HSP Bewertung: TKKG 8 - Auf der Spur der Vogeljäger

[Adlernest (Admin)]

Weitere Informationen zu diesem TKKG-Hörspiel gibt es auch im Archiv von der TKKG-Fanseite:TKKG-Site.de

Als Tarzan und Klößchen im Vogelschutzgebiet Tiere beobachten, machen sie eine schreckliche Entdeckung: Ein Wilddieb erschießt während der Schonzeit einen Bussard. Damit beginnen unheimliche Abenteuer. Die TKKG-Bande kommt Trophäen-Jägern auf die Spur, die keinerlei Rücksicht nehmen. Eine aufregende und gefährliche Jagd beginnt...

Erzähler - Günther Dockerill
Tarzan - Sascha Draeger
Karl - Niki Nowotny
Klößchen (Willi) - Manou Lubowski
Gaby - Veronika Neugebauer
Fräulein Obermüller - Ursula Sieg
Kaufmann - Stefan Brönneke
Dr. Reitz - Hans Paetsch
Patenfuß - Günther Flesch
Aurig - Hans Meinhardt
Voigt - Henry Kielmann
Herr von Picheritzki - Ernst von Klippstein
Schlitzer - Horst Stark
Bärbel - Susanne Wulkow
Mutter - Renate Pichler

Produktion und Regie: Heikedine Körting
Hörspielbearbeitung: H.G. Francis
TKKG-Die Profis in spe: Bonda/Büscher
Künstlerische Gesamtleitung: Prof. Dr. Beurmann

[Stielke]

Wieder ein Klassiker aus meiner Kindheit. Die Folge fand ich damals – neben der Folge In den Klauen des Tigers – mit am gruseligsten. Allerdings war ich auch im Grundschulalter; das sollte ich vielleicht dazu erwähnen. Die Szene im Schlangenzoo, in den Tim und Willy nachts einsteigen, ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Als sie von einer Schlange angegriffen werden, bricht Panik aus – das fand ich als Kind immer unheimlich. Ironischerweise hatte ich Jahre später ein ähnliches Schlangenerlebnis: Beim Rasenmähen entdeckte ich plötzlich etwas im Gras, das ich zuerst für ein Stück von einem Gartenschlauch hielt ... nun ja, wie dem auch sei: Die Folge hat mir wieder sehr gut gefallen. Sicherlich spielt auch die Nostalgie eine Rolle, aber das zählt schließlich auch. Wenn nicht das Geheule des kleinen Mädchens wäre, das Tim später ebenfalls vor einem Schlangenangriff rettet, wäre es eine glatte 1 gewesen. So ist es eine sehr gute 2 geworden. Schöne Folge – nach wie vor.

[Perry Clifton]

Beim Rasenmähen entdeckte ich plötzlich etwas im Gras, das ich zuerst für ein Stück von einem Gartenschlauch hielt ...

Und dann war's doch 'ne echte Blindschleiche?

[Stielke]

Und dann war's doch 'ne echte Blindschleiche?

Klapperschlange, Gabunviper, Anakonda ... baby ... Ich bin nicht sicher. Ich war weg wie der Blitz. Als ich mit Oma gucken gekommen bin (ich habe bei meinen Großeltern gemäht), hatte sich das Untier verzogen. Vermutlich wartet es in einer dunklen Erdhöhle, bis es groß genug ist, kleine Kinder zu fressen. Jahre später wurde ich dann beim Rasenmähen hinter dem Fahrradladen von einem Riesenfrosch angegriffen. Der war so groß wie ein Hähnchen. Ich bin inzwischen nur noch in Notfällen in der Natur. So was von fertig damit ...

[Perry Clifton]

Wäre das ein schlechter Zeitpunkt, um meine Geschichte mit der Wildschweinherde zu erzählen?

[Jamie Allison]

Eine entfernte afrikanische Verwandte meines Hörgrusel-Ichs spielt erstmals bei TKKG mit. Im ersten tierischen Fall geht es allerdings erst mal um Hühnerhabichte. Ach nee, war doch ein Mäusebussard. (Es wird ja öfter gesagt, man könnte nie genau wissen, ob Klößchen nur alle verarscht, oder ob er wirklich so begriffsstutzig ist, aber das war doch nun echt offensichtlich scherzhaft.) Einem Tierpräparatoren wird eine Falle gestellt, der gleich eine Gegenfalle am Start hat, und der nächste ist derart offensichtlich schmierig und schon als Chef ein Träumchen, dass er's einfach sein muss. Und ansonsten treffen wir im Zoo auf einen Kerl, der seinen eigenen Rausschmiss provoziert, sich dann wundert, dass dieser auch direkt erfolgt, und der direkt auf Rache sinnt. Tarzan mit seiner herrlichen Selbstsicherheit nennt ihm auch direkt seinen vollen Namen und hiesigen Wohnsitz.

Herrliche Fieslinge hier. Wahllos im öffentlichen Raum auf Tiere zu ballern, ist ja schon verwerflich genug, aber auf einen aktiven Blindenhund zu schießen, und das auch noch während er gerade seinen Dienst verrichtet, der darin besteht, einen Menschen zu unterstützen, ist noch mal drei Arschlochlevel drüber angesiedelt.

Und die Sprecher sind gut drauf! Hans Paetsch sowieso Weltklasse, Günter Flesch auch. Und: Alter Lachs, Horst Stark ist ja an sich schon richtig gut, aber als Bösi McEvil ist er nochmal 'ne ganz andere Klasse! Ernst von Klipstein hat das auch immer herrlich drauf, mit seiner knarzigen Stimme.

Und dann auch noch Susanne Wulkow als eingeschüchterte Bärbel, der Tarzan erst mal direkt 7,50 DM fürs kaputte Glas wert ist. Naja, nehmen wir es hier wirklich als Gefälligkeit, denn er ist ja noch damit beschäftigt, eine Erklärung zu finden, warum nur hübsche Mädchen zuhause bleiben müssen. (Echt, das war ein so betonter "Versprecher", das kauft dem doch keiner ab ... aber vielleicht sollte das auch nur gleichaltrigen Lesern/Hörern Mut machen, nach dem Motto, "Keine Sorge, wenn du mal vor deiner Flamme stehst und dich arg verplapperst, das passiert den Besten, sogar Tarzan!" )

Und ein wichtiger Fakt: Die Folge spielt an Klößchens Geburtstag, welcher damit, wenn auch später nie wieder erwähnt, als bis heute einziger der vier im Canon verankert ist. Es ist Juni; wie wir im Buch erfahren, der 17., damals ein Feiertag.

[Perry Clifton]

Und: Alter Lachs, Horst Stark ist ja an sich schon richtig gut, aber als Bösi McEvil ist er nochmal 'ne ganz andere Klasse!

"Das ziehe ich dir von deinem LOOOOHN ab, VER-STAN-DEN?"

So geil

[Mr. Murphy]

Wer sind die Trophäenjäger

Tarzan und Klößchen beobachten, wie ein Wilddieb einen Bussard in der Schonzeit erschießt. TKKG vermuten einen Zusammenhang mit den Trophäenjägern, über die in der Zeitung berichtet wurde und beginnen zu ermitteln …

In diesem Fall geht es zum ersten Mal um den Tierschutz. Diese Thematik wurde inzwischen öfter aufgegriffen.
Die gelungene Hörspielumsetzung der Buchvorlage ist spannend, gut durchdacht und logisch aufgebaut worden. Die Dialoge haben mir gut gefallen. Angetan hat es mir die lustige Figur des Herrn von Picheritzki.

Nun zu den Sprecherleistungen: Alle Sprecher haben eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Horst Stark als Schlitzer, Ernst von Klippstein als Herr von Picheritzki, Ursula Sieg als Fräulein Obermüller und Hörspiellegende Hans Paetsch als Dr. Reitz haben mir von den Gastsprechern am besten gefallen. Die vier Hauptsprecher sind auch wieder erstklassig und glaubwürdig. Es ist auffällig, dass Karl in dieser Folge sehr wenig sagt.

Das faszinierende Cover zeigt eine Szene, die nicht im Hörspiel vorkommt. Die entsprechende Handlung wurde leider nicht im Hörspiel umgesetzt.

Die kurzen Musikstücke in der neuen Auflage sind gut ausgewählt und eingesetzt worden. Das gilt auch für die Geräusche und Effekte – hier macht Europa eigentlich nie etwas falsch.

Fazit
Auch dieses Hörspiel aus der TKKG-Frühzeit ist äußerst hörenswert. Es ist interessant, unterhaltsam und spannend gestaltet worden. Das Thema Tierschutz wurde ideal eingefügt.

Note 2