Die drei Worte: "Hol's der Zeisig!"
Nee, ich habe mir die Folge zum Spätsnack mal wieder gegönnt, weil mir wieder eingefallen ist, dass sie ziemlich lange bei mir unterm Radar lief. Zu Unrecht, wie ich nun feststellen durfte. Carlo Tomasino, wohl vor allem, aber gewiss nicht ausschließlich aufgrund seines Alkoholkonsums weit jenseits der geistigen Zurechnungsfähigkeit, rächt sich für seine drohende Einweisung, indem er mal eben die südasiatische Dschungelkatze rauslässt. Okay, kann man mal machen ... Zeisig ist sogar noch erstaunlich gnädig mit ihm, nicht auf der Stelle die Männer mit den Hab-mich-lieb-Jäckchen anrücken zu lassen, sondern bis zum nächsten Morgen warten zu wollen, vergreift sich Carlo immerhin an seiner Tochter. (Jahrzehnte später fährt ein Zirkuskind namens Leni auf Schloss Einstein ein ... ob das Zufall war, oder ob die damals Verantwortlichen dort wohl auch früher mal TKKG-Fans waren?)
Generell kann man sich natürlich fragen, ob es nicht etwas riskant ist, jemanden, der exzessiv Alkohol konsumiert, mit gefährlichen Tieren arbeiten zu lassen. Andererseits wird der Zirkus wahrscheinlich nicht ohne Grund geschlossen ...
Vor Napur kapituliert selbst Tarzan. Also der Tarzan hier, nicht sein Noch-Namensvetter.

Eine Anspannung entsteht und zieht sich durch den Großteil der Folge. Die Jungs wollten eigentlich nur ein Spanferkel vorbeibringen, die Mädels eigentlich nur zelten, und das kam dabei herum. Die Unmöglichkeit der Kommunikation untereinander (in einer Zeit, in der ALLES ein Funkloch war ...

) sorgt für ordentlich Spannung. Es wird auf Bäume geklettert, Hundis mit in Sicherheit gebracht, auf den Hubschrauber gewartet.
Karl und Klößchen landen im erstbesten Haus, und ausgerechnet da werden sie von zwei bewaffneten Gefängnisausbrechern empfangen, ja moin.

Was wäre eigentlich gewesen, hätten sie dem Wachtmeister einfach wahrheitsgemäß gesagt, dass sie nicht aus der Gegend sind? Oder ist es neuerdings gesetzlich vorgeschrieben, einen Wohnsitz in Lärchenau zu haben?

Egal, Tarzan geht rein, er und Klößchen klären, Gauner kriegen eins auf'n Latz, alles tutti.
Ich müsste mir auch hier mal wieder das Buch gönnen. Ich besitze es ganz sicher, vermute es aber irgendwo in den Untiefen meiner Behausung, auf deren Ausstattung die hiesige Stadtbibliothek neidisch wäre ...
Die Sprecher sind auch allesamt gut drauf. Henning Schlüter als Zeisig, Maritta Fliege als Leni, Joachim Wolff als Gastwirt, als Wachtmeister Klaus Marwitz, der ganz sicherlich auf gar keinen Fall Gottfried Kramer ist ...
Keinen Plan, warum die Folge bei mir so lange unter ferner liefen gefallen ist. Man betrachte sie als rehabilitiert.
Ach und: "NAPUR IST MEINE RACHE! HÄHÄHÄHÄHÄHÄÄÄÄÄ!"
