Audio Adlernest RSS NEWS: Warum heißt Gaby eigentlich Pfote? - Audio Adlernest (#52)

[Kara]

btt:

Ich kann weder kurz, noch zu abgefahren, das triggert mich sofort in den Belletristik-Modus. Wie findet ihr das?




Mit einem Klicken öffnete sich das Schloss. Gaby nickte zufrieden, schob den Dietrich zurück in die Gesäßtasche und öffnete die schwere Metalltür. Raimondos Versteck war weniger gesichert, als sie dachte. Die Ablenkung der Wachen war Peters Aufgabe gewesen. Und er schien seinen Job gut zu erfüllen, niemand aus der Verbrecherbande war zu sehen.
Sie schlich in die Lagerhalle. Ihre Kleidung war schwarz, die blonden Haare hatte sie unter einer eng anliegenden Kappe verborgen. Wie auf leisen Pfoten ging sie durch das Gebäude. Sie hatte das Talent, sich völlig lautlos zu bewegen und als sie an unzähligen Regalen und Kisten vorbeikam, erinnerte sie sich zurück, wie Peter und sie von ihrem Vater rekrutiert und der Sonderheit SK-Babies zugeteilt worden waren. Und nun hatte sie ihre Suche nach den verschwundenen Jugendlichen hierher geführt, in eine Lagerhalle, die auf den Namen eines gewissen “Otto Biersack” lief.

Dann nahm sie eine Bewegung im Halbdunkel wahr. Wie angewurzelt blieb Gaby stehen und drückte sich in den Schatten eines großen, rostigen Kübels. Eine Treppe im hinteren Teil der Halle führte in ein Untergeschoss, doch eine Wache stand davor. Gaby erkannte sie am typischen Erkennungszeichen der Raimondo-Gang: sie trugen alle eine schwarze Brille.
Die gut gebaute Blondine ging ein paar Schritte zurück und nahm das Funkgerät von ihrem Gürtel.

“Gaby an Peter”, flüsterte sie hinein, “Gaby an Pe…”
“Nur Codenamen”, wurde sie unterbrochen. Gaby verdrehte die Augen.
“Pfote an Tarzan. Hier ist noch eine Wache, ich komme nicht zur Treppe.”
“Hier Tarzan. Kümmere mich darum.”

Es dauerte nur einige Sekunden, dann erklang ein helles Geräusch hinter der Wache. So, als ob eine Münze aus großer Höhe fallen gelassen wurde und auf den Hallenboden geprallt war. Tarzan hatte die Halle über ein Dachfenster betreten.

“Halt! Werrr da?”

Die Wache fuhr herum und ging einige Meter in Richtung des ablenkenden Geräusches. Gaby lächelte und schlich wie auf leisen Pfoten zur Treppe. Die Wache drehte ihr den Rücken zu, es würde kein Problem sein, in das Untergeschoss zu gelangen. Und dann… bellte Oskar.

Gaby sah panisch zu ihrem Cocker Spaniel und die Wache drehte ihren Kopf.

“Was zum… hey, Mädchen! Was machst du denn hier? Na komm, Schätzchen, der Seher wird sich freuen, so ein hübsches Ding, wie dich… ouh!”

Und dann war Tarzan da. An losen, von der Decke hängenden Kabeln schwang er sich wie an Lianen von den Dachträgern herab, auf denen er die ganze Zeit gehockt hatte. Er traf den Wächter an der Schulter und dieser stolperte zurück. Doch er blieb auf den Beinen und zog ein Messer.

“Na warte! Du bist wohl blöd, Spaghettifresser! Ich werde dich abstechen, wie ein…. auuu, lass meinen Arm los!”

Einen Schulterwurf und Karatetritt später, hatte Raimondos Scherge einen ausgekugelten Arm und lag bewusstlos am Boden. Tarzan sah ärgerlich zu Gaby.

“Musstest du Oskar wirklich mitnehmen, Pfote?”
“Wir trennen uns nie”, antwortete sie trotzig, “außerdem brauchen wir vielleicht seine Spürnase.”
“Aber lass ihn jetzt hier oben. Er kann den Eingang bewachen.”

Vorsichtig stiegen sie die Treppe hinab und kamen an eine weitere Tür, die Gaby mit ihrem Dietrich öffnete. Dahinter lag ein durch Neonlampen beleuchteter Gang, von dem zu beiden Seiten schwere Türen mit kleinen vergitterten Fenstern in Kopfhöhe abgingen. Gaby sah durch eines hindurch.

“Volker? Bist du das?”

Ein schmutziger Junge saß in der Ecke einer Zelle und blinzelte sie an. “Edita Eleonora? Hast du meinen Film zum entwickeln gebracht?”
Gaby sah ihn überrascht an. “Äh… was?! Volker, was ist hier los? Wer hat euch entführt? Und warum?”
“Funk-Fuchs zwei an alle Füchse! Zehn bis achtundsiebzig!”

“Der ist völlig hinüber”, sagte eine Stimme aus der Zelle gegenüber. “Aber ich kann euch helfen!”

Gaby ging zur Tür und sah durch das Gitterfenster. “Ralf? Ralf Müller?”
Der abgemagerte Junge nickte. “Ja. Und hier sind noch viele andere. Raimondo der Seher hat uns entführt. Er ist in einem Raum am Ende des Ganges. Aber er hat Besuch. Ich glaube, sie sind zu dritt.”

Tarzan sah zu Gaby.

“Pfote, du befreist die Jungs und bringst sie hier heraus. Ich kümmere mich um den Seher.”

Gaby nickte und machte sich am ersten Schloss zu schaffen. Tarzan ging den Gang weiter und tatsächlich endete dieser an einer einfachen Holztür. Leise legte Tarzan sein Ohr daran, um zu lauschen. Dumpf konnte er Teile eines Gespräches zwischen mehreren Männern verfolgen.

“Hast du die Drrrogen dabei, Detlef? Ich kann die Bälgerrr entführrren, aber zum rrruhigstellen brrrauche ich dein Zeug.”
“Klaro, Otto. Hier im Paket.”
“Warum haschdu da nen Tödenköpf raufgemalt, das isch doch bleede.”
“Kümmer dich um deinen Kram, Chedli. Du bildest die Scheißer zu guten Soldaten für den Boss aus. Wer ist das eigentlich, Otto? Wer steckt hinter dem Boss?”
“Das weiß niemand. Errr bleibt im Dunkeln. Man nennt ihn nurrr… das Phantom!”

Tarzan hatte genug gehört. Er zog eine Pistole und trat die Tür auf. Zwei dicke, alte Männer und ein junger Typ sahen ihn erstaunt an.

“Hände hoch! Das Spiel ist aus!”

Der dicke Mann mit einem Turban sah ihn spöttisch an. “Horsche ma, die Pistole isch ja ga nisch escht! Die isch aussem Spielzeugladen aus Tunesien, koschtet einen Dinar!”

Tarzan zuckte mit den Schultern und warf ihm die Spielzeugwaffe an den Kopf.
“Dann mache ich halt so Kleinholz aus euch!”

Als eine halbe Stunde später Kommissar Glockner mit mehreren Beamten eintraf, musste er nur noch die verschnürten Reste des Trios einsammeln. Gabriele und Peter erhielten für ihre Arbeit 10.000 Mark Lohn und kehrten anschließend wieder in ihr normales Leben als Internatsschüler zurück, welches ihre zweite Identität selbst vor ihren Freunden Karl und Willi verbarg. Als sich die beiden allein wähnten, sah Gaby Peter besorgt an.

“Tarzan… Biersack, Egge und Hamouda sind hinter Gittern. Aber ihr Boss, das geheimnisvolle Phantom… das läuft immer noch frei herum. Vermutlich versteckt es sich in irgendeiner Werkstatt und bewundert sich selbst im Spiegel. Wie kommen wir an ihn heran?”
Er zuckte mit den Schultern. “Das wird die Zukunft zeigen, Pfote. Den Kerl kriegen wir auch noch.”

Ein überraschtes Schmatzen ließ die beiden herumfahren. Willi saß von ihnen unbemerkt in einer Ecke und kratzte sich Schokopampe aus der Jeans.

“Warum redet ihr euch so komisch an? Tarzan kann ich ja noch verstehen, wegen der Muskeln und so. Aber wieso eigentlich Pfote?”

The End.

[Jamie Allison]

@Aldeen Okay, ich glaub, wir können beide einpacken gehen, die TKKG-Fanfiction des Jahres steht hier.

[Kara]

ha ha

[Aldeen]

@Kara Wie geil, richtig gut!

[Perry Clifton]

“Hast du die Drrrogen dabei, Detlef? Ich kann die Bälgerrr entführrren, aber zum rrruhigstellen brrrauche ich dein Zeug.”

Das sind so die Sätze, die einen Tag besser machen

[Mr. Murphy]

Bei der Diskussion über Sonderfolgen vor ein paar Tagen kam ich auf den Gedanken, dass mittlerweile fast alle Themen für Sonderfolgen schon dran waren. Wir können bei Bedarf ja mal Ideen für weitere Sonderfolgen sammeln.

[Kara]

Das ist ne gute Idee und nehmen die beiden bestimmt dankbar auf. Aber ALLE Themen waren bestimmt noch nicht dran. Obwohl für uns Patreons ja schon viel mehr besprochen wurden

Ich höre die beiden so gerne, dass ich auch nicht-TKKG-Themen genießen kann, weil der Nostalgiefaktor so groß ist. Also bei den 80ern/90ern Games, Filme, Serien, Spielzeug... alles sehr cool.

[AudioAdlernestThomas]

Dem kann ich nur beipflichten. Themenvorschläge sind extrem gerne gesehen

[Mr. Murphy]

Wie wäre es damit? ----> Was hatte Stefan Wolf sonst noch für Kinder und Jugendliche geschrieben?