Jawoll, das war doch mal was Frisches und Spannendes
Ab hier SPOILER:
Der Zeichenblock als Waffe
Ich dachte zuerst, Charlotte hätte einfach einen Röntgenblick, aber das hat mich dann doch überrascht.
Kurz zum Block selbst: A4 wäre zu groß, A5 kann man gut mitnehmen und drauf zeichnen, aber handtellergroß wäre eher A6 oder noch kleiner und das ist schwierig, sagt meine persönliche Erfahrung. Nicht unmöglich und für die Geschichte völlig okay, aber umständlich. Hat allerdings meine Imagination überhaupt nicht gestört
Zur Geschichte, der Reihe nach:
Der Anfang ist sehr spannend, mit dem Ausschalten des Hundes auch gut überlegt, gefällt mir als Einstieg perfekt.
Kurze Überlegung: Totschläger mit Sand? Reicht das von der Wucht her?
Okay, in der Bank und plötzlich fällt mir die Fassung aus dem Gesicht: Charlotte ist Einbrecherin?

(Hatte den Spoiler oben schon wieder vergessen, vielleicht halb absichtlich?) Auf jeden Fall hatte ich eigentlich mit einer "guten" Ermittlerin gerechnet.
Nach einiger Zeit habe ich den Braten aber gerochen, spätestens bei "und dann geht jeder seines Weges"

War gut gemacht
Die Personen kommen lebendig rüber, die Szene mit den Gangstern unter sich ist auch sehr schön gemacht. Charlotte ist undercover und muss sich behaupten. Als Prota gefällt sie mir gut; rein bauchgefühlsmäßig fand ich sie kurz mal ein bisschen ZU tough gezeichnet, aber letztlich glich sich alles gut aus.
Irgendwo gab es einen Schreibfehler: Trepe / Treppe.
Später bei den Aktionen mit dem Lüftungsschacht und so weiter, die auch wieder sehr spannend gemacht waren, fand ich sie dann richtig gut und sympathisch. Eine Ermittlerin, von der ich mehr lesen würde
Und am Ende das Nasenbluten: sehr schön, die Fähigkeit hat einen Preis, die Geschichte einen Höhepunkt, Charlotte noch mehr Charakter. Alles prima.
Hat mir insgesamt sehr gut gefallen
Eine "Kritik" noch, die mehr eine Betrachtung ist:
marcm200 hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 08:06
Sie spielt, insbesondere technikmäßig, in den 1960ern in Kanada (wobei das Land nicht wirklich eine Rolle spielt).
Kara hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 15:14
Ich möchte nur erwähnen, dass ich es schon bemerkenswert finde, wie sehr alle die Rolle von Charlotte als Frau akzeptieren.
marcm200 hat geschrieben: Sa 29. Mär 2025, 17:04
Mir würde es schlicht überhaupt keinen Spaß machen, darüber historisch korrekt zu schreiben. Ich bleibe daher bei der auch von dir angebotenen Erklärung: "In meiner fiktiven Welt ist das halt so."
Ja, das Setting. In der Geschichte selbst merkt man den englischsprachigen Raum, wenn auch nicht konkret Kanada. Von den 60ern merkt man allerdings eher nichts, es sei denn ich habe einen Hinweis übersehen? (Also abgesehen von indirekten Ableitungen). Es wirkt vom Stil her und allem eigentlich sehr modern bzw. aktuell. Deswegen frage ich mich, hat das Setting einen Grund bzw. Mehrwert für die Geschichte?
Das mit dem Frauenbild war gar nicht das Problem; wenn man eine modernere Frau in den 60ern beschreiben will, kann man das ja machen. (Scherz: Sie waren da ja auch schon weiter als in den 50ern

). Historisch korrekt muss es nur sein, wenn die Geschichte das bedingt bzw. wenn der Autor das will.
Aber ich frage mich, ob der Nutzen des Settings hier gegeben ist und wenn ja, ob man diesen deutlicher herausstellen könnte/sollte. Ansonsten hätte ich gesagt: Kann auch heute spielen, funktioniert genau so gut
Insgesamt aber: Gerne mehr davon
