Wir erfahren von einem Einbruch in eine Villa, in der parallel ein Literaturzirkel des Namens "Der literarische Salon" seine Sitzung abgehalten hat. Bei der Namenswahl der Eigentümer der Villa darf Heinrich von Kleist seinen Namen hergeben. Dabei wirkt der hier anwesende Hausherr gleichen Namens direkt wie eine Erfüllung des Klischees der Zerstreutheit, welches den großen Geistern ja gern mal zugeschrieben wird, und lässt laut eigenen Angaben den Safe immer offenstehen. Wofür das gut sein soll, kann uns nicht einmal seine Frau erklären; wahrscheinlich versteht sie es selbst nicht.

In den Verdacht gerät umgehend die Ex-Haushälterin-in-spe, welche den Werken des Dante Dannewitz eher abgeneigt zu sein scheint, so behauptet jedenfalls Frau von Kleist. "In sieben Sünden suhlt sich Seraphine" wäre schon mal ein Anwärter als Joker beim Drei-Worte-Spiel.

Frau Böckmann darf sich auch gleich umgehend verdächtig machen, was Tim direkt zur Verfolgung animiert und in den Schwitzkasten bringt. Und zwar nicht in den von Hasso Feindt, Horst Obermeier oder Adolf Mortius jr., aber immerhin die von Oliver Blaschke, der im Internat jedoch durchaus ähnlich wenig Popularität besitzt. Dessen Vater ist der Gärtner - und immerhin Ballonfahrer. (Das wird noch wichtig!)
Klößchen macht diesmal den Mund auf. Aber nicht für Nahrung, sondern dagegen.

Scheint so, als gebe er sich nicht mal mehr die Mühe so zu tun, als könne er mit dem gesunden Zeugs seiner Mutter etwas anfangen. Sind die uns aus der "Jagd nach den Millionendieben" bekannten heimlichen Mahlzeiten eigentlich mittlerweile aufgeflogen?

Naja, immerhin kann er in seinem Zimmer noch unbehelligt Schoko bunkern. Ein genüssliches Futtern wird es allerdings nicht, denn bei den Nachbarn geht's mal wieder zur Sache. Oliver macht sich gleich noch verdächtiger und lockt damit TKKG auf seine Fersen, wohl nicht ohne sie zu bemerken, denn er erteilt ihnen direkt mal Nachhilfeunterricht in Detektivarbeit.
Ohne Juwelen kann man offenbar leben, aber nicht ohne Lyrik. Für die man sich anscheinend erst wieder jemand interessiert, wenn auch das letzte Kaff in Deutschland seine eigene Krimireihe hat.
Nebenher findet die Ballon-WM statt. Tim hält sich sehr ungern in der Luft auf, aufgrund der Todesursache seines Vaters - mir fehlt gerade die Erinnerung an eine konkrete Erwähnung des Absturzes (oder gab es wirklich keine?), doch dass er Flugangst hätte, wäre mir definitiv komplett neu. Wollte Hofstetter da wieder mal am Kanon herumschrauben, damit Tim nicht schon wieder unfehlbar wirkt, billigend in Kauf nehmend, dass er mal wieder für Stirnrunzeln beim Hörer sorgt? Dafür spricht auch, dass Gaby als erstes in den Ballon springt, mit dem Oliver türmen will. In einer dramatischen Szene verschwinden Gabys und Tims Handys über den Rand des Ballonkorbs. (Wie oft hat Tim seine Steinzeitgurke eigentlich mittlerweile verloren? Das wird auch langsam zum Running Gag.

)
Die Sachlage klärt sich, trotz drei Verdächtiger, relativ zügig, aber nachvollziehbar. Dramatik kommt allerdings eher auf, als es mit dem Ballon Richtung Felsen geht und Gaby die Einzige ist, die noch Ansätze von Verstand besitzt, jedenfalls vorübergehend, bis Tim dann doch über seinen Schatten springt und endlich wieder der Alte ist.
Und die Moral von der Geschicht': Lyriker sind selbstverliebte Versschmiede. Sagt jedenfalls von Kleist, dann muss es ja stimmen.

Ich hätte in der an sich durchaus hörbaren Folge angesichts dieser literarischen Thematik wohl gerne etwas mehr gewünscht als nur einen kurzen Bezug auf das titelgebende Werk des Lyrikers ... oder wahlweise halt einen anderen Titel, der eine aufregende Ballonfahrt verspricht. Aber langweilig war es dennoch nicht, wenn wohl auch eher solide Kost, deren Widerspruch zum Werkskanon mir leider wieder mal nicht so ganz behagen will. Nichtsdestoweniger etwas, das man sich mal anhören kann.