Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (ganz komisch gelaufenes Experiment)

Schreiben, Zeichnen, Filmen, Hörbarmachen: Habt ihr selbst Klappentexte oder ganze Geschichten verfaßt? Dann könnt ihr diese gerne hier veröffentlichen.
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Perry Clifton
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Rosalie war's nicht ;)

Und Karl kuscht :D

Dann mach ich mal den Lektor heute:
Jamie Allison hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 15:52 Hatte sie die Zugangsdaten nicht und vermutete, Karl könne eher an sie gelangen, wie auch immer er das anzustellen gedacht worden war?
Ist das Imperativ defekt? s14right.gif s40.gif
Jamie Allison hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 15:52 Dies fiel ihr auch selbst aufzufallen
schien :-)
Jamie Allison hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 15:52 »Nur dass das eher unüblich geworden ist.«
»Braucht man ja auch nicht mehr. Wofür gibt’s heutzutage Social Media.«
s44.gif
Jamie Allison hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 15:52 Nur zwei Grundstücke sind bereits fertig bebaut – ihr eigenes Wohnhaus in Birnbach und die Schlossruine Seligenruh im Wildfuchsforst.«
Da haben sie also frisch eine Schlossruine hingesetzt oder wie? ;)

BTW: "Bauland gekauft und jahrelang nix passiert" steht in Deutschland weniger für die Planungsphase als vielmehr für die Bauantragsphase bzw. die behördliche Dauer selbiger s22.gif

(Yo, Haus fertig geplant, Antrag eingereicht, aber wir brauchen erst noch einen Sachverständigen für Fledermausscheiße sowie die gutachterliche Versicherung, dass das Haus weder mit Atomkraftwerk betrieben wird noch dass sich der Farbton mit unserem Städtebaukonzept beißt. Alles dann bitte digital in unserem nicht funktionierenden, deutschlandweit uneinheitlichen System, weil wir ja die Umwelt schonen. BTW, in Deutschland fehlt bezahlbarer Wohnraum...!)

Äh, ja. Geschichte geht weiter :-D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 16:17 Rosalie war's nicht
Verdammt, eine Theorie! Ich hab's verkackt ... :D
Perry Clifton hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 16:17 Dann mach ich mal den Lektor heute:
Danke, Hannibal! ;)
Perry Clifton hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 16:17 Ist das Imperativ defekt?
Nein, nur meinem Deutsch. :D
Perry Clifton hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 16:17 Da haben sie also frisch eine Schlossruine hingesetzt oder wie?
Nein. Sie haben die fertige Ruine gekauft (nebst dem ganzen unbebauten Land). Beziehungsweise, es war mal KEINE Ruine. Aber es war schon eine, als sie sie gekauft haben. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 16:17 BTW: "Bauland gekauft und jahrelang nix passiert" steht in Deutschland weniger für die Planungsphase als vielmehr für die Bauantragsphase bzw. die behördliche Dauer selbiger

(Yo, Haus fertig geplant, Antrag eingereicht, aber wir brauchen erst noch einen Sachverständigen für Fledermausscheiße sowie die gutachterliche Versicherung, dass das Haus weder mit Atomkraftwerk betrieben wird noch dass sich der Farbton mit unserem Städtebaukonzept beißt. Alles dann bitte digital in unserem nicht funktionierenden, deutschlandweit uneinheitlichen System, weil wir ja die Umwelt schonen. BTW, in Deutschland fehlt bezahlbarer Wohnraum...!)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 18:01 Verdammt, eine Theorie! Ich hab's verkackt ... :D
Für mich in dem Moment eine Tatsache.

Aber wenn DU es eine Theorie nennst... s64right.gif

Da hätte ich doch glatt eine neue Theorie dazu... s87.gif

Verdammt, schon wieder! s45.gif

Okay, dies war außerkritikmäßiges Theoretisieren s51.gif :-D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: So 18. Mai 2025, 18:47 Für mich in dem Moment eine Tatsache.
Theoretisch tatsächlich eine Tatsachentheorie. Ob das die Sachverständigenkommission für Fledermausscheiße genauso sieht ...? :D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

- Dem Graf fehlt der "letzte Zugang". Den sucht er beim Investor. Vermutet der Graf, Murakami habe schon den Quellcode von Prophecy oder Zugangsdaten zum Eulerschen System? Und warum braucht er Karl - oder hätte es jeder x-beliebige IT-Nerd sein können? Ist Karl vielleicht sozusagen ein Alibi: während er in Metamroph einbricht, ist Lars/der Graf sichtbar an einem anderen Ort und unschuldig?

- Hängt Rosalie in allem mit drin? Wurde sie auf Karl angesetzt, um ihn zu umgarnen und so erpressbar zu machen?

- Oder -ich spinne mal rum - ist Karl doch als Person wichtig, und Rosalie hat ihm beim Kuchenessen hypnotisch irgendetwas zugeflüstert, und diese Information will der Graf nun haben? Karl also als Informationsträger ohne Wissen a la Patrik Pacard.

Fragen über Fragen.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von P. Tesselbrück »

Ich hab ein bisschen den Faden verloren. Die häppchenweise Veröffentlichung ist mit meinem Gedächtnis nicht so ganz kompatibel... s41.gif
Vielleicht fehlen mit daher ein paar Infos von zwischendurch, aber mir ist weder klar, was genau Karl für den Grafen tun soll, noch, was genau Murakamis Problem ist, bei dem TKKG ihm helfen wollen.

Dass Rosalie nicht mit drinsteckt, ist für mich noch nicht raus. s88.gif Wäre nicht das erste Mal, dass angebliche Geiseln eigentlich die Drahtzieher sind.

Marcs Theorie: Der Graf ist zu dem Zeitpunkt, als sie Karl *woauchimmer* reinhackt, sichtbar woanders.
Würde dazu passen, dass Karl erst zu einem bestimmten Zeitpunkt aus seinem Kerker in den Gang entlassen wurde. Aber jetzt ist der Graf doch schon wieder vor Ort? s28.gif s63.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

P. Tesselbrück hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 11:16 Vielleicht fehlen mit daher ein paar Infos von zwischendurch, aber mir ist weder klar, was genau Karl für den Grafen tun soll, noch, was genau Murakamis Problem ist, bei dem TKKG ihm helfen wollen.
Okay, kleines Catch-up für alle, die gedanklich ausgestiegen sind (vielleicht also künftig doch einfach wieder reguläre VÖ am Stück?). :)
- Karl hat, jedenfalls nach Meinung des Grafen, das Know-How, um die letzte Barriere des internen Sicherheitssystems von Metamorph Design zu durchbrechen und ihm somit Zugang zur Counter-AI (Prophecy) zu gewähren. Da der Graf vermutet, Karl wird das nicht "einfach mal so" machen, benutzt er Rosalie als Druckmittel. Das ist der wesentliche Grund, warum Karl so lange im Kerker warten musste. (Kommt etwas komisch, wenn ein Entführer einen raushaut wie, "Du machst das jetzt auf der Stelle, sonst bretter ich los und entführe das Mädel, das du dir da angelacht hast! Oh, Sekunde ... dann brauch ich aber Zeit, um sie in dieser riesigen Stadt erst mal zu finden ... okay, hm, also, könntest du's vielleicht bitte einfach so machen?" :D )
- Murakami ist auf dem Polizeipräsidium aufgetaucht, weil in sein Hotelzimmer eingebrochen wurde. Er sieht das in direkter Verbindung zum Ankauf von Prophecy, den er am Vorabend bereits besiegelt hat. TKG finden diese Verbindung ebenfalls naheliegend, trauen gleichzeitig aber Franz Eulers Integrität nicht ganz und finden, Murakami sei da zu gutgläubig. Sie nehmen an, wenn sie Karl aufspüren, löst sich auch dieses Rätsel mehr oder weniger automatisch, da sie an der Verbindung zwischen Karls Entführung und Prophecy nicht mehr wirklich zweifeln.


Rosalie ... viele Fragen, Gedanken, Theorien und Tatsachen. Hmm. Was machen wir da? Ich schätze, wir warten noch etwas ab ... ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Rosalie, Rosalie, das wird keine Lappalie... :-D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 15:34 Rosalie, Rosalie, das wird keine Lappalie...
Okay, um beurteilen zu können, ob sich das vernünftig reimt, müsste ich jetzt fragen, wie du Rosalie aussprichst/betonst ... :D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 16:35
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 15:34 Rosalie, Rosalie, das wird keine Lappalie...
Okay, um beurteilen zu können, ob sich das vernünftig reimt, müsste ich jetzt fragen, wie du Rosalie aussprichst/betonst ... :D
Immer so, wie's grad passt :D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 16:42 Immer so, wie's grad passt
Also einfach passend machen. :D Demnach könnte man sie nur anhand ihres Namens für höchstens 18 oder mindestens 118 Jahre alt halten, je nachdem, wie man ihn betont ... ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von P. Tesselbrück »

Danke für die Zusammenfassung. Der Einbruch in Murakamis Hotelzimmer war mir doch tatsächlich schon wieder entfallen...
Trotzdem hilft das nur bedingt. Wo ist der Gesichtsverlust, wenn mir was geklaut wird? Dass ich viel Geld investiert habe, aber nichts dafür vorweisen kann? s28.gif

Und was tut Prophecy jetzt?
Schädliches "Verhalten" von KI korrigieren? So hatte ich Murakami (oder war's Euler?) verstanden.
Alle Aktivitäten von KI unterbinden? So klingt der Graf gerade.
Alle Aktivitäten einer KI unterbinden, bei der die Counter-KI eine problematische Subroutine festgestellt hat?

Irgendwie kann ich nicht mehr folgen... s41.gif s30.gif

Zwischenfazit: *Für mich* ist dieses Experiment gescheitert. Beim nächsten Mal werde ich mehrere Teile abwarten und gesammelter lesen, so dass ich die Story nur für 1-3 Tage behalten muss und nicht für 2-3 Wochen. Soll Dich aber nicht davon abhalten, das nächste Werk auch so zu veröffentlichen. Gibt schließlich tendenziell mehr Feedback und Spekulationen...

Außerdem nervt es mich dezent, dass ich nicht auf dem gleichen Stand bin wie TKKG. "Karl war jetzt im Bilde" - Schön für ihn - ich nicht. :( Ich hab schließlich nicht gehört, dass "beherrschen" wiedererkennbar komisch klang. Es ist eine Sache, wenn ich zu blöd bin, Hinweise zu erkennen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber wenn ich nicht die gleichen Infos habe, und diese Schlüsse also gar nicht ziehen *kann*, werd ich sauer. Dieser Justus-Jonas-Move - ich halte ein paar Details mal zurück, damit ich sie am Ende aus dem Hut zaubern kann - hat mich von jeher gestört. Kein Argument, das nicht zu machen - Justus kümmert es ja seit 50 Jahren nicht, dass das seine Kollegen nervt - aber für mich schmälert es den Lesegenuss.
Und gefühlt hatte ich hier schon 2 oder 3 Momente, in denen angedeutet wurde, dass Karl (oder TKG) jetzt was gemerkt haben, was mir vielleicht zwei Kapitel später offenbart wird.

Musste jetzt mal raus. s27.gif
Ich werde trotzdem den Rest noch lesen - schließlich muss ich doch wissen, welche Asse Karl noch im Ärmel hat. ;)

Beobachtung am Rande:
Die Wolf'sche Marotte der Synonymitis ("Weitermachen, fortfahren, dran bleiben, deine Bestimmung erfüllen!" vgl. "schmausen, vespern, schnabulieren, mampfen, futtern oder schlicht fressen") ist mir beim Grafen bisher nicht aufgefallen.
Ob sich mehrere Personen (+KI) hinter dem Stimmverzerrer verbergen?
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

@P. Tesselbrück

Ich glaube, eine noch akkuratere Zusammenfassung der Kernproblematik an der ganzen Sache werden wir hier nicht mehr bekommen. ;)

Man merkt, die Sache ist extrem spontan entstanden, ursprünglich ja auch noch für einen komplett anderen Modus - mit dem das wahrscheinlich auch nicht besser geworden wäre, aber da hätte ich noch hoffen können, das fällt nicht zu sehr auf ... ;) Die relativ frühzeitige Änderung hatte zusätzlich zur Folge, dass ich weniger streng an meine selbst auferlegte Vorgabe gebunden war, wodurch ich mir einbilde, dass man irgendwo um Kapitel 6 herum einen leichten Stilbruch bemerkt ... Zugleich war das hier für mich ja selbst ungewohnt, vor allem mit dieser doch vergleichsweise eigenwilligen Struktur.

Diese macht es dann auch schwieriger, eine halbwegs zufriedenstellende Informationspolitik zu betreiben. Wo ich welche Hinweise wie einstreue, wer auf welchem Kenntnisstand ist, und wie die Spannungskurve verlaufen muss - das hab ich bei Geschichten mit regulärer Länge (30.000+ Wörter), denke ich, inzwischen rein intuitiv recht gut raus. Hier musste ich umdisponieren, und ich merke auch selbst, stellenweise wollte ich für diesen Umfang auch einfach zuviel. Besonders, weil er ja ursprünglich auch noch kürzer hatte ausfallen sollen ...

Der Modus hat zur Konsequenz, dass ich gedanklich ja schon ein paar Kapitel weiter bin, ich bei Rückfragen also penibel darauf achten muss, nichts Zukünftiges zu spoilern; gleichzeitig komme ich selbst teilweise schon leicht durcheinander und muss nochmal das eine oder andere Detail nachlesen - eben in vergangenen Kapiteln, deren Veröffentlichung für mich ja genauso weit zurückliegt wie für euch. Dass diese schon online sind, ist natürlich auch unter dem Aspekt ein Nachteil, dass ich nicht wirklich mehr etwas nachträglich umstrukturieren kann. Ich habe durchaus schon länger das Gefühl, als regulärer Staffel-2-Band wäre das Ganze besser geworden, allein schon, um mehr Platz zu haben und gewisse Hitchcock-Momente etwas mehr auskosten zu können. :D Verworren wird das dann eben auch bei der Parallelstruktur - ja, mehrere Handlungsstränge parallel zu erzählen, fällt mir sonst auch recht leicht, aber wenn ich auch noch darauf achten "muss", dass K und TKG möglichst gleichzeitig an dieselben Informationen kommen, weil das mit zur Ursprungsidee gehört, wird es repetitiv - und dadurch dann auch schwieriger zu durchblicken, wenn man aus vorherigen Kapiteln nicht mehr alles präsent hat.

Danke jedenfalls schon mal für deine offene und ehrliche Kritik! s43.gif Tja, so läuft das halt mal bei Experimenten. Sie dürfen ja auch mal scheitern. :) Bereits jetzt nehme ich diese Erfahrung aber für mich schon mal so, wie sie ist, mit; so kann ich es vielleicht irgendwann in ferner Zukunft nochmal mit besserer Vorbereitung probieren.

Den angekündigten Fahrplan würde ich so beibehalten, jetzt ziehen wir's durch. :D Zumal ich das Ding auch parallel auf einer anderen Plattform veröffentliche, mit demselben Rhythmus ... am Ende, also nach dem letzten Kapitel, stelle ich das Ganze ja nochmal als PDF zusammen. Vielleicht könnt ihr damit dann ja mal testen, ob das alles mehr Sinn ergibt, wenn man es an einem Stück liest?



Nebenbei:
- Den Gesichtsverlust befürchtet Tim, stellvertretend für Murakami, basierend auf seinem Verdacht, Euler könnte Murakami übers Ohr gehauen haben. (Erster dicker Spoiler: Guck morgen nochmal rein ... ;) )
- Prophecy unterbindet, jedenfalls soweit die Theorie, potentiell schädliches Verhalten einer KI, indem es deren Quellcode überprüft und aufgrund dessen eine Vorhersage zu ihrer Aktivität trifft - daher der Name. (Ich glaube, das hab ich im Text wirklich schlecht kenntlich gemacht. Siehste, gut, dass wir drüber gesprochen haben. :) )
- Synonymitis: Wohl schon seit Jahrzehnten eine Pandemie in der Millionenstadt, ja ...
- KI + mehr als eine Person aus Fleisch und Blut? Interessante These, morgen mehr dazu.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

Wenn wir bei Zwischenfazits sind, hier mal meins:

Das stückweise Veröffentlichen stört mich nicht, ich lasse mir die Geschichten auch in Portionen vorlesen. Ich habe aber auch generell eher wenig Probleme mit meinen Wissenslücken, ich muss eine Geschichte beim reinen Vergnügungslesen nicht bis ins Detail verstehen.Sie soll Spaß machen.

Wenn du dieses Experiment noch einmal machst, würde ich aber dennoch vielleicht,zumindest zu Beginn der Geschichte, wenn dem Leser noch alles neu ist, eher 2 Kapitel auf einmal raushauen, dann verfestigt sich das Setting, glaube ich, besser.

Zum Handlungsortumblenden: Du hast ja immer dann von Karl weggeschaltet, wenn ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Da kämen mir also 2 Kapitel auf einmal gut zupass.

Generell finde ich es mutig, zu schreiben und gleichzeitig zu veröffentlichen. Ich gehe da ja ganz anders ran: eine (grottige) Rohfassung der kompletten Geschichte, die ich dann 2 mal komplett überarbeite ("feilen"). Insofern finde ich den Text gelungen. Es gibt keine Widersprüche, und den von dir angemerkten Stilbruch habe ich zumindest nicht bemerkt :)

Gut finde ich, dass es überschaubar viele neue Personen gibt (Euler, Lars, Rosalie. Murakami und der Graf, der ja einer oder mehrere der vorangenannten ist :) TKKG und die Polizisten, die eine aktive Rolle haben, sind deutlich in der Überzahl.

Ich verstehe die Counter-KI als einen spezialisierten "Viren"-Scanner, der im Hintergrund auf Murakamis Rechnern laufen wird und alle Programme, die gestartet werden, während der Laufzeit oder bei der Installation im Quellcode analysiert, also eine funktionale Vorhersage trifft, was eine Software machen wird (gerade jetzt oder prinzipiell machen kann). Sie sucht also nicht nach Programmcodeschnipseln, welche als Fingerabdruck für bekannte Schadsoftware herhalten kann. Liege ich da halbwegs richtig?
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Auch dir sei fürs Zwischenfazit gedankt! s43.gif

Ja, allein schon, dass ich die irrsinnige Idee hatte, noch während des Schreibprozesses Fragmente zu veröffentlichen ... was mich da geritten hat, muss mir auch erst nochmal jemand erklären. :D Hat durchaus nicht nur Nachteile; so kann ich Fragen, die im Feedback entstehen, direkt in der Geschichte noch einmal richtig klären (insofern, immer schön alles raushauen, was euch so gar nicht einleuchtet - da kann ich fürs Ende noch einiges geradebiegen!). Fehlerkorrekturen kann ich ebenso direkt vornehmen; wobei hier ja auch wieder der angesprochene Nachteil entstand, dass viele davon rein durch Flüchtigkeit überhaupt entstanden sind.

Zwei Kapitel pro Stichtag gleichzeitig, ja, das wäre eine Alternative. Kann ich beim eventuellen nächsten Anlauf so übernehmen - hier hätte ich das ja zeitlich nicht geschafft. So ein Zwei-Kapitel-Modus hätte wahrscheinlich einige Cliffhanger und Justus-Jonas-Momente weitaus verdaulicher gemacht ...

Vorteil an der Kürze dürfte aber in der Tat sein, dass es hier kein überladenes Charakterensemble à la "Stern von Lisala" gab. :D Nachteil wiederum waren eben besagte Geheimniskrämereien, als Notlösung dafür, dass ich befürchtete, zu früh Spannung rauszunehmen ...

Mich freut aber, dass der Text trotz allem Spaß gemacht hat! :) Und besagten Stilbruch bilde ich mir dann wohl wirklich ein ... ich hätte echt gedacht, man merkt das vielleicht. Aber wenn nicht, umso besser.
marcm200 hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 19:23 Ich verstehe die Counter-KI als einen spezialisierten "Viren"-Scanner, der im Hintergrund auf Murakamis Rechnern laufen wird und alle Programme, die gestartet werden, während der Laufzeit oder bei der Installation im Quellcode analysiert, also eine funktionale Vorhersage trifft, was eine Software machen wird (gerade jetzt oder prinzipiell machen kann). Sie sucht also nicht nach Programmcodeschnipseln, welche als Fingerabdruck für bekannte Schadsoftware herhalten kann. Liege ich da halbwegs richtig?
So kann man es sich im Prinzip vorstellen, ja. Als eine Art Virenscanner, nur dass er eben den kompletten Quellcode eines Programms auseinandernimmt, das Bedrohungspotential vorausberechnet und bei Gefahrenpotential möglichst direkt interveniert. (Auch hier Spoileralarm - dass Prophecy pauschal ALLES abschaltet, was irgendwie KI-basiert ist, behauptet lediglich der "Graf", um Karl edle Motive vorzugaukeln. Ich vermute, DAS war der eigentlich verwirrende Part an der Sache ...)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Zwischenfazit-Time? s40.gif

Okay, Löwensenf extrascharf:

Ich bin so ein bisschen bei der Aussage von Frau Tesselbrück, was die Sache mit dem Faden angeht ;) Wenngleich vielleicht nicht ganz so ausgeprägt. Aber ja, ich denke durchaus stellenweise, was war da jetzt eigentlich nochmal Phase? s14right.gif

Dabei kommt mir zu Gute, dass ich das Ganze auch im Vergnügungslesemodus durchziehe. In die Falle tappe ich aber auch oft bei Büchern, dass ich etwas häppchenweise lese, z.B. aus Zeitgründen, und dann hinterher merke, dieses Buch war kein guter Kandidat dafür ;)

Wiederum stimme ich auch Herrn M 200 (bin wieder ein Scherzkeks heute :-D ) zu, was das simultane Schreiben/Veröffentlichen angeht. Einen Text ohne mehrfache Überarbeitung rausgeben? Never for me s88.gif

Und hier mein Eigenanteil:

Was ich am ehesten kritisieren würde aktuell, ist tatsächlich die zunehmende Streckung der Geschichte. Das verlässt inhaltlich etwas die Form, die auch mit diesem Veröffentlichungsrhythmus übereinstimmen würde und wird mehr eine gestückelte "Normalerzählung". Also die auch inhaltliche Konzentration auf die Kürze geht zunehmend verloren. Anderer Begriff: die Pointiertheit, die ich bei der Kürze so schätze s51.gif

Trotzdem will ich jetzt natürlich wissen, wie's ausgeht s12.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Besten Dank auch dir! :)

Die Sache mit dem Faden, ja ... und wie ich ja oben anführte, das hat sich auch für mich aus mehreren Gründen zum Problem entwickelt, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Vielleicht hätte ich für so ein Experiment wirklich was inhaltlich Einfacheres nehmen sollen ...

Bücher häppchenweise lesen und dann nach notgedrungen längerer Pause nicht mehr durchsteigen. Das kommt mir bekannt vor ... ;)

Simultanes Schreiben: Ja, wie gesagt, hat Vor- und Nachteile ... Letztere würden gerade für mich von der Tendenz her überwiegen, rein vom Gefühl her. War lustig, das mal so zu machen, aber auch anstrengend.

Zum Thema Länge werde ich im dafür vorgesehenen Thread wohl noch ein ausführlicheres Resümee ziehen können; da hat sich seit meinem letzten Post dort ja einiges bei mir getan. ;) Ich kann hierzu wohl nur sagen, es ist einfach mal wieder eskaliert, auch weil ich das "richtig" fertig erzählen wollte. Hätte ich es aber gleich auf diese Länge ausgelegt, würde das auch strukturell etwas anders aussehen. (Zu erkennen vielleicht daran, dass "Um Mitternacht am Geistersee" auf fast die gleiche Länge kommt, du damals aber, soweit ich mich erinnere, keins der hier genannten Probleme damit hattest. Oder an den nochmal ein ganzes Stück kürzeren KARGA-Episoden.) Naja, für dahingehende nachträgliche Anpassungen ist es ja nun deutlich zu spät ...
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 19. Mai 2025, 20:05 Trotzdem will ich jetzt natürlich wissen, wie's ausgeht
Waaas? Ich verstehe Sie so schlecht! Ach so, Sie wollen wissen, wer draufgeht. Alles klar! s55.gif

(Neeeein, auch diesmal gibt's keine Leichen. :) Dafür ist Aldeen zuständig. :D )
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Und damit wären wir bei Kapitel 10 von 13. Wir haben's ja fast geschafft ... ;) Aber kein Ende ohne etwas Action. :D

Ich glaube auch, die Anzahl der noch unklaren Fragen sollte langsam wirklich etwas kleiner werden. :)


Kapitel 10: Spiel ohne Gewinner

Lars Stübler hatte indes beschlossen seine Tarnung aufzugeben. Er hatte den Helm samt Krone abgenommen; dies half ihm, sein Anliegen mimisch zu untermauern und ohne Verzerrer zu sprechen. Sowohl Karl, der weiterhin am Schreibtisch saß, als auch Rosalie, welche Lars auf einen weiteren hölzernen Stuhl in der Ecke gesetzt hatte, waren sich unsicher, ob das wirklich von Vorteil war.
Er hatte ein Klappmesser gezückt, mit dem er zum Ausdruck brachte, wie ernst es ihm war, während er im Flur auf und ab spazierte.
»Das Rätsel war nicht schwer zu lösen«, meinte Karl, während er nebenbei noch auf die Tastatur einhämmerte. »Man hat es dir auch ohne Verzerrer immer noch angehört, dass du das bist.«
»Dann kannst du dir den Rest ja auch zusammenreimen«, meinte Lars.
»Gerne. Du bist also ›TheBlackCount‹, der gefürchtetste Hacker in der Stadt und im ganzen Bundesland, aber das wussten wir ja schon. Du hast dich schön als Praktikant bei Metamorph Design eingeschlichen – kamst aber trotzdem nicht an die sensiblen Zugangsdaten. Weil sie die aus sehr guten Gründen nicht an jeden weitergeben, der ein Namensschildchen trägt.«
»Richtig«, bestätigte Lars. »Und da dachte ich, wende ich mich eben an das noch größere Genie. Vor allem, wenn es passenderweise auch noch die Kurze vom Chef datet.«
Rosalie musste schnaufen. »Denkst du, ich gebe streng geheime Zugangsdaten an jeden weiter, mit dem ich mal ’nen Kaffee trinken gehe?«
»So lange, wie ihr weg wart, hätte es ja sein können, dir rutscht da mal das eine oder andere Detail raus. Ich meine, jetzt mal ganz unter uns – worüber habt ihr bitte so lange gequasselt?!«
Wie aus einem Munde antworteten Karl und Rosalie: »Smalltalk. Bisschen Fachsimpelei, bisschen über Gott und die Welt, dies, das, Ananas.«
Jetzt musste Lars schnaufen, wobei er zugleich eine wegwerfende Handbewegung machte. »Ihr seid genau wie alle anderen Nerds, die was miteinander am Laufen haben. Da verpasst man echt nichts. Weder amüsantes Geturtel, noch spannende Geheimnisse.«
»Laufen wäre zuviel gesagt«, entgegnete Karl. »Es war einfach nur ein Kaffee. Alles im besten Falle rein platonisch.«
Rosalie nickte.
»Platonisch?« wiederholte Lars. »Ich glaube, das ist Griechisch für ›zum Abkratzen langweilig‹, ja? Naja. Wäre mir ja an sich auch egal. Aber ihr wollt mir doch nicht erzählen, ihr habt beide keine Ahnung, wie man an Prophecy herankommt!«
Karl kommentierte dies nicht, sondern widmete sich kurzerhand wieder der Kommandozeile.
»Ich bin halt auch nur Praktikantin«, entgegnete Rosalie. »Nur weil mein Vater den Laden schmeißt, hab ich nicht automatisch Sonderrechte. Keine Ahnung, warum das irgendwie immer jeder denkt.«
»Tja, und ich komm auch nicht rein.« Karl hob die Schultern.
Lars schüttelte missbilligend den Kopf. »Du kriegst die Motten …«, murmelte er. Dann hob er urplötzlich das Messer an. »Okay. Dann also neuer Plan. Franz Euler rückt die Zugangscodes für Prophecy raus – oder seinem Püppchen und ihrem platonischen Macker passiert was.«
Drohend kam er auf die beiden zu.
In dem Moment drückte Karl den Knopf.

*

Kriminalmeisterin Tamina Salah hatte erst knappe zweiundzwanzig Sommer gesehen und weitaus weniger davon im Polizeidienst verbracht, hatte sich jedoch ziemlich schnell angewöhnt, keine unnötigen Fragen zu stellen, wenn es darum ging, welches Anliegen der TKKG-Bande soeben auf den Nägeln brannte.
Da sie jedoch über den Stand der Ermittlungen ihrer Kollegen im Falle ›TheBlackCount‹ bestens im Bilde war, wunderte sie sich nicht weiter über die Bitte ihr Diensthandy, ebenso wie ihr privates, auf der Wache zu lassen. Tim, Karl und Gaby taten es ihr selbstredend gleich.
So steuerte sie ihren Dienstwagen einigermaßen gelassen durch die südliche Innenstadt, soweit es der Verkehr zuließ.
»Viel muss ich euch ja zu ›TheBlackCount‹ nicht mehr erzählen«, meinte sie. »Was euch neu sein könnte, wisst ihr natürlich nicht von mir.«
»Wie immer«, gab Tim, welcher hinten rechts saß, grinsend zurück.
»Wir sind vollumfänglich ahnungsbefreit.« Gaby, die sich den Vordersitz reserviert hatte, nickte.
»Ich schweige wie die Lämmer«, behauptete Klößchen, »solange das dazu führt, dass ich mein Geld endlich wiedersehe. Was bildet sich dieser aufgeblasene Turnbeutelvergesser eigentlich ein?«
»Das kann ich dir direkt beantworten, Willi«, erwiderte Tamina. »Laut seinem Täterprofil leidet er an exzessivem Größenwahn mit überdeutlichem Hang zum pathologischen Narzissmus. Er ist ein Egomane. Oder ganz platt ausgedrückt, er ist ich-bezogen und herrschsüchtig.«
»Naja«, meinte Klößchen, »das ist der Hund unserer Nachbarn schräg gegenüber auch. Nur räumt der nicht mein Konto leer oder verschickt Drohanrufe. Naja, jedenfalls noch nicht.«
Das ›Revierküken‹ musste ob des Vergleichs schmunzeln, blieb jedoch ernst. »Und das ist der Unterschied. ›TheBlackCount‹ ist mächtig. Der wahrscheinlich raffinierteste Hacker unserer Zeit. Seine Spezialität ist es, mit einer selbst programmierten Datenkrake sensible Informationen von allen Leuten abzugreifen, an denen er vorbeigeht. Sie brauchen nur ihre Bankkarte dabei zu haben, schon kann er schalten und walten, wie er will. Und während das nicht neu ist – Banden mit diesen Möglichkeiten gibt’s wie Sand am Meer –, so kann er Kontostände beliebig ändern und sogar alle Spuren verwischen. Dazu kann er als Empfänger einer Lastschriftüberweisung jedes beliebige Konto angeben, egal ob es existiert oder nicht.«
»Das spricht wieder für unseren Hauptverdächtigen«, schloss Gaby, »An Willis Kontodaten kam er demnach, weil er ihm auf der BITCon begegnet ist.«
»Und wohl auch an seine Handynummer«, ergänzte Tim.
Tamina nickte. »Richtig. Er kann jedes Mobiltelefon anzapfen und sogar tracken – selbst wenn es ausgeschaltet sein sollte. Daher haben wir’s schon richtig gemacht, die Dinger auf dem Präsidium zu lassen.«
»Aber wieso ›TheBlackCount‹?« wunderte sich Gaby. »Wie kam er auf den Namen?«
»Höchstwahrscheinlich einfach durch das Schloss Seligenruh«, antwortete Tamina. »Es gehörte einst einem Adelsgeschlecht, den Grafen von Hüpp und Tramms. Die haben das Anwesen jedoch noch während des Ersten Weltkriegs verkauft, wodurch da kein Verlust entstand, der später hätte schmerzen können. Lange Zeit gehörte es zur nächstgelegenen Gemeinde und lag wegen fehlender finanzieller Mittel brach, bevor Moritz und Christine Stübler – Lars Stüblers Eltern – letztes Jahr das Anwesen erwarben. So dürfte es auch nicht verwundern, dass wir es ab da plötzlich mit ›TheBlackCount‹ zu tun bekamen.«

*

Dies war nun schon das zweite Mal, dass Lars Karl und Rosalie ansah, als habe er Gespenster gesehen, die den Füchsen im Walde Gute Nacht sagten und den Rothirsch Sieglinde nannten.
Wie angewurzelt blieb er mitten im Flur stehen. »Was hast du gemacht?« wollte er wissen.
»Meine Aufgabe«, erwiderte Karl. »Dir den Zugang zu Prophecy verschafft.«
Lars blickte an Karl vorbei. Verdutzt starrte er auf den Bildschirm, welcher eine Glaskugel mit Sternen zeigte.
»Ein Onlinedienst für Wahrsagerei? Du willst mich verarschen, oder.«
Karl triumphierte sichtlich. »Es ist das Einzige, was ich zu bieten habe«, erwiderte er und hob die Schultern.
Lars stotterte. »Das … dir ist aber klar, dass ich …«
Karl ergänzte. »… die Counter-AI von Metamorph Design suche? Ja, das hab ich auch getan.« Er betätigte kurz die Maus, um ein separates Fenster zu öffnen. »Und bin dabei nicht gerade auf eine Goldgrube gestoßen, mal platt formuliert. Es ist möglich, die haben das Programm von ihrer Ablage entfernt. Da die Installationsdateien aber noch existieren und tatsächlich auch zu einem Programmcode führen, und ich mir nicht vorstellen kann, dass die bei einer sicherheitsrelevanten Datenübertragung derart schlampig arbeiten, haben wir beide wohl denselben begründeten Verdacht, die Metamorph Design GmbH verkauft vor allem heiße Luft.«
Lars schnappte nach Luft.
»Ich … ich krieg die Tür nicht zu …«, entfuhr es ihm. »Also doch! Ich hätt’s mir ja gleich denken können …«
Rosalie war kreidebleich angelaufen. »Das ist absolut unmöglich!« brachte sie hervor. »Prophecy existiert. Es ist einwandfrei funktionstüchtig. Ich habe es selbst getestet. Mehrmals, zum letzten Mal kurz bevor die BITCon eröffnet wurde. Ob man die Vollversion 1.0 jetzt direkt als fehlerfrei bezeichnen will, gut, das lassen wir dahingestellt. Aber was Hideyoshi Murakami gekauft hat, war –«
»Heiße Luft«, unterbrach sie Lars verärgert. »Das hat dein platonischer Macker schon ganz richtig formuliert. Vielleicht sogar Schadsoftware oder Spyware. Keine Ahnung. Dann steht wohl fest, dein Daddy haut gerne Leute übers Ohr.«
Rosalie blickte nun drein, als sei sie den Tränen nahe. Ob sie ihrem Vater so etwas nicht zutraute, oder sich ein möglicher, längst gehegter Verdacht bestätigte, konnte man nicht erahnen.
Karl wusste nicht, wie er sie jetzt hätte trösten sollen. Daher wandte er sich an Lars: »Tja, sieht aus, als ob dieses Spiel keinen Gewinner hätte. Wenn doch, bist du es jedenfalls nicht.«
Lars schüttelte den Kopf. »Unfassbar. Aber gut, das können wir dann nicht ändern.« Nun schien er fieberhaft zu überlegen. »Dann bliebe wohl nur noch die Frage, was ich jetzt mache. Mit den Möglichkeiten, die ich noch habe.«
Seine Stimme wurde leiser, gewann dabei jedoch wieder etwas mehr Bedrohlichkeit.
»Und vor allem, mit euch

– FORTSETZUNG FOLGT –
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Di 20. Mai 2025, 17:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

- Rosalie fragt, warum man denkt, sie sei Geheimnisträgerin? Na, vielleicht, weil auf ihrer Visitenkarte "Junior CEO" steht? :)

- Ich wollte mich schon wiederholen und anmerken, dass die Cliffhanger mich stören und die Hälfte es auch geta hätte, aber dann ging der Karl-Strang ja doch im Kapitel noch weiter. Fand ich gut.

- Wespe und Co haben doch immer Gaby angeschmachtet. Wen von Tkkg schmachtet Tamina an? :)

- Willi ist klasse. Das Täterprofil der Polizei passt auf den Nachbarshund. Ob er vielleicht diese Ermittlungsmethode nicht für wirklich wissenschaftlich hält?

- Proohecy - Onlinedienst für Wahrsagerei - klasse! Karl ist ja voll der Witzbold. Oder will er Rosalie imponierenn?

- Gibt es nun eine arbeitsfähige Version von Prophecy? Was hat Rosalie getestet?

- Aber ja, so langsam klären sich mehr Fragen, als neue aufkommen.


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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Rosalie fragt, warum man denkt, sie sei Geheimnisträgerin? Na, vielleicht, weil auf ihrer Visitenkarte "Junior CEO" steht?
Ich hätte das auch vermutet. Willi kennt ja auch jeden Kakaobaum auf der Welt, dessen Früchte in der Firma seines Vaters verarbeitet werden. :D Sie wird sich wohl noch fragen lassen müssen, warum sie den Gedankengang für derart abwegig hält. :) Sie ist in diesen Punkt vielleicht etwas naiv. Vielleicht sollte ihr Willi mal erzählen, wie oft er schon entführt wurde ...
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Ich wollte mich schon wiederholen und anmerken, dass die Cliffhanger mich stören und die Hälfte es auch geta hätte, aber dann ging der Karl-Strang ja doch im Kapitel noch weiter. Fand ich gut.
Ja, ich wollte hier das Erzähltempo etwas anziehen. Drei Abschnitte, dabei aber immer noch ca. 1.400 Wörter Gesamtlänge.
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Wespe und Co haben doch immer Gaby angeschmachtet. Wen von Tkkg schmachtet Tamina an?
Das frag ich mich, bezüglich des Canons, auch schon länger ... :D
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Willi ist klasse. Das Täterprofil der Polizei passt auf den Nachbarshund. Ob er vielleicht diese Ermittlungsmethode nicht für wirklich wissenschaftlich hält?
In "Die rasende Hängematte" steht das so jedenfalls nicht ... ;)
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Gibt es nun eine arbeitsfähige Version von Prophecy? Was hat Rosalie getestet?
Ja, es gibt eine vollständig funktionale Version von Prophecy. Rosalie wäre jetzt selbst sehr gespannt, was damit passiert ist.
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Proohecy - Onlinedienst für Wahrsagerei - klasse! Karl ist ja voll der Witzbold. Oder will er Rosalie imponierenn?
Karl hatte doch auch immer schon seine witzigen Momente. :) Zudem kann er so etwas Zeit rausholen. Und wer weiß, vielleicht ist ein gewisser Coolnessfaktor, der Rosalie beeindrucken könnte, auch Teil seiner Überlegung.
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 - Aber ja, so langsam klären sich mehr Fragen, als neue aufkommen.
Da bin ich schon mal erleichtert. :)
marcm200 hat geschrieben: Di 20. Mai 2025, 13:09 Gehört:
- "Er HAT ein Klappmesser gezückt"
Hatte. ;) Danke schön!
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