Da meine zeichnerische Fähigkeit nicht ausreicht, gibt's leider noch keinen Zeitstrahl, wenngleich er sich allmählich lohnen würde.

Wir alle haben Vorstellungen davon, in welcher Zeit wir unsere Werke, Einzeltitel wie Serien, spielen lassen. Manche wählen dabei mehr oder weniger bewusst die aktuelle Zeit, sprich, die ihres Entstehens. Andere setzen bewusst auf Retro und verlagern die Spielzeit ihrer Werke in die Vergangenheit. Die Gründe für diese Entscheidung, die oft rein intuitiv getroffen wird, sind vielfältig.
Chronologisch sortiert, aus dem Gedächtnis heraus (Ergänzungen und Korrekturen sind daher höchst willkommen), bewusst ohne Berücksichtigung einzelner Flashback-Szenen:
- Charlottes Blick von marcm200: 1960er Jahre
- Bosco, der Schnüffler von Perry Clifton: 1980er Jahre (Nennung 1982 in Episode 1)
- Die Halo-Clique von marcm200: 1980er Jahre (Nennung 1987 in Episode 3)
- Zeitmosaik/Mosaikfragmente von marcm200 und Perry Clifton: 1992 (später "quasi" 1990 ...)
- Millionenstadt Calling von Jamie Allison: 2010er/2020er Jahre (Spielzeit kongruent zur Entstehungszeit)
- Tatort Millionenstadt von Aldeen: 2020er Jahre (Spielzeit kongruent zur Entstehungszeit)
- Code Blau von Aldeen: 2020er Jahre (Spielzeit kongruent zur Entstehungszeit)
- Die KARGA-Gang von Jamie Allison: 2010er/2020er Jahre (Zeitbezüge nur vage impliziert)
- Nachtkriecher von Kara: 2020er Jahre (Spielzeit kongruent zur Entstehungszeit)
- Vellenhagen 4 von Sonnenwirt: 2020er Jahre (Spielzeit kongruent zur Entstehungszeit)
Vorstellbare Gründe dafür, eine Geschichte oder gar eine ganze Serie in der Vergangenheit anzusetzen, wären beispielsweise eine relative Zeitlosigkeit oder bewusster Verzicht auf moderne Technologien zwecks Nutzung von Handlungselementen, die mit ebendiesen gravierend anders oder auch überhaupt nicht mehr funktionieren würden. Erzählerisch bietet es Möglichkeiten zur Erschaffung eines völlig neuen Ambientes, versetzt man seine Erzählungen bewusst in die 1980er (Zeit ohne Handys) oder 1960er (Zeit ohne Heimcomputer und je nach Spielort ohne CB-Funk); man könnte sogar noch weiter zurückgehen, beispielsweise in die 1940er (Zeit, in der Autos schon existierten, aber noch etwas Besonderes waren, während Kutschen durchaus noch auf den Straßen unterwegs waren) oder noch viel früher.
Dabei müssen nicht zwingend konkrete Zeitbezüge (Stand der Technik, Weltpolitik etc.) enthalten sein, sondern die Zeit lediglich als Mittel dienen, um moderne Technik herauszuhalten. Umgekehrt können Geschichten durchaus auch in der Jetzt-Zeit angesiedelt sein, jedoch den Gebrauch von technischen Mitteln wie Smartphones, Internet inklusive Social Media, KI etc. sowie konkrete Zeitbezüge wie das Weltgeschehen auf ein Minimum beschränken (wenn alles versagt, Funkloch

Unabhängig davon, für welche Variante ihr euch entscheidet: Wie entscheidet ihr, in welcher Zeit ihr eure Geschichten spielen lasst, bzw. trefft ihr diese Entscheidung im Vorhinein? Sucht ihr den möglichst authentischen Weg, oder nehmt ihr notfalls auch Anachronismen in Kauf?