Perry Clifton hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 21:48
das konzentriert Sitzen und Zuhören wäre bei mir gerade so, als würdest du ein frisch eingefangenes Wildschwein als Zahnarzthelfer einsetzen wollen
Nächste Woche großer Artikel: "Sensation in der Praxis Dr. Große-Beilage: Wildsau wurde zur Mitarbeiterin des Monats!"

Nee, aber ich versteh schon, was du meinst; das dürfte in etwa dem Versuch gleichkommen, in einer vollbesetzten Bahn einen Fachartikel lesen zu wollen ...
Perry Clifton hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 21:48
Aber die Info, dass ich trotz dessen Anfang und Ende gut verfolgen und genießen konnte, ist ja schon für sich wiederum was wert
Absolut!

So weiß ich immerhin schon mal, dass du deinen Durchhänger beim Hören genau dort hattest, wo ich ihn beim Schreiben hatte. Anfang und Ende schrieben sich für mich praktisch von selbst. Dazwischen dachte ich irgendwann, "Joa, so nach acht Kapiteln könnte ich allmählich mal zum Punkt kommen ..."
Perry Clifton hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 21:48
Für Detaillierteres zur Handlung verlässt du dich natürlich besser auf die sehr guten Vorgänger-Rezensionen.
Natürlich, da kam schon sehr viel an Input zusammen.

Natürlich auch an gegensätzlichen Meinungen, aber das bestätigt eigentlich nur, dass die Intention durchscheint, verschiedene Aspekte eines Dilemmas aufzuzeigen, ohne als Erzähler einseitig Partei zu ergreifen.
Perry Clifton hat geschrieben: Fr 13. Dez 2024, 21:48
So ein paar allgemeine Sachen kann ich aber natürlich anmerken: Ein großes Figurenensemble ist für mich persönlich IMMER schwierig zu konsumieren. Da muss man SEHR darauf achten, dass jede Figur individuell interessant und hervorstechend bleibt. Was natürlich nur auf mich bezogen ist; wenn du das so erzählst und erzählen willst, ist das vollkommen in Ordnung
Natürlich ist es immer ein Spiel mit dem Feuer. Prinzipiell ist natürlich ein übersichtliches Ensemble aus guten Figuren einer großen Truppe mit halbgaren Darstellungen vorzuziehen. Im Zeitmosaik habt ihr ja gut gezeigt, dass es auch mit einer nicht ganz so großen Besetzung geht.

Bei mir ist es, glaube ich, einfach die Art der Plots, die das notwendig macht, allein schon, damit Plottwists funktionieren und gezielt eingesetzt werden können. Da ich aber ja die Problematik kenne, dass man jede einzelne Figur irgendwie interessant halten muss, achte ich schon ziemlich auf eine entsprechende individuelle Zeichnung (was nicht heißt, dass mir ausnahmslos jede gelingt, aber wenn ich fast durchgängig Kommentare wie "der/die war cool, soll mal wieder auftauchen!" bekomme, scheine ich ja so viel nicht falschgemacht zu haben

). Wobei natürlich eben auch vieles von der Leserpräferenz abhängt, die ja auch wieder bei jedem individuell ist. Da sind wir wieder beim klassischen "Äußern drei Leute ihre Meinung, haben sich schon fünf Oppositionsparteien formiert"-Problem.
