabei ist, diese neu zusammenzufügen.
Hierauf ein ganz klares jein s40.gif

Ihr habt imho vollkommen Recht damit, dass es nicht immer etwas Neues geben kann. Schon lange nicht mehr. Im Grunde gibt es sogar nur eine handvoll von prototypischen Geschichten, die immer wieder neu erzählt werden (Beispiel: die Heldenreise). Das ist auch das Stichwort: neu erzählen.

Früher hätte ich auch noch gesagt, ja, es geht darum, Altes neu zu kombinieren. Heute denke ich, nein, nichtmal das. Es gibt im Prinzip immer dasselbe, eine Speisekarte mit wenigen Menüs. Man kann sie nur immer wieder neu erzählen, nicht mehr andere Rezepte erfinden. (Das ist kein Pessimismus und kein Mangel an Kreativität... beschäftigt euch mal ausgiebig damit und kommt dann mit einem Geschichstypus um die Ecke, den es noch nie gab ;) )

Also neu erzählen = neu zusammenfügen? Jein.

Meine aktuelle Antwort wäre: Sie neu erfahrbar machen.

Und wie? Mit dem einzigen, was ein Schriftsteller wirklich anzubieten hat: seiner persönlichen Sichtweise.
Silbervogel_Stephan hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 14:42 Es gibt das goldene Zeitalter mit Sherlock Holmes und Agatha Christie, wo die Fälle mit Logik angegangen und gelöst werden. Dann gibt es das silberne Zeitalter, das relativ rau ist mit Hard-boiled fiction, in der der Detektiv auch der Täter sein kann.
Hier teile ich TKKG und ??? dann gern ein: ??? ist eher goldenes Zeitalter, während TKKG eher silbernes Zeitalter ist.
Jamie Allison hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 16:18 Im Punkt "DDF fallen unter goldenes Zeitalter" würde ich dir, bezogen auf deine Definition, zustimmen - ABER nur, wenn wir von den Classics reden. ;) Den Sprung ins von dir beschriebene silberne Zeitalter mit Hard-boiled fiction vollzogen DDF seinerzeit, noch in den USA ansässig, mit den "The Three Investigators Crimebusters",
Ja, man könnte DDF eher der ersten Phase und TKKG eher der zweiten Phase zuordnen. Ganz richtig, mit diesen Phasen, übrigens. Allerdings ging und geht DDF ja später schon eher in Richtung Hard Boiled (wenn auch meist mehr schlecht als recht). Und ja, die Crimebusters haben das schon eingeläutet.

TKKG wiederum hat in den Nebencharakteren absolut Hard Boiled Charakteristika... bei den Protas weniger ;)

Also würde ich schon sagen, diese Einteilung ist interessant, aber keine "absolute" Zustandsbeschreibung.
Silbervogel_Stephan hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 14:42 Dann können wir uns anschauen, was wohl die Fünf Freunde inspiriert hat und noch weiter in der Zeit zurückgehen; in der Literaturwissenschaft schimpft sich das hermeneutischer Zirkel.
Jamie Allison hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 16:18 Im Zentrum all unserer Lieblingsdetektivgeschichten steht ohnehin immer der klassische Heldentypus. Dieser ist ein gut geeignetes Beispiel für den hermeneutischen Zirkel, denn er funktioniert seit Menschengedenken auf ein und dieselbe Weise.
Muss ich jetzt nochmal mein Wissen auffrischen, oder hat beides, was ihr sagt, nicht wirklich was mit dem hermeneutischen Zirkel zu tun?

Also Erkenntnistheorie, mehrfaches Lesen bei jedermaliger Neuinterpretation und wachsender Erkenntnistiefe...

Oder bin ich gerade zu penibel? ;)

Auf jeden Fall ist die Forschung nach Inspirationsquellen, Ursprüngen und Prototypen interessant und lohnend, da bin ich ganz bei euch.

Je mehr man das aber macht, desto weniger glaubt man am Ende an "wirklich Neues".

Man glaubt aber schon daran, dass nur ein Stefan Wolf TKKG so schreiben konnte, wie es geworden ist, selbst bei gleichem Konzept, und zwar zu Recht.

Womit der Kreis wieder geschlossen wäre s61.gif
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Re: Recycling und Remakes - TKKG schreibt bei sich selbst ab

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 20:21 Früher hätte ich auch noch gesagt, ja, es geht darum, Altes neu zu kombinieren. Heute denke ich, nein, nichtmal das. Es gibt im Prinzip immer dasselbe, eine Speisekarte mit wenigen Menüs. Man kann sie nur immer wieder neu erzählen, nicht mehr andere Rezepte erfinden. (Das ist kein Pessimismus und kein Mangel an Kreativität... beschäftigt euch mal ausgiebig damit und kommt dann mit einem Geschichstypus um die Ecke, den es noch nie gab )

Also neu erzählen = neu zusammenfügen? Jein.

Meine aktuelle Antwort wäre: Sie neu erfahrbar machen.

Und wie? Mit dem einzigen, was ein Schriftsteller wirklich anzubieten hat: seiner persönlichen Sichtweise.
Ja, so ist es wohl besser formuliert. Klar, wann immer man sich sicher ist, etwas komplett Neues erfunden zu haben, wird immer einer um die Ecke kommen und was finden, das einwandfrei beweist, dass das irgendwann schon mal da war. ;) Da bedeutet "neu erzählen" tatsächlich nicht "neu zusammenfügen", das klingt zusehr nach Baukastensystem. Mit "neu erfahrbar machen" ist das besser auf den Punkt gebracht. Bemerkbar vielleicht auch an dem Phänomen, dass man einen Klappentext liest und sich denkt, "Ja, war schon hundertmal da, aber könnte Spaß machen, zu sehen, wie Autor X das Thema umsetzt!"

(Hm, dazu dann wohl die Frage, wie weit ich mich hier theoretisch in die Bredouille schreiben kann, bevor das Zeug, an dem ich gerade arbeite, fertig wird, und ob es danach wirklich noch das Tageslicht zu sehen bekommen sollte ... :D )
Perry Clifton hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 20:21 Ja, man könnte DDF eher der ersten Phase und TKKG eher der zweiten Phase zuordnen. Ganz richtig, mit diesen Phasen, übrigens. Allerdings ging und geht DDF ja später schon eher in Richtung Hard Boiled (wenn auch meist mehr schlecht als recht). Und ja, die Crimebusters haben das schon eingeläutet.

TKKG wiederum hat in den Nebencharakteren absolut Hard Boiled Charakteristika... bei den Protas weniger

Also würde ich schon sagen, diese Einteilung ist interessant, aber keine "absolute" Zustandsbeschreibung.
Ich mag mich im entsprechenden Post missverständlich ausgedrückt haben: Ich meinte mit "der Sprung war vollzogen" in der Tat, die Hard-Boiled-Phase hat mit den Crimebusters ANGEFANGEN. Sie hat mitnichten auch damit aufgehört. :)

Bei TKKG gab es da eben die erste Phase ab ca. Folge 20. Die ging natürlich auch nicht ewig. Aber sie war eine merkliche Veränderung, für damalige Leser logischerweise ohne die Möglichkeit zu erahnen, was dem Langzeitfan in den "Naughty Nineties" noch blühen sollte ... :D

Bei TKKG funktionierte das aber trotzdem, denn wie Porsche-Hubi schon treffend sagte, Stefan Wolf hat eine irrsinnig große thematische Bandbreite abdecken können. Wahrscheinlich ist das das Geheimnis der Langlebigkeit dieser Serie, verglichen mit allem, was Wolf sonst noch an Jugendserien aufgefahren hat.

Wäre bei DDF vielleicht auch gegangen, hätte man nach den Crimebusters und BJHW jemanden gehabt, der neue Wege gehen UND auf die Dekonstruktion des Nukleus' der Serie verzichten kann. (Hey, ich hab nur für den LETZTEN Post gemeint, ich wolle dort nicht wertend werden, das hier ist ein anderer Post mit anderen Regeln. ;) )
Perry Clifton hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 20:21 Muss ich jetzt nochmal mein Wissen auffrischen, oder hat beides, was ihr sagt, nicht wirklich was mit dem hermeneutischen Zirkel zu tun?

Also Erkenntnistheorie, mehrfaches Lesen bei jedermaliger Neuinterpretation und wachsender Erkenntnistiefe...

Oder bin ich gerade zu penibel?
Wahrscheinlich haben wir das Richtige gemeint, aber uns in Begrifflichkeiten verheddert ... wäre dann also unsere Schuld, nicht deine. s30.gif
Perry Clifton hat geschrieben: Do 20. Mär 2025, 20:21 Auf jeden Fall ist die Forschung nach Inspirationsquellen, Ursprüngen und Prototypen interessant und lohnend, da bin ich ganz bei euch.

Je mehr man das aber macht, desto weniger glaubt man am Ende an "wirklich Neues".

Man glaubt aber schon daran, dass nur ein Stefan Wolf TKKG so schreiben konnte, wie es geworden ist, selbst bei gleichem Konzept, und zwar zu Recht.

Womit der Kreis wieder geschlossen wäre
Ich bin mir gerade unsicher, ob meine eigene Aussage eventuell zu pessimistisch in Bezug auf die Möglichkeiten zur Erschaffung von "wirklich Neuem" herübergekommen ist ... Für den Fall, dass ja: Man lässt sich andauernd inspirieren. Anders geht es gar nicht. Und ob es nun ein bereits zugrundeliegendes Werk sei, oder auch das, was man aus dem eigenen Umfeld mitbekommt, oder was man medial rezipiert - man wird immer eine Inspirationsquelle finden, wenn man nur lange genug sucht.

Das machte immer schon den Reiz aus - nicht "klasse, weil völlig neuartig", sondern "geil, einfach weil's von Wolf kam". :D Mit seinem eigenen Stil, seiner Weltsicht, seiner Art der Charakterdarstellungen, seiner Art des Plottings, seinen uns bekannten Figuren und nicht zuletzt seinem Humor.

Genau deshalb gibt es Millionen Autoren, und keiner ist wie der andere. ;)
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