Unsere Figuren und Familiendrama

Schreiben, Zeichnen, Filmen, Hörbarmachen: Habt ihr selbst Klappentexte oder ganze Geschichten verfaßt? Dann könnt ihr diese gerne hier veröffentlichen.
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Jamie Allison
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Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Moinsen,

Vor einiger Zeit kam ich ja darauf, wieviel Familiendrama, on-screen und off-screen, bei den Nebenfiguren des TKKG-Universums zu finden sind, mit einer auffälligen Häufung in der 9B, so man den ganzen Canon als eine Zeitlinie innerhalb desselben Schuljahres betrachtet. Dabei machte ich den dazugehörigen Thread unterbewusst (wirklich unbeabsichtigt!) zu einer Art Stimmungstest für das, was ich in "Millionenstadt Calling" zu dem Zeitpunkt in der Mache hatte ... endgültig auf die Thematik gebracht hat mich aber Folge 1 ("Schienen ins Nichts") von Perrys neuer Hörspielserie "Bosco, der Schnüffler". Da die Folge noch sehr neu ist, werde ich hier mal nichts spoilern bzw. das ggf. Perry selbst überlassen. ;) Es sei nur soviel gesagt, die Geschichte um den verschwundenen Dennis Scholten, dessen Familie in der Umgebung kein allzu hohes Ansehen genießt, ist durchaus mit einer gehörigen Menge Dramatik gespickt und führt, als Besonderheit bei Jugendhörspielen, nicht zu einem Happy End.

Bei mir selbst ist mir erst im Kontext mit besagtem Thread aufgefallen, dass ich in jüngerer Zeit öfter mit ähnlichen Motiven hantiere. In der laufenden zweiten Staffel von "Millionenstadt Calling" habe ich mal folgende Beispiele zusammengesammelt ...
  • Vano und Franjo Boban ("Ein Park voller Banditen"): Vano grämt sich sichtlich damit, als aus einem Seitensprung entstandenes Kind kein "voller" und damit aus seiner Sicht "vollwertiger" Boban zu sein und gleicht das durch vehemente Verteidigung dessen aus, was er für Familienehre hält. Demgegenüber spielt Franjo sein eigenes Spiel, zu dem er zunächst gute Miene macht, und lässt die Sippe hängen, indem er mit Verbrechern zusammenarbeitet.
  • Prof. Jonathan und Anselm Dessauer ("Kampf um das seltsame Erbe"): Jonathan hat sich von seinem Bruder sosehr entfremdet, dass er seine Villa am See mitsamt den wertvollen Unterlagen zu seinen letzten Forschungsarbeiten lieber einer fast fremden Person vermacht als Anselm; zu letzteren gibt er mehreren, ebenfalls mehr oder weniger fremden Personen Hinweise darauf, wo diese zu finden sind. Anselm bedauert das erst lange nach Jonathans Tod, reist aber immerhin extra aus Kanada an, um sich die Gegend, wo die Villa stand, einmal anzusehen. Dass er Karls Vater finanziell entschädigen will, untermauert, dass er es bedauert, an seinem Bruder zu Lebzeiten so desinteressiert gewesen zu sein.
  • Saskia Koldefenn ("Kampf um das seltsame Erbe"): Lebt mit ihrer Mutter allein in einer Villa am See. Ihr Vater hat sich laut ihrer Aussage "vom Acker gemacht", ist ob dieses Umstandes aber wohl nicht so unbekümmert, wie sie sich gibt. Zumindest deutet sie an, es habe zuvor bereits Krach gegeben.
  • Hannes Stapelage ("Der Stern von Lisala"): Seine Eltern leben getrennt; er ist bei seinem Vater geblieben, zu dem er lange mit Stolz aufgeschaut hat, eher er (innerhalb der Handlung) erfährt, in welche kriminellen Machenschaften dieser verwickelt ist. Der Leser erfährt zudem (im Epilog), wie weit diese wirklich gehen, und wie egal ihm sein Sohn eigentlich ist.
  • Graf Degenhardt von Hogenhude ("Die Todesfalle am Tulpenweg"): Seine Urenkelkinder leben, wie er, in der TKKG-Stadt; er hatte allerdings keinen Kontakt mehr zu ihnen, seit sie Kinder waren. Diesen Umstand nutzt Berthold Mommsen, um sich bei ihnen einzukaufen, was den Grafen noch wütender macht.
... und in der Konzeption für meine OC-Miniserie hab ich mich auch wieder dabei ertappt, bei den Protagonisten was in der einen oder anderen Richtung einzubauen. Ja moin. :D Aber dazu mehr, wenn ich was Lesbares vorzuweisen habe ... ;)

Jetzt bin ich ob dieser Auflistung selbst einigermaßen verblüfft ... s5.gif Mein Wahnsinn hat demnach Methode ... s14.gif

Da mir das aber bislang nicht negativ angekreidet worden ist, scheint das als "plot device" soweit zu funktionieren. ;)

Damit die Fragestellung an meine Mitschreiberlinge hier: Wie ist das bei euch? (Okay, Perry brauche ich eigentlich nicht mehr wirklich zu fragen ... :D ) Seht ihr solche Dramen grundsätzlich als Bereicherung für die Geschichte? Baut ihr sie, falls, bewusst ein, oder sind das mehr spontane Ideen, die man einfach mal einbringen kann? Ist es für euch für eine tiefergehende Geschichte unabdingbar, oder hättet ihr auch (ggf. bewusst eingebaute) Gegenbeispiele? Oder gar Beispiele dafür, dass ihr an der einen oder anderen Stelle weiter gegangen seid, als ihr ursprünglich geplant habt, aber vielleicht dachtet, darauf käme es dann auch nicht mehr an?
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Sa 8. Mär 2025, 20:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Jetzt schreibt der Perry auch schon Familiendramen... die Welt is bekloppt... s45.gif

Aber zum Glück...
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:27 ... und in der Konzeption für meine OC-Miniserie hab ich mich auch wieder dabei ertappt, bei den Protagonisten was in der einen oder anderen Richtung einzubauen. Ja moin. :D
...bin ich damit ja offensichtlich nicht allein ;)

Vorab: Ja, ich habe nicht vergessen, dass selbiges Wort mir als Kritik an so manchem DDF-Fall öfter mal über die Tastatur kam s42.gif

Aber als Hinweis in dieser Sache: Es ist selten ein Thema an sich, sondern eher die gegebene Art der Behandlung desselbigen, die mich mitunter stört.

Kommen wir nun also dazu, was andere bei MIR stört (bzw. stören könnte) s72.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:27Mein Wahnsinn hat demnach Methode ...
Deiner auch? Dann lass uns weitermachen! WEITER! Ehahahaha!

Sorry, schon vorbei s44.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:27Okay, Perry brauche ich eigentlich nicht mehr wirklich zu fragen ... :D
*beleidigt weggeh* ;)

Aber ernsthaft, mich interessieren da auch primär anderer Leute Meinungen im Moment.

Trotzdem hier mal ein paar Antworten:
Seht ihr solche Dramen grundsätzlich als Bereicherung für die Geschichte?
Ein entschiedenes: Jein s55.gif Man könnte auch sagen: Mitunter. Oder: Kommt drauf an.
Baut ihr sie, falls, bewusst ein, oder sind das mehr spontane Ideen, die man einfach mal einbringen kann?
Bewusst.
Ist es für euch für eine tiefergehende Geschichte unabdingbar, oder hättet ihr auch (ggf. bewusst eingebaute) Gegenbeispiele?
Eine tiefergehende Geschichte braucht etwas Tiefergehendes, salopp gesagt. Das kann ein Familiendrama sein, aber auch etwas ganz anderes. Nur ist eine tiefergehende Geschichte nicht automatisch auch gut, und eine flachere nicht automatisch schlecht :-)
Oder gar Beispiele dafür, dass ihr an der einen oder anderen Stelle weiter gegangen seid, als ihr ursprünglich geplant habt, aber vielleicht dachtet, darauf käme es dann auch nicht mehr an?
Würde ich so nicht sagen. Freiräume gibt es, aber die Zügel schießen lassen und dann nur noch zugucken: Nein.

Es kommt vor, dass ich an Stellen sehr weit gehe, es dann am nächsten Tag nochmal lese und dann wieder etwas abmildere. Beispiel: Es wurde ursprünglich mehr geflucht. Aber das bleibt nur drin, wenn es drin bleiben soll.

Eine weitere Frage, die du aufgeworfen hast und dich ich so nochmal dazu stellen will:

Ab wann ist Realismus (für euch) zuviel? Bzw. hängt das auch von der Art de Geschichte oder sonstigen Sachen ab?
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 Jetzt schreibt der Perry auch schon Familiendramen... die Welt is bekloppt...
Willkommen bei den Bekloppten und den Bescheuerten, ich hab nur noch nicht ganz raus, wer wer ist ... :-D
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 ...bin ich damit ja offensichtlich nicht allein
Offensichtlich nicht. Wie oben aufgelistet, gilt hier die Goldene Regel: Beim ersten Mal ist's ein Versehen, beim zweiten Mal Absicht, ab dem dritten Mal Tradition. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 Deiner auch? Dann lass uns weitermachen! WEITER! Ehahahaha!
Das Drama ist meine RACHE! HÄÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄHÄÄ! Äh, wofür eigentlich? Egal. WEITER! WEIT... ja, is' ja gut. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 Vorab: Ja, ich habe nicht vergessen, dass selbiges Wort mir als Kritik an so manchem DDF-Fall öfter mal über die Tastatur kam

Aber als Hinweis in dieser Sache: Es ist selten ein Thema an sich, sondern eher die gegebene Art der Behandlung desselbigen, die mich mitunter stört.
Das habe ich natürlich auch nicht vergessen, hätte dir das aber im Kontext mit Bosco 1 sowie deiner Meinung dazu bei TKKG nicht wirklich zur Last gelegt. ;) Es ist schon so, dass - wie so oft - das Was nicht unbedingt das große Problem ist, das Wie hingegen schon hin und wieder mal ...

Ich hätte natürlich genauso gut fragen können, ob das Fehlen selbiger als Versäumnis wahrgenommen wird. Für meine Begriffe nicht zwangsläufig, aber ich sag's mal ganz platt: Es funktioniert. (Zumindest ganz generell - in Einzelfällen vielleicht nicht unbedingt.)

Ich glaube auch, DDF hat da eher das Problem, dass einige spätere Autoren noch nachträglich etwas hinzugedichtet haben, nur damit es für einen kurzen Oho-Moment drin ist, ohne das die Reihe und die entsprechende Figur bis dahin aber wunderbar auskamen. Bei TKKG waren gewisse Hintergründe, wie drüben im anderen Thread herausgearbeitet, von Beginn an dem Werke immanent und haben den entsprechenden Geschichten nicht geschadet, eher im Gegenteil.

Und da reden wir ja hierbei nur über Canons und, in meinem Falle, davon abgeleitete Fanfictions. Mit unseren Original Works können wir ja eh machen, was wir wollen. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 Eine tiefergehende Geschichte braucht etwas Tiefergehendes, salopp gesagt. Das kann ein Familiendrama sein, aber auch etwas ganz anderes. Nur ist eine tiefergehende Geschichte nicht automatisch auch gut, und eine flachere nicht automatisch schlecht
Das sehe ich ganz genauso. Es gibt dort keine direkte Korrelation, geschweige denn Kausalität. ;) Wenn es so einfach wäre, bräuchten wir ja auch nur Checklisten abzuarbeiten ...
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 Würde ich so nicht sagen. Freiräume gibt es, aber die Zügel schießen lassen und dann nur noch zugucken: Nein.

Es kommt vor, dass ich an Stellen sehr weit gehe, es dann am nächsten Tag nochmal lese und dann wieder etwas abmildere. Beispiel: Es wurde ursprünglich mehr geflucht. Aber das bleibt nur drin, wenn es drin bleiben soll.
Also durchaus so ähnlich wie bei mir. :D Im Hinblick auf Familiendramen habe ich zum Beispiel recht lange am Schlusskapitel vom "Kampf um das seltsame Erbe" gefeilt, ehe ich mir sicher war, die angemessene Dosis gefunden zu haben, ohne dass sich in den Kommentaren erkundigt wird, woher ich auf einmal so viel Schmalz nehme. ;) Andererseits habe ich dort zwar, wie üblich, Klößchen das Schlusswort überlassen, in diesem Falle aber keine stumpfe Schlusspointe gebracht, sondern eher einen semi-ernsten Kommentar, mit dem er auf die ihm übliche Weise Nachdenklichkeit rüberbringt. So bekommt er das letzte Wort, zieht dabei aber nichts ins Lächerliche. Das war also durchaus bewusst so gestaltet.

Es gibt andere Stellen, an denen ich im Nachgang noch Sachen abändere oder ganz wegkürze, die beziehen sich aber weniger auf Dramatik im Speziellen. Dass ich manchen Kraftausdruck wieder entferne, der sich als überzogen herausgestellt hat, kam in Einzelfällen sicherlich mal vor, auch wenn mir gerade kein konkretes Beispiel einfällt ...
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 18:58 Ab wann ist Realismus (für euch) zuviel? Bzw. hängt das auch von der Art de Geschichte oder sonstigen Sachen ab?
Das zweite große Thema, ja. ;) Bei Bosco 1 hatte ich das ja als Pluspunkt vermerkt. Nicht weil ich das unbedingt so bräuchte, aber weil es zur Geschichte an sich passt. Realistisch ist es deshalb, weil es ja durchaus Kinder gibt, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen und es aus diesem Milieu nicht herausschaffen, gerade auch weil die Mittel und Wege in dem Alter begrenzt sind. Natürlich findet man es tendenziell schöner, wenn es am Ende einer Geschichte zumindest auch einen Hoffnungsschimmer gibt und man dadurch eine Art Happy End drin hat, bei dem man sich für die Betroffenen auch etwas freuen kann. Diesen gibt es im echten Leben allerdings nicht immer, und dann DARF das in einer Geschichte meiner Meinung nach auch ruhig mal so sein. Muss, wie gesagt, nicht immer, aber hier wirkt es (für mich) rund.

Grundsätzlich kann man die Frage nach dem Realismus auch im Bezug darauf stellen, wie explizit etwas dargestellt werden kann, darf oder sollte. Ich vermute mal, hätte die halbe Folge daraus bestanden, dass wir zuhören, wie Janko Dennis windelweich prügelt, wäre das wohl (leider) sehr realistisch im Hinblick darauf, was in einigen Familien geschieht, hätte uns aber höchstwahrscheinlich keine Freude bereitet. Das wären dann die Dinge, die man sich als Hörer/Leser dazudenken muss, und die keiner großen expliziten Darstellung bedürfen. Gerade in Geschichten, die für Jugendliche konzipiert sind, ist da dann auch Fingerspitzengefühl gefragt. (Welches auch Wolf nicht immer an den Tag gelegt hat ...)

Wie üblich die Hoffnung, das ist jetzt einigermaßen verständlich geworden. :)
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Sa 8. Mär 2025, 23:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von marcm200 »

Familiendramen spielen bei mir keine Rolle. Wenn ich mir Cahrakterie ausdenke, müsste ich bewusst um ein solches Thema (alleinerziehende Mutter 2er Kinde o.Ä.) herum eine Geschichte entwickeln.

Da ich versuche, den allwissenden Erzähler nur sehr dosiert einzusetzen, wissen meine Ermittler ohnehin nur "externe" Dinge (lebt beim Vater bspw.) Mehr Charakterdarstellung mache ich bei meinen Kurzgeschichten nicht.

Ich finde, Wolf hat das bei Tarzan für meinen Geschmack genau richtig gemacht, und so versuche ich es auch: Tarzan ist Halbwaise, die Mutter muss viel arbeiten für das Schulgeld - aber er erzählt kaum/nie(?) von der Zeit damals,. wie einsam er war o.Ä. Ich finde dieses Auslassen gut, denn es würde mich persönlich beim Lesen auch vom Fall ablenken - und um den geht es mir.

Normale Motive (Geldgier o.Ä,) sind mir daher immer am liebsten.
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

@Jamie Allison

Yo, sagen wir mal so: Ich hätte den Realismus auch durchaus noch ein paar Stufen hochfahren können ;) Ein gewisses Mischungsverhältnis statt nur a oder b gibt es also fast immer. Aber natürlich ist es auch bei mir am Ende eine Geschichte und keine Doku.

Nachdem das gesagt ist, nehme ich aber durchaus zur Kenntnis, dass der Realismus bei mir anscheinend überdurchschnittlich hoch ausgeprägt war. Nicht das Schlechteste, was ich mir als Einschätzung von anderen vorstellen kann :D

Aber mir ist auch vollkommen klar, was daran irritieren könnte und warum. Sagen wir mal so: Ich wusste ja auch, dass ich diese Geschichte nicht wirklich für kleine Kinder als Hörer schreibe, erwartbarerweise. Auch wenn das nicht gemeint war, aber so einen Spruch wie den von Dennis hätte ich dann wohl verändert ;)

Andere Sachen sind ja ausreichend drin, auch ohne explizite Darstellung. Jeder merkt, dass Theresa Angst vor Janko hat, da muss man nicht lange überlegen, woran das wohl liegen wird.

Doch ja, die weitere Richtungsfindung der Bosco-Serie könnte ein interessantes Feld werden... s90right.gif

Sagen wir so: Die aktuelle Richtung liegt nicht darin begründet, dass ich "schönere" Geschichten nicht gerne mögen würde. Und sie bedeutet auch nicht, dass ich nicht noch ordentliche Schippen in puncto Düsternis hätte drauflegen können. Aber man muss einfach erstmal gucken, wo man so landet s28.gif
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

marcm200 hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 20:13 Ich finde, Wolf hat das bei Tarzan für meinen Geschmack genau richtig gemacht, und so versuche ich es auch: Tarzan ist Halbwaise, die Mutter muss viel arbeiten für das Schulgeld - aber er erzählt kaum/nie(?) von der Zeit damals,. wie einsam er war o.Ä. Ich finde dieses Auslassen gut, denn es würde mich persönlich beim Lesen auch vom Fall ablenken - und um den geht es mir.

Normale Motive (Geldgier o.Ä,) sind mir daher immer am liebsten.
Das ist natürlich ein Standpunkt. ;) Wobei ja ein Fall durchaus auch um beispielsweise verstorbene Elternteile gestrickt werden kann. Man muss halt darauf achten, dass es nicht NUR darum geht, sondern der Fall auch wirklich ein Fall ist, und das dann mit Ermittlungen füllen, selbst wenn diese auch mal ins Leere führen können. Das kann man, unabhängig von der sonstigen Sichtweise auf die Geschichte an sich, DDF 78 als Schwachpunkt ankreiden, im Vergleich zu TKKG 79 (oder auch DDA 11, wenn man die bekloppte Kusszauber-Nebengeschichte gedanklich ausblendet ...).

Und Geldgier kann natürlich längerfristig dazu führen, dass man die eigene Familie, deren Verhältnisse ohnehin vorbelastet sind, dann komplett ruiniert. Jüngst erfolgt im "Stern von Lisala". ;)
marcm200 hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 20:13 Da ich versuche, den allwissenden Erzähler nur sehr dosiert einzusetzen, wissen meine Ermittler ohnehin nur "externe" Dinge (lebt beim Vater bspw.) Mehr Charakterdarstellung mache ich bei meinen Kurzgeschichten nicht.
Das ist ja der Punkt mit dem Dazudenken. Natürlich wird sich Tarzan/Tim über die Zeit sehr einsam gefühlt haben. Es ist möglich, dass er in der Zeit nicht wirklich großartig Freunde hatte (es werden ja auch nie welche aus seiner alten Heimatstadt erwähnt, selbst in "Wer hat Tims Mutter entführt?" nicht). Da wäre es gut denkbar, der Wechsel zum Internat war für ihn auch wichtig, um eine räumliche Distanz zu schaffen. Man kann viel spekulieren und schlussfolgern, doch letztendlich drehen sich die Fälle ja fast immer um andere Dinge.
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 20:25 Yo, sagen wir mal so: Ich hätte den Realismus auch durchaus noch ein paar Stufen hochfahren können Ein gewisses Mischungsverhältnis statt nur a oder b gibt es also fast immer. Aber natürlich ist es auch bei mir am Ende eine Geschichte und keine Doku.
Richtig, da wäre natürlich einiges mehr drin gewesen, wenn du's drauf angelegt hättest. ;) Aber manchmal reicht es, wenn man Dinge impliziert, wie eben, dass Janko in der ganzen Familie gefürchtet wird. Weshalb, ist eigentlich klar.
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 20:25 Nachdem das gesagt ist, nehme ich aber durchaus zur Kenntnis, dass der Realismus bei mir anscheinend überdurchschnittlich hoch ausgeprägt war. Nicht das Schlechteste, was ich mir als Einschätzung von anderen vorstellen kann

Aber mir ist auch vollkommen klar, was daran irritieren könnte und warum. Sagen wir mal so: Ich wusste ja auch, dass ich diese Geschichte nicht wirklich für kleine Kinder als Hörer schreibe, erwartbarerweise. Auch wenn das nicht gemeint war, aber so einen Spruch wie den von Dennis hätte ich dann wohl verändert
Absolut, und wie du wahrscheinlich schon im Vorfeld vermutet hast, trifft das auf unterschiedliche Reaktionen. Ich bewerte es positiv, Marc hätte sich lieber ein Happy End gewünscht, und vielleicht gibt es dazu auch noch irgendwo jemanden mit einer ganz anderen Sichtweise. :) Aber so gibt es was zum Diskutieren, auch immer schön. :D

Kleine Kinder werden es wohl eher nicht hören, ja. Zielgruppen wären auch wieder ein neues Thema - "Für wen machen wir den Kram eigentlich?" ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 20:25 Doch ja, die weitere Richtungsfindung der Bosco-Serie könnte ein interessantes Feld werden...

Sagen wir so: Die aktuelle Richtung liegt nicht darin begründet, dass ich "schönere" Geschichten nicht gerne mögen würde. Und sie bedeutet auch nicht, dass ich nicht noch ordentliche Schippen in puncto Düsternis hätte drauflegen können. Aber man muss einfach erstmal gucken, wo man so landet
Ich bleibe auf jeden Fall dran! :) Es kann ja auch mal etwas düsterere und mal etwas weniger düstere Fälle geben, so ist dann auch für jeden was dabei. Oder es behält die Richtung bei und geht mehr in Richtung Film noir für etwas Jüngere. Ich schätze, wir werden es erleben. ;)

Wohin die Reise bei mir gehen wird, muss ich mir auch noch genauer überlegen. Ich sag's auch mal so: Wenn ihr Sonnenschein und Ponyhof haben wollt, krieg ich das auch hin. :D Aber gemessen an meinen letzten fünf Veröffentlichungen habe ich da derzeit einen leicht anderen Eindruck ...
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Yo mit dem impliziten vs. expliziten und der Konzentration auf den Fall gehe ich vollkommen konform. Auch wenn ich hier tatsächlich mehr den Fokus auf die Charaktere als auf den Fall selbst gelegt habe.
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:07 wie du wahrscheinlich schon im Vorfeld vermutet hast, trifft das auf unterschiedliche Reaktionen. Ich bewerte es positiv, Marc hätte sich lieber ein Happy End gewünscht, und vielleicht gibt es dazu auch noch irgendwo jemanden mit einer ganz anderen Sichtweise
Ganz grundsätzlich ist das schonmal klar: es gibt immer unterschiedliche Meinungen :D

Und woher Marcs (und auch Heikes) Sichtweise kommen, kann ich nicht nur vollkommen nachvollziehen, ich finde sie auch sehr hilfreich, als alternativen Blickwinkel. Man sieht ja sonst alles nur durch seine eigene Brille s38.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:07 Es kann ja auch mal etwas düsterere und mal etwas weniger düstere Fälle geben, so ist dann auch für jeden was dabei. Oder es behält die Richtung bei und geht mehr in Richtung Film noir für etwas Jüngere. Ich schätze, wir werden es erleben. ;)
Ganz ehrlich, momentan bin ich echt im Zwiespalt: in Fall zwei alles bereinigen und hübsch und nett weitermachen... oder vielleicht doch noch mehr so wie jetzt? s61.gif

Aber ja, ein stetiger Wechsel wäre auch möglich... dann wissen die arglosen Hörer nie, wann der Hammer kommt s45.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:07 Wohin die Reise bei mir gehen wird, muss ich mir auch noch genauer überlegen. Ich sag's auch mal so: Wenn ihr Sonnenschein und Ponyhof haben wollt, krieg ich das auch hin. :D
Ponyhof am Sonnenweg, neue Serie incoming? :-D
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:07 Aber gemessen an meinen letzten fünf Veröffentlichungen habe ich da derzeit einen leicht anderen Eindruck ...
Ich mein auch, irgendwie ja s40.gif
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:37 Ganz grundsätzlich ist das schonmal klar: es gibt immer unterschiedliche Meinungen

Und woher Marcs (und auch Heikes) Sichtweise kommen, kann ich nicht nur vollkommen nachvollziehen, ich finde sie auch sehr hilfreich, als alternativen Blickwinkel. Man sieht ja sonst alles nur durch seine eigene Brille
Man kann es natürlich nicht immer allen recht machen. Und manchmal gibt es nicht mal eine generelle Tendenz, sondern starke Unterschiede zu dieser oder jener speziellen Thematik, je nachdem, wen man fragt. Aber das ist ja auch irgendwo das Spannende an der Sache. :)
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:37 Ganz ehrlich, momentan bin ich echt im Zwiespalt: in Fall zwei alles bereinigen und hübsch und nett weitermachen... oder vielleicht doch noch mehr so wie jetzt?

Aber ja, ein stetiger Wechsel wäre auch möglich... dann wissen die arglosen Hörer nie, wann der Hammer kommt
Nein! Doch! Ohhh! ;) Stielke möchte, wie ich eben gelesen habe, auf jeden Fall mehr Abenteuer, da macht man ja erst mal nichts falsch. :) Vielleicht ist so ein stetiger Wechsel nicht das Verkehrteste, so kann man die Hörerschaft überraschen, und die Klopper kommen so richtig schön unerwartet. :D Ich werde ja weiterhören, unabhängig davon, wie du dich letztendlich entscheidest. Aber ich vermute mal, gegen ein paar Impulse von außen hast du jetzt auch nicht so viel einzuwenden. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:37 Ponyhof am Sonnenweg, neue Serie incoming?
Hm, da verliere ich wahrscheinlich Stielke endgültig als potentiellen Leser, gewinne aber vielleicht die Kati-&-Azuro-Fanbase zurück und wecke etwas Nostalgie bei denen, die früher gerne Die Kinder vom Alstertal geguckt haben. ;) Wobei ich das wahrscheinlich für eine Folge durchhalte und dann aus heiterem Himmel mit Warmsanierungen anfange oder juristisch bedenkliches Zeug im Umland verbuddeln lasse ... öh, ach, ich glaube, das lass ich dann erst mal ... :D
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 21:37 Ich mein auch, irgendwie ja
Gewisse Tendenzen zeichnen sich kaum erkennbar ab ... ;)
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 22:28 Man kann es natürlich nicht immer allen recht machen.
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 22:28 Und manchmal gibt es nicht mal eine generelle Tendenz, sondern starke Unterschiede zu dieser oder jener speziellen Thematik, je nachdem, wen man fragt. Aber das ist ja auch irgendwo das Spannende an der Sache.
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 22:28 Stielke möchte, wie ich eben gelesen habe, auf jeden Fall mehr Abenteuer, da macht man ja erst mal nichts falsch.
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 22:28 Aber ich vermute mal, gegen ein paar Impulse von außen hast du jetzt auch nicht so viel einzuwenden.
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 8. Mär 2025, 22:28 Gewisse Tendenzen zeichnen sich kaum erkennbar ab ...
Ja, das berührt die schon von dir so elegant aufgeworfene Frage: Für wen machen wir den Scheiß eigentlich? s45.gif Das wäre tatsächlich wieder eine eigene Diskussion wert.

Aber ich sage mal so: Alles bisherige Feedback fand ich super und hilfreich. Dass man nicht mit allem den Geschmack von jedem treffen kann, ist klar. Bei manchen Autoren ist das ja das erklärte Ziel, bei mir nicht. Andererseits wehre ich mich nicht aktiv, Wünschen entgegenzukommen, wo es möglich ist :D

Also wenn Stielke mehr Abenteuer will... da kann ich hundertprozentig mitgehen, denn das entspricht meinen eigenen Vorstellungen komplett.

Wenn man jetzt am Schicksal von Dennis und Malena interessiert ist... da war die Geschichte in (1) eigentlich erzählt, aber ich überlege, da vielleicht aufgrund des Feedbacks entweder eine Implikation in einem späteren Fall einzubauen, oder gar den Faden irgendwann wieder aufzunehmen. Das ist also das Resultat :-)

Auch Fall 2 könnte schon etwas vorziehen, was eigentlich erst später hätte stattfinden sollen... mal sehen s42.gif
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 09:22 Ja, das berührt die schon von dir so elegant aufgeworfene Frage: Für wen machen wir den Scheiß eigentlich? Das wäre tatsächlich wieder eine eigene Diskussion wert.
Hmm. Es ist Sonntag, etwas Zeit hätte ich ... *reißt einzelne Blütenblätter aus Blume* Soll ich? Soll ich nicht? Soll ich? Soll ich nicht? :D
Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 09:22 Aber ich sage mal so: Alles bisherige Feedback fand ich super und hilfreich. Dass man nicht mit allem den Geschmack von jedem treffen kann, ist klar. Bei manchen Autoren ist das ja das erklärte Ziel, bei mir nicht. Andererseits wehre ich mich nicht aktiv, Wünschen entgegenzukommen, wo es möglich ist
Ich denke, ich spreche im Namen aller, wenn ich sage, es freut uns, dass du mit unseren Rückmeldungen etwas anfangen kannst. :) Klar kann man es nie allen recht machen, und ich bin da ja ähnlich gestrickt - wenn man es immer allen recht machen will, macht man es letztendlich niemandem recht. Bei mir sollte "Kampf um das seltsame Erbe" aber wohl das beste Beispiel dafür sein, dass ich auf Leserwünsche durchaus eingehe, und über Input freue ich mich immer, auch wenn das natürlich schon manchmal ein Eiertanz ist.
Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 09:22 Also wenn Stielke mehr Abenteuer will... da kann ich hundertprozentig mitgehen, denn das entspricht meinen eigenen Vorstellungen komplett.
Da ich ja selbst Abenteuerfolgen durchaus mag, ähnlich wie Stielke und du, würde ich mich dem anschließen wollen. :)
Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 09:22 Wenn man jetzt am Schicksal von Dennis und Malena interessiert ist... da war die Geschichte in (1) eigentlich erzählt, aber ich überlege, da vielleicht aufgrund des Feedbacks entweder eine Implikation in einem späteren Fall einzubauen, oder gar den Faden irgendwann wieder aufzunehmen. Das ist also das Resultat
Das klingt nach 'nem Plan. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 09:22 Auch Fall 2 könnte schon etwas vorziehen, was eigentlich erst später hätte stattfinden sollen... mal sehen
Nächster Eiertanz. Ich merke das gerade an der Konzeption für meine OC-Serie, wo ich auch schon etwas im Sinne hatte, das mit Bosco 1, sagen wir mal, leicht themenverwandt ist. ;) Da schiebe ich aber noch Ideen hin und her; mal gucken, wie das nachher endet ...
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 09:41 leicht themenverwandt
Das ist ein weiteres spannendes Feld: Die Parallen bzw. verwandten Themen und Ansätze in unseren unterschiedlich entstandenen Werken festzustellen :D

Wie du ja schon beim Namen Reisinger angemerkt hast, passiert das sogar manchmal als direkte (unterbewusste) Rückkopplung ;)

Ich schwöre, beim Schreiben habe ich's nicht gemerkt s33.gif

Stichwort Eiertanz, ja... am Ende wird dann doch wieder Omelette serviert s45.gif
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 10:29 Das ist ein weiteres spannendes Feld: Die Parallen bzw. verwandten Themen und Ansätze in unseren unterschiedlich entstandenen Werken festzustellen
Daher bin ich ja auch sehr gespannt auf Aldeens "Nordwand". Ob sich da ein direkter Vergleich zum "Stern von Lisala" anbietet? :D Oder "Flügellos" und was immer du noch zum Thema Urbexer planst. ;) (Wäre auch ein gutes Thema, über das ich auch schon nachgedacht habe, steht bei mir aber noch relativ weit hintenan ... ich muss ja nicht immer überall abschreiben. ;) ) Ich könnte es also theoretisch durchziehen, da es ja ein immerwährendes Thema ist. Muss halt nur genug typischen Jamie-Duktus haben. :D
Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 10:29 Wie du ja schon beim Namen Reisinger angemerkt hast, passiert das sogar manchmal als direkte (unterbewusste) Rückkopplung

Ich schwöre, beim Schreiben habe ich's nicht gemerkt
Ich musste natürlich direkt aufhorchen, auch wenn ich mir schon ziemlich sicher war, dass da keine Absicht im Spiel war. :D
Perry Clifton hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 10:29 Stichwort Eiertanz, ja... am Ende wird dann doch wieder Omelette serviert
Oder Rührei. :D
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 10:44 Daher bin ich ja auch sehr gespannt auf Aldeens "Nordwand"
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Tulpenweg kommt auch dran, sobald ich Gefährliche Gentlemen durch habe.
Jamie Allison hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 10:44 Oder "Flügellos"
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Jamie Allison hat geschrieben: So 9. Mär 2025, 10:44 Oder Rührei. :D
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Aldeen »

Ein sehr interessantes Thema, beim Nachdenken ist bei mir da auch einiges zusammengekommen :D
  • Michaela Dragonova ("Das Blut der Zaren"): Onkel tot und mit abgeschnitter Zunge im Fluss gefunden, Cousin Mitglied in einer kriminellen Vereinigung, Mutter wird nie erwähnt... Boris Dragonov würde hier natürlich auch passen, ist aber Spoiler.
  • Valerie Gerling ("Kaufmann des Todes"): Wurde niemals vom Vater akzeptiert und die Mutter starb unter mysteriösen Umständen. Und Mikkel hätte seinem Vater einen Mord zugetraut, was wohl auch nicht für den "Vater des Jahres" Preis spricht ;)
  • Ismael und Zacharias Roth ("Einer für Alle"): Der Vater war ein cholerischer Kinderschläger, der zumindest in Zacharias den Drang auslöste, sich zu beweisen und das Verlangen, zu einer Gruppe dazuzugehören.
  • Bjarke Olsen ("Kaufmann des Todes"/"Flügellos"): Bruder wurde ermordet, die Schicksale der anderen Familienmitglieder ist Spoiler ;)
  • Karam Almasi ("Kaufmann des Todes"/"Flügellos"): Karam und seine Schwester wurden, aufgrund von Morddrohungen gegen den Vater, von Syrien nach Deutschland zu einer Tante geschickt, der Rest der Familie kam jedoch nie an und gilt seither als vermisst. Karam weiss, dass Hoffnung nach mehr als zwanzig Jahren dumm ist, aber er kann mit dem Thema halt nicht richtig abschliessen. Sonst hatte er aber eigentlich eine gute Kindheit bei Onkel, Tante und Cousins.
  • Beinahe die ganze Besetzung von "Nordwand" könnte hierherpassen, da ein Hauptthema der Geschichte Familienfehden und generationenübergreifende Schuld ist. In dem Bergdorf hat halt jeder Dreck am Stecken ;) Special mention aber für Köbi Bärtschi und Hämpu Röthlisberger, die zumindest gemeinsam in Familiendrama involviert sind.
  • Zwar keine eigenen Figuren, aber für die "Code Blau" Reihe haben zumindest Salah und Schalavsky (in schöner, alter Tatort Manier), ein paar unschöne Momente in der Familie. Wespe ist der einzige, der eine gut behütete Kindheit hatte :D
Prinzipiell mag ich es, Familiendramen einzubauen, da einen die Familien und deren Macken ja doch sehr prägen. Dementsprechend finde es auch sehr interessant, wenn ein Charakter sich entschieden gegen diese Prägung zur Wehr setzt :D
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Durchaus eine ansehnliche Sammlung! :)

Ja, die Familienprägung gehört bei jedem Menschen zur Persönlichkeit dazu, egal ob er/sie will, oder nicht. Aber jeder hat auch einen anderen Umgang mit schwierigen Punkten in der Vergangenheit. Da ist es immer wieder spannend, diesen literarisch herauszuarbeiten. Wenn man im Krimi-Genre unterwegs ist, bieten sich diese Hintergründe auch oft für einen Fall an. Stefan Wolf wusste das offensichtlich und konnte das auch für gute Erzählungen nutzen, daher ist bei TKKG der Werkskanon gut gespickt damit. Und unsereiner scheint darauf auch sehr gerne anzuspringen. ;) Die Andersartigkeit im Umgang damit kristallisiert sich bei uns ja auch stark heraus. Eventuelle Parallelen nicht ausgeschlossen. :D
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Silbervogel_Stephan »

Ich finde, Familiendrama bringt das nötige Salz in die Suppe.
Bei Animorphs ist das mit Visser-3 und seinem Bruder ziemlich cool und blieb bei mir deshalb im Gedächtnis.
Bei Turtles haben wir diese lustige Familiendynamik mit Shredder und Krang als Adoptiveltern von Bebop und Rocksteady.

Was Stefan Wolf und TKKG angeht: Tarzan/Tim ist im ersten Band neidisch, weil seine Mutter sich quer legen muss, um ihn und sich über die Runden zu bringen, während Willis Vater nicht weiß, was er mit seinem Geld machen soll. Dann haben wir noch Gabis Geschwister, die im ersten Band erwähnt werden, aber dann nie wieder auftauchen (Gustav Glockner, wo bist du nur? Redest du mit Boris über mögliche Rachepläne?).

Im Jan Tenner 80er AU ist Familie eines der zentralen Themen der gesamten Geschichte: Der Konflikt der Väter (Jan und Zweistein) wird über die Kinder weitergeführt. Da gibt es keinen Bedarf, das Motiv der neuen Schurken noch einmal neu zu etablieren. Papa und Papa fanden sich schon doof, also sehen die Kinder das auch so.
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Aldeen hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 07:52 Der Vater war ein cholerischer Kinderschläger, der zumindest in Zacharias den Drang auslöste, sich zu beweisen und das Verlangen, zu einer Gruppe dazuzugehören.
Warum spricht mich das gerade an? s45.gif

Mal gucken, was Dennis noch so macht... s40.gif

Allgemein nochmal Thema Familiendrama: Es ist einfach entscheidend, was man letztlich draus macht, imho. Man kann Familiendrama ja theoretisch auch so machen, dass sich alle die ganze Zeit nur anzicken, und die Moral von der Geschicht ist dann: "Meine Schwester ist doof!" s33.gif

Überspitzt formuliert, aber ich denke, der Punkt kommt rüber ;)

Ich habe nochmal rumgewerkelt und Bosco 2 wird wohl fast GAR kein Familiendrama haben... nur das mit dem "weniger düster" kann ich jetzt nicht so versprechen... s90right.gif
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 18:08 Warum spricht mich das gerade an?

Mal gucken, was Dennis noch so macht...
Dennis dürfte noch zu jung sein, um sich einer Studentenverbindung anzuschließen (okay, das war für Tim und Karl auch kein Hindernis), aber operieren die Battle-Mönche zufällig auch in seinem Heimatort? :D
Perry Clifton hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 18:08 Allgemein nochmal Thema Familiendrama: Es ist einfach entscheidend, was man letztlich draus macht, imho. Man kann Familiendrama ja theoretisch auch so machen, dass sich alle die ganze Zeit nur anzicken, und die Moral von der Geschicht ist dann: "Meine Schwester ist doof!"

Überspitzt formuliert, aber ich denke, der Punkt kommt rüber
Ich übertrage das mal für Aldeen und sonstige Nicht-DDF-Hörer: Wenn ein Nebencharakter in der Folge seine gesamte Prominenz daraus bezieht, darüber zu lamentieren, was er für eine arme Sau ist, weil es ein Leben lang eine Zumutung war, mit einer Zwillingsschwester aufwachsen zu müssen, die sich für besonders schlau hält, nur weil sie 49 Minuten und 18 Sekunden älter ist als er, und die andere Hälfte daraus besteht, den Protagonisten zuzuhören, sich darum zu kloppen, wer Sigmund Freud sorgfältiger gelesen hat und damit sowieso viel klüger ist als alle anderen, nur damit die Nebencharaktere am Ende einen auf gut Freund machen, und die Protagonisten feststellen, dass sie eh die ganze Zeit über vollkommen überflüssig waren, sich aber freuen, dass man mal drüber gesprochen und einigermaßen erfolgreich keinen Fall gelöst hat, dann kann das den einen oder anderen zu der Annahme verleiten, die Spiel-/Lesezeit wäre im Nachhinein betrachtet sinnvoller investiert gewesen. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Do 13. Mär 2025, 18:08 Ich habe nochmal rumgewerkelt und Bosco 2 wird wohl fast GAR kein Familiendrama haben... nur das mit dem "weniger düster" kann ich jetzt nicht so versprechen...
Düsternis ist dein neues Ding, was? :D Und dann kein Familiendrama, aber trotzdem möglicherweise nicht ganz so leicht verdaulich? Jetzt bin ich NOCH gespannter ... ;)
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: Fr 14. Mär 2025, 08:49 Dennis dürfte noch zu jung sein, um sich einer Studentenverbindung anzuschließen
Kein Widerspruch meinerseits ;) Wie wir schon festgestellt haben, lösen wir die Dinge ja auch alle unterschiedlich... s42.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Fr 14. Mär 2025, 08:49 Ich übertrage das mal für Aldeen und sonstige Nicht-DDF-Hörer...
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Jamie Allison hat geschrieben: Fr 14. Mär 2025, 08:49 Düsternis ist dein neues Ding, was?
Was man so "neu" nennt... s45.gif

Sagen wir: Was mir momentan so einfällt, ist schlecht geeignet, um dieser Aussage mangelnde Evidenz vorwerfen zu können s51.gif s40.gif
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Re: Unsere Figuren und Familiendrama

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Fr 14. Mär 2025, 17:55 Kein Widerspruch meinerseits Wie wir schon festgestellt haben, lösen wir die Dinge ja auch alle unterschiedlich...
Also doch Battle-Mönche? :D Ich bin auch schon sehr gespannt, wie ich das bei der nächsten großen Aktion löse ... ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Fr 14. Mär 2025, 17:55 Was man so "neu" nennt...
Ja guuuut, Ponyhöfe und Sonnenschein hatten an dem Literaturpreis, den ich anno 2011 an meiner Schule abgestaubt habe, auch einen erschreckend geringen Anteil ... s42.gif
Perry Clifton hat geschrieben: Fr 14. Mär 2025, 17:55 Sagen wir: Was mir momentan so einfällt, ist schlecht geeignet, um dieser Aussage mangelnde Evidenz vorwerfen zu können
Mir könnte man vorwerfen, einem gewissen Modetrend unter Autoren in diesem Forum folgen zu wollen ... aber passt. Auch so bekommen wir unseren Mini-NaNoWriMo. :D
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