Während das Hörspiel bereits sehr stark verkürzt ist, und in der Neuabmischung nochmal gefühlt die Hälfte fehlt, ist das Buch nochmal um einiges umfangreicher und lässt TKKG investigativ einen kleinen Schlenker machen; so fehlt die wertvolle Puderdose einer gewissen Emma Gisen-Häplich, deren Sohn kein Geringerer ist als der Chef der Nosiop-Chemie. Diesem wiederum fehlt am Ende ein Laster voller Gift.
Dieser Laster ist auch nicht der einzige, der überfallen wird. Aufgrund eines Irrtums im Tage und Datum überfallen Lohmann und Gnaski auf dem Rastplatz Obermühle den falschen Tanklaster. Geladen hat dieser fünfzig Zentner Käse. Tja.
Im Hörspiel kann man erahnen, dass Lohmann nach dem Überfall direkt mitbekommt, dass Magda Tepler noch lebt, und er nicht Nicoles Vater ist. Dies bestätigt sich im Buch direkt, wo er Nicoles Telefonat mit anhört. Nachdem er sie zur Rede stellt, verbünden sie sich für den großen Coup, bevor es erst einmal zur Hausdurchsuchung bei Nicole kommt.
... wo die gefälschten Bilder fehlen, und wir wissen ja, weshalb. Klößchen ist nur im Hörspiel dabei, damit Tarzan keine Selbstgespräche führen muss. Die Sprüche um seine Kranich-Cranach-Verwechslung, in der Neufassung rausgekürzt, reißt er im Buch wesentlich später, dafür aber zahlreicher.
Um an besagte Puderdose zu kommen, schleichen sich TKKG mit einem Trick bei Nicole ein. Gaby will sich schminken lassen - aber gefälligst wie ein Teenager. Sie will nämlich zur "Miss Apfelbacke" gekürt werden.

Weiter in der Hinterhand haben sie Klößchen, der bei Nicole Malstunden nehmen will, schön "in der Manier der Kraniche, ähhh, Cranachs".

Nicole will aber keine neuen Fälscher ausbilden, hat überdies keine Zeit dafür, und Lust schon gar nicht, und verabschiedet Klößchen und die anderen mit den Worten, "Ach, hau ab, du Kullerpfirsich! Und ihr andern auch. Euer Anblick ätzt. Ihr ödet mich an." Was ein Herzchen, die Dame.

(Ein bestimmter Schreibfehler wurde schon zitiert ... na gut.

)
Überhaupt gibt es einen entscheidenden Unterschied in der Szene bei Kläcksl: Im Hörspiel kommt es herüber, als missverstünde Kläcksl TKKG, Porsche-Hubi und Nicole und käme darauf, sie würden sich mit Schweigegeld abspeisen lassen. Im Buch betont Nicole seine angebliche Großzügigkeit in einer Manier, dass Kläcksl darauf kommen MUSS; die Idee wuchs somit auf ihrem Mist. (Dafür geht er am Ende auf sie los, nicht wie im Hörspiel auf Gaby.)
Wer also Nicole schon anhand des Hörspiels für ein ziemliches Miststück hält, der wird sie nach Lektüre des Buches mit Leidenschaft hassen.
Zeitbezug: Wolf lässt Klößchen den von ihm öfter benutzten Ausdruck "auf dem Quivive sein" (Bedeutung: wachsam sein) falsch aussprechen, nämlich "Kiew". Tim erklärt, dass Kiew die Hauptstadt der Ukraine ist. Da diese damals noch zur UdSSR gehörte, erklärt Wolf kursiv in Klammern, dass die Ukraine eine Republik in Osteuropa ist. Heutzutage dürfte diese Erklärung wohl nicht mehr notwendig sein ...
Wie schon andernorts angemerkt: Porsche-Hubi kommt im Hörspiel von der Nordseeküste, im Buch hingegen aus dem Oldenburgischen (sollte beides zugleich zutreffen, kann man seinen Herkunftsort relativ exakt bestimmen). Auch geht er am Ende nicht komplett leer aus, sondern kommt über Nicole hinweg, indem er eine andere Herzensdame kennenlernt, die mit Kunst zwar nichts zu tun hat, aber schnelle Autos mag.
Wem wir hier zusätzlich begegnen, ist die Betreiberin einer Imbissbude an der Raststätte, "F. DELLE". Mit dem laut Tarzan vermutlich schwedischen Vornamen Fricka.

(Nein, das Fass um die korrekte Bezeichnung für einen Fleischklops lass ich dieses Mal zu.

)
Also, kann man machen und liest sich gut.
