Ich habe zu sehr an der Entstehung dieses Hörspiels mitgewirkt, als dass es sich richtig anfühlen würde, das Endprodukt zu loben.
Aber ich finde auch, dass es gut geworden ist.
Reale Sprecher machen sooo viel aus!
Daher nochmal ein Aufruf an alle stillen Mitleser:
Solltet ihr jemals mit dem Gedanken gespielt haben, euch mal als Hörspiel-Sprecher zu versuchen, meldet euch doch mal. Im Hintergrund laufen Aktivitäten für mindestens noch zwei oder drei Projekte, von denen ich weiß. Wäre doch mal ein Ziel, eine Hörspiel nur mit echten Sprechern (und ohne Doppelt- oder Dreifach-Besetzungen) auf die Beine zu stellen.
Auf die Gefahr hin, dass das dann niemand mehr rezensiert, weil alle, die je davon gehört haben, an der Entstehung beteiligt waren...
Zur philosophischen Frage:
So, wie die Welt der Zeitsparkasse funktioniert, kann man seine Lebenszeit ja "nur" umverteilen. Zeit-Einzahlungen verschieben den individuell vorgesehenen Todeszeitpunkt nach hinten, -Abhebungen (mit anschließendem doppelt-so-schnell-leben) nach vorne.
Ich kann in meine Lebensspanne also nur eine vorgegebene Anzahl an Erlebnissen packen. Ich kann mich aber entscheiden, wie ich das verteilen will:
Langeweile-Phasen überspringen (Sandra kann nicht mehr schlafen und zahlt die Zeit bis zum Frühstück daher ein) und dafür abends länger Filme schauen.
Und wenn die Pilot-Studie von Tante Marion erfolgreich ist, kann man vielleicht auch eine ungeliebte Jahreszeit überspringen - sei es nun der Winter oder für Pollenallergiker vielleicht auch der Frühling.
Auch mit viel Geld kann ich (via Zeit-Geld-Börse) meine Lebenszeit nicht verlängern. Ich kann zwar subjektiv doppelt so viel erleben, werde dann aber nach (extern gemessenen) 45 Jahren an Altersschwäche sterben.
Die Unsterblichkeit hat die Menschheit noch nicht erreicht, wie ja auch Sandra am Ende philosophiert.
Insofern sehe ich da die Gefahr von Banken oder Staat, die Lebenszeit der Menschen zu kontrollieren, begrenzt.