Wir steigen relativ ernsthaft mit einem Zugriff der Polizei ein. Drogenbaron Paul Ossinsky soll gefasst werden. Das geht jedoch schief, und Ossinsky schießt Kommissar Glockner an.
Während er also im Krankenhaus liegt, geht es für TKKG nach Hochsteupen. Gaby soll hinterher abgeholt werden, um mit der Klasse einer Mädchenschule zur eigentlichen Hexenburg aufzubrechen, welche kurz hinter der tschechischen Grenze liegt. Die Bundesbahn kommt ausnahmsweise mal gut weg; sie erreichen Hochsteupen mit nur drei Umstiegen.

Eingeladen werden sie dazu vom "Club der Tollkühnen", einem Verein von Abenteurern und Extremsportlern, der TKKG als Ehrenmitglieder führt.
Sie suchen eine Mitfahrgelegenheit, während sie sich den Ort ansehen und feststellen, dass die kulturelle Szene hier wohl ausschließlich daraus besteht, dass alle Haushalte Satellitenfernsehen haben.

Waldemar Döring bietet sich an. Wie wir bereits kurz vorher in einem Gangsterdialog zwischen Ossinsky und einem in Frankreich ansässigen Komplicen erfahren, wird sein Wagen heimlich als Kurierfahrzeug gebraucht, in der Art und Weise, wie wir es schon aus "Todesfracht im Jaguar" kennen. Hier allerdings wollen sie Döring den Wagen gewaltsam abluchsen, was Tim jedoch verhindert. Da die Drogenbande das aber weiterhin nicht sosehr feiert, wird die Burg umstellt. Sie nennen sich "Balkanhorde"; allerdings folgern TKKG bereits aus dem nicht vorhandenen Akzent der Gangster, dass sie wohl eher nicht vom Balkan stammen.
Die Bande hat einen Spitzel in der belagerten Burg. Welchen, weiß keiner, aber nach einer gescheiterten Übergabe erfahren wir es am nächsten Morgen, denn ein Gast namens Mildenthal weist den gleichen "Schönheitsfehler" wie Ossinsky auf, nämlich einen fehlenden kleinen Zeh.
Was erfahren wir sonst noch? Tim putzt sich morgens immer die Zähne. Karl hingegen liest sich schlau.

Hierbei über die beiden Hexenburgen, deren Namensähnlichkeit kein Zufall ist. Die Burg in Tschechien (ich transliteriere die zu vernehmende Aussprache mal als "Kryšinkla"; im Buch steht da nur Buchstabensalat

) gilt als heiliger Ort, da dort Erde vom Berge Golgatha verteilt wurde, um die Auflösung als Kloster zu verhindern. Im echten Leben existiert tatsächlich ein solches Kloster in Tschechien, nämlich in Kutná Hora, also dürfte klar sein, woher Wolf da seine Inspiration nahm.
Highlights als Sprecher: Portier Zachwang, gesprochen von Michael von Rospatt - im tiefsten Hessisch!

Und natürlich Lutz Mackensy als Ossinsky/Mildenthal (der die Rolle so gut spricht, dass ich als Kind weder gemerkt habe, dass Mildenthal und Ossinsky personengleich sind, noch, dass er der Fünf-Freunde-Erzähler ist - spricht klar für seine Leistung! Auch wenn ich es heute natürlich sofort hören würde).
Zeitbezug späte 1990er Jahre: Von 29 Hotelgästen haben nur vier ein Handy! Heute unvorstellbar.
Die Folge hat demnach alles: Bisschen Action, viele herrliche Sprüche, ein interessantes Setting mit historischem Hintergrund. Für mich daher nicht nur aus Nostalgiegründen eine Topfolge. Auch wenn die Auflösung schon gespoilert ist (man merkt es mit geschultem Ohr sowieso): Ich kann sie bedenkenlos jedem empfehlen, der immer noch denkt, alles über Folge 100 wäre kacke.

Und das durchaus nicht nur, weil sie bei mir einen Nostalgiebonus hat (sie war, damals recht neu, eine meiner ersten als Hörspiel, wodurch sich mein Erstkontakt ungefähr datieren lässt.)
Aufgrund der Entstehungsgeschichte des Buches herrschen eklatante Unterschiede zwischen Buch und Hörspiel. Welche, habe ich bereits im Thread zum Buch herausgearbeitet. Kann weiterhin Buch wie Hörspiel gleichermaßen nahelegen.
