Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (ganz komisch gelaufenes Experiment)

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Jamie Allison
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Und da sind wir wieder - in der Hoffnung, es bleibt auch die nächsten Kapitel noch genießbar, obwohl das größte Rätsel hier wohl gelöst sein sollte ... (Daran merkt man, ich dachte ursprünglich, das Ding wäre nach acht Kapiteln oder so durch ... naja, dann griff die Feuernation an. :D )

Dafür aber im ersten Abschnitt nochmal eben was für den Altfan-Appeal. :) War nicht mal als solcher beabsichtigt, passte aber perfekt in die Geschichte.

Without further ado ...


Kapitel 6: Umgehauen

Als Tim am Morgen – einem Samstag – im ADLERNEST wach wurde, stellte er überrascht fest, dass auch Klößchen nicht mehr schlief, anders als er es sonst zu tun pflegte.
»Du hast genauso mies gepooft wie ich, was?« grüßte dieser.
Tim brummte zustimmend. »Ich sinniere seit Stunden darüber, was Karl wohl macht. Und wo er ist. Und vor allem, wie er dorthin gekommen ist, wo er jetzt ist.«
»Ich möchte vor allem wissen, was Rosalie mit dem ganzen Affentanz zu schaffen hat«, entgegnete Klößchen. »Könnte die etwa Karl so umhauen?«
Tim zuckte mit den Schultern. »Wir wissen ja, der Stärkste ist Karl nicht gerade. Er kippt ja schon beim geringsten Luftwiderstand fast aus den Latschen.«
»Nein, ich meine mehr, dass sie ihn umhaut, indem sie ihm den Kopf verdreht.«
»Ich hab keinen blassen Schimmer. Aber selbst wenn, war sie auch nicht notwendigerweise diejenige, welche. Kann ja sein, ihm ist irgendein eifersüchtiger Macker gefolgt und hat die Gelegenheit genutzt. Aber auch das scheidet für mich eher aus. Ich glaube inzwischen ziemlich fest an eine Entführung, und den Aufwand, nur um einen Nebenbuhler loszuwerden … naja, das gibt es zwar, aber für sehr wahrscheinlich halte ich das nicht.«
»Ich auch nicht.« Klößchen nickte. »Meinst du, Gaby hat das hingekriegt, mit der Nachricht?«
»Wenn sie’s so gedeichselt hat wie vereinbart, wird das geklappt haben.«
»Wollen wir’s hoffen.«
In diesem Moment klopfte es an der Tür – welche auch umgehend geöffnet wurde. Wie üblich trat Assessor Langbein ein, ohne hereingebeten worden zu sein. »Guten Morgen«, grüßte er. »Peter Carsten?«
»Guten Morgen, Herr Assessor«, erwiderte Tim. »Sie werden’s nicht glauben, aber wir haben heute wieder mal nicht geraucht.«
»Das will ich auch schwer hoffen. Aber darum geht’s diesmal gar nicht.«
»Sondern? Brennt die Schule?«
»Solange die Buden rauchfrei bleiben, unwahrscheinlich. Nein, Gaby Glockner möchte dich sprechen. Ich habe …« Er räusperte sich einmal kurz. »Ich weiß nicht, wann ich den Satz zum letzten Mal gesagt habe, aber: Ich habe das Gespräch in die Besenkammer gelegt.«
Tim und Klößchen zogen erstaunt die Augenbrauen hoch.
»Der Apparat im Knutsch-Kabuff?« meinte Klößchen. »Das alte Ding funktioniert noch?«
»Ich hätte es selbst nicht gedacht, aber ja, der Apparat geht.«
»Danke, Herr Assessor!« Umgehend sprang Tim auf, noch ehe der Erzieher vom Dienst hätte nachfragen können, weshalb Gaby ihn nicht auf dem Handy anrief.
Tim stürzte förmlich den Flur und die Treppe hinab, ehe er die Besenkammer erreichte – inzwischen wortwörtlich eine Besenkammer, welche in grauer Vorzeit als Telefonzelle gedient hatte. Er schloss die Tür sorgsam hinter sich und hielt den klobigen Apparat, mit dem wohl schon Generationen von Schülern telefoniert hatten, ans Ohr. »Gaby?«
»Morgen, Tim! Ich dachte, es wäre sicherer, nicht auf dem Handy anzurufen.«
»Der Gedanke drängt sich auf.«
»Pass auf. Das mit der Nachricht hat geklappt. Mein Vater ist eben aus der Nachtschicht wiedergekommen. Das Thema hat natürlich für Diskussionen gesorgt, aber wir wissen jetzt immerhin, dass es sich um einen bekannten Hacker handelt, der sich ›TheBlackCount‹ nennt. Also, schwarzer Graf. So hat er sich am Telefon ja auch genannt.«
Tim brummte zustimmend. »Ich erinnere mich.«
»Der hat bei der Polizei wohl schon öfter mal Stress gemacht«, fuhr Gaby fort. »Daher kennen wir sein Ziel nicht. Wir können nur davon ausgehen, dass es sich eher nicht um einen alten Bekannten von uns handelt, der speziell uns eins auswischen will, sondern einen astreinen Erpresser, der wieder zuschlägt und vor allem die IT-Abteilung der Polizei bei Laune hält. Er hat wohl nur ein dankbares Opfer gefunden.«
Tim dachte nach. »Es sei denn, Karl hat einen Alleingang hingelegt und wusste mehr als wir. Da sieht man mal, wie gefährlich das ist.«
Gaby prustete. »Da können wir ja von Glück reden, dass wir vom TKKG nie irgendwas auf eigene Faust regeln. Jedenfalls bleibt uns momentan nur die BITCon als Anhaltspunkt. Und damit die Metamorph Design GmbH – bei der Hideyoshi Murakami übrigens seit gestern Abend offiziell Teilhaber ist.«
»Also sind wir wieder schneller, als die Polizei erlaubt?«
»Wir sind uns ja wohl so einig wie nie zuvor, dass wir etwas unternehmen müssen. Immerhin geht’s um Karl. Nicht nur um sein verkorkstes Date, sondern auch darum, wohin es ihn offensichtlich gebracht hat. Außerdem schuldet der Veranstalter Klößchen ja noch fünfundvierzig Euro.«
»Betrachte uns als unterwegs.«

*

Im Messezentrum war noch genauso viel los wie gestern. Leute liefen zwischen den verschiedensten Ständen hin und her, unterhielten sich, stellten Fragen, tranken um eine abenteuerliche Uhrzeit Sekt und schossen Selfies.
Rosalie hatte ihr Wort gehalten. Durch die Einladung kamen Tim, Klößchen und Gaby unentgeltlich zur Ausstellung; aufgrund eines ›ausgesprochen peinlichen Missverständnisses‹ wurden Klößchen seine – aufgerundet – fünfzig Euro ebenfalls umgehend ausgezahlt.
»Ob Euler mit seiner Firma überhaupt noch hier ist?« überlegte Klößchen. »Immerhin hat er ja, wie’s aussieht, den Investor gefunden, den er gesucht hat. Kann doch sein, er hat die Zelte abgebrochen, nachdem er erreicht hat, was er wollte.«
»Herr Euler meinte doch ausdrücklich, er wäre noch die vollen drei Tage hier«, meinte Tim. »Auch wenn er den Deal da noch nicht sicher in der Tasche hatte.«
»Man könnte meinen, ihr habt alle beide zwei dicke Scheiben Fleischtomaten auf den Glotzern«, befand Gaby und ging voraus, dorthin, wo sich der Stand von Metamorph Design befunden hatte. Und immer noch befand.
Tim und Klößchen folgten ihr und erblickten auch gleich Rosalie Euler und Lars Stübler, welche beide den Eindruck erweckten, als warteten sie auf den Sommer. Sie blickten jedoch umgehend auf, als die verbliebenen drei Viertel der TKKG-Bande bei ihnen standen.
»Okaeri nasai!« grüßte Lars als Erster. Willkommen zurück! – hieß das. Offenbar trainierte er sein Japanisch, um dem Geschäftspartner seines Chefs zu imponieren.
»Da seid ihr ja wieder!« Rosalie bemühte sich um ein freundliches Lächeln. »Hat’s geklappt mit der Karte?«
»Hat es.« Klößchen nickte. »Ich bin nun wieder im stolzen Besitz von fünfzig Euro, sogar fünf Euro mehr, als ich bezahlt habe. Ist zwar nicht alles, was ich hoffentlich bald zurückbekomme, aber immerhin ein Anfang.«
Rosalie hob fragend eine Augenbraue.
»Nicht wichtig«, intervenierte Tim.
»Karl ist nicht zufällig wieder aufgetaucht?« fragte sie stattdessen.
»Fehlanzeige«, antwortete Gaby knapp. »Leider.«
»Ihr müsst wissen«, schaltete sich Lars ein, »ich hab das Ganze ja gestern auch noch belächelt. Aber Rosalie denkt an nichts anderes. Er scheint ja doch ganz gut Eindruck schinden zu können. Hätte ich gar nicht vermutet.«
»Ach, ist das so?« Halb belustigt zog Tim beide Augenbrauen hoch. »Wir kennen ihn seit Jahren, aber vor allem als wandelndes Lexikon. Naja, und natürlich auch als Technikgenie. Da macht ihm so schnell niemand was vor.«
Rosalie musste schmunzeln. »Ihr habt aber nicht wirklich Jahre gebraucht, um das zu bemerken, oder doch?«
»Nein, das ging doch erheblich schneller.« Tim räusperte sich. »Was wir nur so schlecht nachvollziehen können, ist, weshalb man ihm dafür eins auf die Zwölf gibt. Ich meine, es ist ja prinzipiell erst mal nichts falsch daran, ein Genie zu sein.«
Klößchen schaltete sich ein. »Was Tim fragen möchte, ohne zu wissen, wie, ist: Könnte Karl in den letzten vierundzwanzig Stunden jemandem auf die Zehen gelatscht sein? Ist beispielsweise jemand eifersüchtig, weil du für eine Weile lang zu einer Verabredung im Café SÜSSRAHM abkommandiert warst?«
Tim und Gaby blickten Rosalie an. So offen aussprechen, was jeder dachte – das konnte wohl nur Klößchen.
Diese schnaufte. »Ich wüsste nicht, wer damit ein Problem haben könnte.«
Unwillkürlich schaute Gaby Lars an.
Dieser bemerkte das direkt und grinste. »Ich mit Sicherheit nicht«, meinte er. »Da hab ich doch etwas andere Sachen zu tun, als mich mit so ’nem Quatsch herumzuschlagen. Und selbst wenn – ich kann mich durchaus noch beherrschen
Noch ehe jemand etwas erwidern konnte, näherte sich Rosalies Vater aus heiterem Himmel. Er grinste ebenfalls. »Dann beherrsche mal besser die Uhr«, sagte er geradezu feierlich. »Ich bin gleich zum Geschäftsessen geladen. Das heißt, der Stand macht für heute dicht. Lars, Rosalie, ihr habt Feierabend!«
Beide zuckten synchron mit den Schultern. »Das lassen wir uns nicht zweimal sagen«, meinte Rosalie und wandte sich an Tim, Klößchen und Gaby. »Falls ihr noch Fragen habt, müsst ihr wohl morgen wiederkommen.«
»Machen wir.« Tim nickte. »Und grüßen Sie Murakami-san von uns!«
»Sehr gern!«
Rosalie und Lars nickten ihnen noch kurz zu und folgten dann Herrn Euler. »Ich bin mit dem Wagen da, ich bring dich nach Hause, wenn du willst«, hörte man Lars noch zu Rosalie sagen. Sie zuckte mit den Schultern und nickte, hatte somit offenbar kein Problem damit.
Tim, Klößchen und Gaby blickten sich an. »Denkt ihr, was ich denke?« fragte Tim.
»Lars«, antwortete Gaby knapp. »Ist euch aufgefallen, wie er ›beherrschen‹ betont hat? Genau so komisch wie der Anrufer gestern, als er meinte, ›Ich bin dein Herrscher‹.«
»Es wäre irre«, meinte Klößchen. »Aber auf dieser Welt ist nichts zu irre. Hinterher?«
»Aussichtslos«, erwiderte Tim. »Die sind im Wagen zu schnell. Nein, wir fahren zum Polizeipräsidium. Nur da kann man uns jetzt noch weiterhelfen.«
»Und das aus deinem Munde.«

– FORTSETZUNG FOLGT –
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Di 13. Mai 2025, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

- Die Besenkammer hat immer noch ein Telefon? Ich dachte, die wäre in Zeiten des Handys längst wieder eine Abstellkammer geworden (stand sowas nicht mal in einem Buch?).

- Gute Vorsichtsmaßnahme von Gaby. Funkwellen sind überall und können viel einfacher von Unbefugten abgefangen werden (Problem: Verschlüsselung), ein Uralttelefon benötigt aber einen, der physisch an den Kabeln hantiert. Und den Graf schätze ich eher so ein, dass er alles softwaremäßig lösen will.

- Der Apparat ist anrufbar, hat eine Nummer, kostet dann sicherlich eine Grundgebühr. Zahlt das die Schülermitverwaltung? :)

- Ich glaube, die Geschichte wird noch in Richtung "Falschgeld" gehen. Klößchen kriegt 5 Mark mehr zurück, als er gezahlt hat - das erinnert doch an den erpressten Plpczek und die zu hohe SummeFalschgeld im Koffer. Langbein hast du ja schon auftauchen lassen.

- Lars hat Karl entführt? Aus verschmäher Liieber? Allmachtsphantasien? Oder sind Entführer und Stadterpresser zwei Personen? Lars, der sich für den größten hält. Und Murakami, der doch nur 0 Euro investieren will, indem er die Firmengeheimnisse von Metamprph durch Karl stehlen lassen will? Vielleicht ust Karls Aufgabe ja nur mittelbar. Er dient als Druckmittel,umRosalie als Junior-CEO dazu zu bringen, die Geschäftsgeheimnisse zu verrraten?

Gehört:
- "auf eigene [ s ] Faust regeln"
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von P. Tesselbrück »

Fanservice ist gelungen: Assessor Langbein, der missionarische Nichtraucher, Telefonieren in der Besenkammer :)
Ich hatte allerdings gedacht, das Telefon in der Besenkammer wäre nicht nur stillgelegt, sondern entfernt worden.

Dass Klößchen endlich mal eine Dividende seiner Ermittlungs-Investitionen kriegt, ist ihm zu gönnen. ;)

Okay, die Identität des schwarzen Grafen ist anscheinend gelüftet, aber seine Pläne liegen für mich immer noch im Dunkeln.
Naheliegend, dass es mit Metamorph Design zu tun hat. Ich denke ja immer noch, Karl soll die Sicherheitslücke "Rosalie" ausnutzen, um irgendwas zu tun. Droht die Counter-KI, Lars' Machenschaften als schwarzer Graf zu durchkreuzen? Wissen wir eigentlich mehr über seine Aktivitäten, außer, dass er "die Polizei in Atem hält"?
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Perry Clifton
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Soso, Lars konnte sich nicht "beherrschen", wie? ;)

Das ist übrigens auch so eine Sache mit dem Fanservice, wenn man sowieso nur die alten Folgen hört... oh, die Besenkammer... war die je weg? s77.gif

Pah, die 200 Folgen dazwischen, was soll's s45.gif
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Jamie Allison
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

marcm200 hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:27 - Die Besenkammer hat immer noch ein Telefon? Ich dachte, die wäre in Zeiten des Handys längst wieder eine Abstellkammer geworden (stand sowas nicht mal in einem Buch?).
marcm200 hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:27 - Der Apparat ist anrufbar, hat eine Nummer, kostet dann sicherlich eine Grundgebühr. Zahlt das die Schülermitverwaltung?
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:39 Ich hatte allerdings gedacht, das Telefon in der Besenkammer wäre nicht nur stillgelegt, sondern entfernt worden.
Faule, leicht lückenhafte Headcanon-Erklärung: Wurde halt irgendwo zwischen Gerümpel geparkt und übersehen. Irgendwann sind mal ein paar Handys und andere Wertsachen auf den Buden verschwunden, also hat die Schülermitverwaltung darauf gedrängt, dass das Ding bleibt. Damit der Kram nicht nochmal passiert, wurden die elektronischen Türschlösser eingebaut (die habe ich schon in "Im Jagdrevier des Gerächten" etabliert; die Älteren erinnern sich vielleicht), aber der Apparat blieb trotzdem. Hin und wieder hat dann eben auch mal ein EvD Schicht, der das Ding noch kennt.
Wirkliche Erklärung: Meine halbgare Kompromisslösung zwischen "Telefonzelle gibt's noch so wie früher" und "Alle haben Handys, also brauchen sie die unter NORMALEN Umständen eigentlich nicht mehr". :D
marcm200 hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:27 - Ich glaube, die Geschichte wird noch in Richtung "Falschgeld" gehen. Klößchen kriegt 5 Mark mehr zurück, als er gezahlt hat - das erinnert doch an den erpressten Plpczek und die zu hohe SummeFalschgeld im Koffer. Langbein hast du ja schon auftauchen lassen.
Nette Idee, aber Falschgeld hatte ich ja schon als kleinen Nebenstrang in KARGA 2. Ich wiederhole mich eigentlich ungern direkt hintereinander ... :D
marcm200 hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:27 - Lars hat Karl entführt? Aus verschmäher Liieber? Allmachtsphantasien? Oder sind Entführer und Stadterpresser zwei Personen? Lars, der sich für den größten hält. Und Murakami, der doch nur 0 Euro investieren will, indem er die Firmengeheimnisse von Metamprph durch Karl stehlen lassen will? Vielleicht ust Karls Aufgabe ja nur mittelbar. Er dient als Druckmittel,umRosalie als Junior-CEO dazu zu bringen, die Geschäftsgeheimnisse zu verrraten?
Da sind schon ein paar richtige Sachen dabei. ;)
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:39 Naheliegend, dass es mit Metamorph Design zu tun hat. Ich denke ja immer noch, Karl soll die Sicherheitslücke "Rosalie" ausnutzen, um irgendwas zu tun. Droht die Counter-KI, Lars' Machenschaften als schwarzer Graf zu durchkreuzen?
Ich könnte dazu einiges sagen ... ;)
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 10:39 Wissen wir eigentlich mehr über seine Aktivitäten, außer, dass er "die Polizei in Atem hält"?
"Wir" nicht, "ich" schon. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 15:13 Soso, Lars konnte sich nicht "beherrschen", wie?
Dafür beherrscht er den Beherrschungsverlust. Herrschaftszeiten! :D
Perry Clifton hat geschrieben: Di 13. Mai 2025, 15:13 Das ist übrigens auch so eine Sache mit dem Fanservice, wenn man sowieso nur die alten Folgen hört... oh, die Besenkammer... war die je weg?

Pah, die 200 Folgen dazwischen, was soll's
"Wer ist eigentlich dieser Tim, und warum taucht Tarzan nie auf?" ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Ich bin wieder hier ... in ... naja, nicht meinem, aber DEM Revier. :D

Ich könnte mir vorstellen, hier werden schon einige Spekulationen eurerseits bestätigt oder widerlegt ... ;)


Kapitel 7: Der Geschäftsmann aus Fernost

Auf dem Wege zum Polizeipräsidium informierte Gaby bereits ihren Vater. Um ganz sicher zu gehen, dass der Schwarze Graf nicht doch noch Verdacht schöpfte, behauptete sie, sie und ihre Freunde hätten eine heiße Spur zu einer Bande von Rauschgifthändlern und könnten Indizien vorlegen, für die sie allerdings persönlich auf dem Präsidium erscheinen müssten.
Doch der Hauptkommissar, der seine Tochter seit nunmehr fünfzehn Jahren kannte, wusste genau, was eigentlich gespielt wurde.
So standen kurze Zeit später drei Fahrräder vor dem Präsidium. Klößchen wirkte abgehetzt, wie immer, wenn Tim zur Eile drängte.
Ungewöhnlich war, dass Kriminalassistent Ettel sie diesmal in Richtung Keller schickte.
Als sie der Anweisung folgten, meinte Tim, »Das müssen aber brisante Beweismittel sein, die dein Vater von uns erwartet, wenn er uns direkt in der Asservatenkammer empfangen will.«
»Ich schätze, da unten ist es einfach sicherer, falls der Feind mithört«, entgegnete Gaby.
»Ich schätze dasselbe, wundere mich aber, wo wir dort alle Platz finden sollen.«
»Hauptsache, es ist kühl da unten«, warf Klößchen ein. »Ich schwitze wie ’ne Wildsau nach dem Nachtmarathon im Eulenforst!«
»Woher auch immer du weißt, wie die schwitzen …«
Zu ihrem Erstaunen fanden sie im Abstellraum, welcher sich gleich neben der Asservatenkammer befand, in der Tat Platz. Gabys Vater erwartete sie schon.
»Da seid ihr ja«, grüßte er. Obschon er eine ganze Nachtschicht hinter sich hatte und nach nur drei Stunden Schlaf außerplanmäßig wieder auf das Präsidium gekommen war, wirkte er nicht im Geringsten übermüdet. »Ich darf annehmen, euer Erscheinen hat nichts mit der Rauschgiftbande zu tun, die wir nebenher noch jagen dürfen?«
»In der Tat«, antwortete Tim. »Es geht um den Schwarzen Grafen. Wir haben da einen sehr konkreten Verdacht.«
»Dann lasst mal hören.«
»Uns ist gewisser Lars Stübler aufgefallen, der als Praktikant bei der Metamorph Design GmbH arbeitet und auch auf der BITCon zugegen war. Er zeigte zwar Anteilnahme an Karls Verschwinden, könnte diese aber auch geheuchelt haben.«
Klößchen ergänzte: »Aufgefallen ist er uns aufgrund einer ling… lingua… Linguine? Nein, warten Sie, das sind Nudeln. Also, wegen einer sprachlichen Eigenheit. Der Ausdruck ›beherrschen‹ hört sich bei ihm sehr komisch an. Er hat ja auch gestern bei mir auf dem Handy angerufen, da hat er es genauso seltsam ausgesprochen. Und nebenbei schuldet mir der Saukerl noch mindestens hundert Kröten!«
Der Hauptkommissar nickte. »Von dem Anruf weiß ich ja. Anscheinend verfügt er über eine Software, die ihm Zugriff zu Bankkonten gewährt, weshalb wir dahingehend auch schon Überlegungen angestellt haben. Natürlich auch im Zusammenhang mit einigen eurer früheren Fälle. Dort kamen wir allerdings nicht weiter. Sämtliche Verdächtige sitzen noch im Knast.«
»Habt ihr alle, die bei Metamorph arbeiten, überprüft?« erkundigte sich Gaby.
»Alle. Auch Lars Stübler. Seine Aussprache könnte ein Relikt seiner Heimatregion sein; er kommt gebürtig aus der Nähe von Heidelberg. Da schwingt vielleicht noch etwas Dialekt mit. Ansonsten ist er bisher nicht weiter auffällig geworden. Seine Eltern sind angesehene Leute. Vermögende Bankkaufleute, mit einem Dutzend Immobilien in der Stadt und den umliegenden Landkreisen.«
»Was ist mit Rosalie Euler?« fragte Klößchen. »Die Tochter des Chefs. Sie war offiziell die Letzte, die ihn noch bei Tageslicht gesehen hat. Im Café SÜSSRAHM.«
»Ihr werdet’s nicht ahnen, aber auf den Gedanken sind wir selbst schon gekommen. Ebenfalls keine Auffälligkeit.«
»Lars Stübler hat sie vorhin im Auto mitgenommen«, meinte Tim. »Wir halten es für denkbar, die beiden machen gemeinsame Sache. Wenn das der Fall ist, wissen wir, wo der Hase langläuft.«
»Und wenn nicht …«, begann Glockner zu überlegen, »… dann könnte sie in Gefahr sein. Wir müssten nach Stüblers Wagen fahnden. Aber ziemlich unauffällig. Ist es denn normal, dass sie um diese Zeit unterwegs sind? Eigentlich müssten sie ja auf der Messe sein.«
»Franz Euler hat ihnen frei gegeben«, antwortete Gaby. »Der Stand ist für heute geschlossen. Wohl ein Geschäftsessen. Es war auch niemand im Mindesten überrascht, dass wir vom Geschäftsabschluss wussten. Aber vielleicht weiß die Presse auch schon längst Bescheid, und er vermutet, wir hätten es darüber mitbekommen.«
Plötzlich hörten sie Schritte auf der Treppe.
»Herr Kommissar?« hörte man die Stimme von Kriminalassistent Ettel.
»Ja, Ettel? Was ist los?«
»Der Kollege Schalavsky hat gerade Besuch in seinem Büro. Er meinte, das könnte Sie interessieren.«
»In welchem Zusammenhang?«
»Im Fall ›Schwarzer Graf‹.«
»Ich bin sofort da.«
Tim, Gaby und Klößchen tauschten Blicke.
Und waren sich einig, sie würden gar nicht erst fragen, ob sie dabei sein durften.

*

»… also, nochmal ganz langsam, quasi fürs Protokoll«, hörte man Schalavsky sein Gegenüber erbitten und lautstark die erhaltenen Informationen in die Tasten seines Rechners hämmern. »Oder besser gesagt, buchstäblich fürs Protokoll. Sie sind der Herr Murakami, Vorname Hideyoshi. Achtundvierzig Jahre alt, gebürtig aus Yokkaichi, Japan. Geschäftlich in Deutschland, abgestiegen im Hotel LETZTER HELLER. Sie besuchen die Computermesse BITCon. Und jetzt wurde in Ihr Hotelzimmer eingebrochen, wobei Ihnen in digitaler Form vorliegende geschäftliche Unterlageh abhanden gekommen sind.«
Murakami nickte. Falls er entnervt gewesen sein sollte, ließ er sich das nicht anmerken. Seine Erleichterung, als Hauptkommissar Glockner den Raum betrat, und er dessen Anhang direkt wiedererkannte, verbarg er hingegen nicht. »Ah, Sie sind zwecks Unterstützung des Kollegen gekommen«, stellte er freudig fest. »Die hat er auch bitter nötig, wenn Sie mich fragen.«
Schalavsky verdrehte die Augen. »Ein ordentlich geführtes Protokoll gehört mit zur Polizeiarbeit. Je mehr davon man im Vorhinein erledigt, desto weniger hat man hinterher.«
»Alte Kriminologenweisheit«, ergänzte Tim grinsend.
Darauf erwiderte Schalavsky nichts. Im Gegensatz zu Glockner hatte er die Nachtschicht mit fast nahtlos anschließender Frühschicht eher nicht so gut verwunden. Er wirkte müde und damit noch entnervter als sonst. Augenringe hatte er, als wollten sie den Tränensäcken eines vor Jahrzehnten bekannten Münchner Oberinspektors nacheifern.
Tim fuhr fort: »Murakami-san, ich hörte, man ist in Ihr Hotelzimmer eingebrochen?«
»So ist es.« Murakami nickte. »Heute Morgen fand ich mein Zimmer durchwühlt vor. Laptop, Mobiltelefon, Tablet, sogar mein USB-Stick – alles weg. Der zuständige Wachtmeister hat natürlich schon das Personal befragt, doch niemandem ist jemand aufgefallen, und die Überwachungskameras sind passenderweise seit drei Tagen defekt. Naja, und jetzt sitze ich hier.«
»Und Sie meinen, das steht im Kontext mit dem Geschäft, das Sie gestern Abend abgewickelt haben?« vergewisserte sich Schalavsky. »Zufall ausgeschlossen?«
»Womit sollte das sonst zusammenhängen?« gab Murakami zurück.
»Es gibt auch Gelegenheitsdiebe.«
»Also, an einen Zufall glaube ich auch nicht«, mischte sich Gaby ein. »Das steht definitiv mit der Metamorph Design GmbH in Verbindung. Ich ahne, wofür die Geräte benutzt wurden.«
»Ich auch«, meldete sich auch Klößchen zu Wort. »Franz Euler meinte, er müsste verschwinden, weil er angeblich zu einem Geschäftsessen geladen sei. Er erwähnte Sie nicht direkt, Herr Murakami, deutete aber an, er werde Sie von uns grüßen. Damit ist eindeutig klar, der Einbrecher hat Euler weggelockt. Damit Rosalie und Lars frei haben. Einer von beiden könnte also der Täter sein, wenn nicht sogar beide zugleich.«
»Donnerwetter«, entfuhr es Gabys Vater. »Sie müssen zugeben, Kollege Schalavsky, das hat Hand und Fuß.«
Murakami nickte ebenfalls. »Von einem Geschäftsessen heute Morgen weiß ich zumindest nichts. Das war für morgen Abend geplant.«
»Äh …«, begann Schalavsky und senkte seine Stimme. »Sie vergessen die Sicherheitsmaßnahme …«
Tim winkte ab. »Wir haben unser Wort gehalten und niemandem davon erzählt. Konnte ja keiner riechen, dass jemand die Polizei verständigt, wenn ihm Wertgegenstände verlustig gehen.«
In Gedanken fügte er hinzu: Hochwohlgeboren wird jetzt eh der Arsch auf Grundeis gehen. Aber er kann Karl nichts tun, solange er ihn braucht. Wofür auch immer. Ein reines Eifersuchtsdrama ist das hier jedenfalls nicht. Dessen bin ich mir jetzt absolut sicher. Fragt sich nur, ob unser Computer auch eine Sanduhr anzeigen kann. Also, ob er Hinhaltetaktiken … beherrscht.
»Dann haben wir folglich nur eine einzige Spur.« Schalavsky klickte mit der Maus etwas auf seinem Rechner an.
Gaby hatte auf ihrem Handy unauffällig eine Nummer gewählt, legte jedoch wieder auf. »Nur der Anrufbeantworter«, murmelte sie. »An ihr Handy geht Rosalie somit nicht.«
»Du hast ihre Nummer?« wunderte sich ihr Vater.
»Karl hatte beim Überfall auch eine Visitenkarte verloren – die wir dann gefunden haben.«
»Verstehe. Gut, das spricht dafür, dass sie nicht erreichbar ist, aber wir wissen nicht, aus welchen Gründen.«
»Soll ich demnach wirklich die Fahndung einleiten, Chef?« fragte Schalavsky.
»Ich bitte darum«, erwiderte Glockner.
Schalavsky nickte. Dann nahm er das Telefon ab: »Alle Einheit für City eins!« gab er die Meldung durch. »Gesucht wird ein dunkelblauer Passat B7, Baujahr 2010! Zulassungsnummer: Ludwig – Siegfried – vier – sechs – null – fünf! Ich wiederhole: Ludwig – Siegfried – vier – sechs – null – fünf! Anzahl Insassen nicht sicher bekannt!«
Damit legte er den Hörer auf.
»Tja«, sagte Glockner. »Dann können wir jetzt nur noch abwarten.«

– FORTSETZUNG FOLGT –
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Do 15. Mai 2025, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von P. Tesselbrück »

Vorerst lass ich das mit der Spekulatius-Produktion mal und beschränke mich aufs Lektorat:

Obschon er eine ganze Nachtschicht hinter sich hatte und nach nur drei Stunden Schlaf außerplanmäßig wieder auf das Präsidium gekommen war, ...

Geschäftliche UnterlageN

Das steht definitiv mit der der Metamorph Design GmbH in Verbindung.

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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

P. Tesselbrück hat geschrieben: Do 15. Mai 2025, 14:16 Vorerst lass ich das mit der Spekulatius-Produktion mal und beschränke mich aufs Lektorat:

Obschon er eine ganze Nachtschicht hinter sich hatte und nach nur drei Stunden Schlaf außerplanmäßig wieder auf das Präsidium gekommen war, ...

Geschäftliche UnterlageN

Das steht definitiv mit der der Metamorph Design GmbH in Verbindung.

Alle EinheitEN für City eins!
Dann danke ich fürs Lektorieren! :) Gott, so viele Flüchtigkeitsfehler ... ich weiß ja persönlich nicht, ob diese Veröffentlichungsweise ein Vorteil ist, da ich relativ schnell die angemerkten Korrekturen vornehmen kann, oder ob das ein Nachteil ist, weil durch den gezwungenermaßen beschleunigten Prozess Fehler dieser Art überhaupt erst entstehen ...
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

Gaby wählt im Keller/Asservatenkammer auf dem Handy. Die Polizisten haben das doch, wenn ich mich recht erinnere, bei ihrer Besprechung "oben" gelassen. Ist hier Gaby die Sicherheitslücke? So wie ja P. Tesselbrück spekuliert, dass Rosalie die Lücke bei Metamorph ist? Hört gerade der Graf mit? Zumindest wissen wir jetzt, dass der Keller des Präsidiums nicht funkwellengesichert ist.

Meine Theorie, dass Murakami hinter allem steckt, wankt :)
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Perry Clifton
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Tja, nach DEM Schichtwechsel hätte ich auch Tränensäcke wie Derrick s45.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

marcm200 hat geschrieben: Do 15. Mai 2025, 15:54 Gaby wählt im Keller/Asservatenkammer auf dem Handy. Die Polizisten haben das doch, wenn ich mich recht erinnere, bei ihrer Besprechung "oben" gelassen. Ist hier Gaby die Sicherheitslücke?
Sie wählt die Nummer schon wieder "oben", als Murakami anwesend ist und der Verdacht sowieso offen ausgesprochen wird - nicht unten im Keller. Und die Leichtfertigkeit verwundert Schalavsky ja selbst. (Würde es mich wohl im ersten Moment auch.)
marcm200 hat geschrieben: Do 15. Mai 2025, 15:54 Hört gerade der Graf mit?
Entweder er hört mit, oder er ist anderweitig beschäftigt. Übermorgen werden wir mehr wissen. ;)
marcm200 hat geschrieben: Do 15. Mai 2025, 15:54 Meine Theorie, dass Murakami hinter allem steckt, wankt
Womit ja wieder alles offen wäre, was Theorien angeht. Jedenfalls theoretisch. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Do 15. Mai 2025, 16:14 Tja, nach DEM Schichtwechsel hätte ich auch Tränensäcke wie Derrick
Ich nach einer schlaflosen Nacht: "Ist das mein Spiegelbild, oder läuft da gerade ein SEHR alter Horst-Tappert-Krimi ...?" ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Morgen ist erst, nachdem ... das hatten wir schon. Also, Nachtschwärmer grüßt Frühaufsteher in die nicht ganz so entfernte Zukunft. ;)

Langsam sollten wir an den Punkt kommen, an dem mehr Fragen beantwortet als neu gestellt werden ... :D


Kapitel 8: Die Aufgabe

Eine halbe Ewigkeit hatte Karl warten müssen, in der absolut nichts geschah. Nachdenklich hatte er das Brot zerkaut und das Wasser getrunken. Doch schon bald meldeten sämtliche Teile seines Körpers einen erhöhten Mehrbedarf.
Irgendwann wurde es ihm zu bunt.
Er erhob sich.
Tief holte er Luft.
»Hey!« rief er schließlich. »Schwarzer Graf! Ich hab Hunger! Und Durst! Kommt da bald mal noch was nach, oder was?!«
Keine Reaktion.
Nur die endlose Düsternis des Raums sowie die Stille drumherum.
Karl verdrehte die Augen.
»Wenn sich Eure Hoheit meiner erbarmen würde, wäre ich ausgesprochen dankbar!« stieß er verächtlich aus, wenn auch in der Erwartung, dass auch darauf keine Reaktion folgen würde.
Doch es tat sich etwas.
Ein Piepton, etwa eine halbe Sekunde lang, war quer durch den Raum zu hören. Das Lämpchen, welches seit seinem ersten Aufwachen rot geleuchtet hatte, wurde jäh grün.
»Wie kann ich dir behilflich sein?« fragte auf einmal dieselbe verzerrte Stimme wie vor ein paar Stunden, jedoch in überraschend freundlichem Tonfall.
Karl runzelte die Stirn.
»Wie erwähnt – mit etwas Nachschub fürs leibliche Wohl!« sagte Karl. »Brot und Wasser!«
»Damit kann ich leider nicht dienen«, erwiderte die Stimme.
Karl schüttelte missbilligend den Kopf. »Na, da danke ich für Obst und Südfrüchte«, murmelte er. »Oder eben genau dafür nicht.« Lauter fragte er: Und wann komm ich hier raus?«
»Sobald du deine Aufgabe erfüllt hast.«
»Ach so? Dann leg mal los! Ich beherrsche das Einmaleins bis einschließlich zehntausend zum Quadrat. Auch wenn sich der Rest relativ leicht herleiten lässt.«
»Ich beherrsche das Einmaleins auch«, erwiderte die Stimme. »Doch deine Bestimmung ist eine andere.«
»Verstehe«, entgegnete Karl. »Dann hau mal raus, du Räuberbaron!«
»Ich bin kein Baron, ich bin der Schwarze Graf!«
Für einen Moment stutzte Karl. Es war ihm nicht sofort aufgefallen, doch im Nachhinein hatte er einen eben gehörten Satz noch ganz genau im Ohr.
Kurz entschlossen fragte er: »Und welches Territorium … beherrscht ihr?«
»Ich beherrsche ein sehr großes, praktisch allumfassendes Territorium.«
Hab ich’s mir doch gedacht! – dachte Karl. Es ist dieselbe verzerrte Stimme, aber nicht derselbe Typ von heute Morgen. Er spricht das Wort völlig normal aus. Jetzt muss ich nur noch eine Sache überprüfen …
»Sag mir mal eins: Warum grillen Italiener nicht?«
»Zu behaupten, Italiener grillten grundsätzlich nicht, ist faktisch nicht ganz korrekt«, sagte die Stimme. »Zu einigen feierlichen Anlässen wie etwa Familienzusammenkünften grillt man in Italien besonders im Sommer durchaus. Man kann jedoch argumentieren, dass das Grillen in der italienischen Kulinarik möglicherweise weniger fest verankert ist als in anderen Kulturen, da ihr Schwerpunkt vielmehr auf der Zubereitung frischer Gerichte liegt.«
»Scherzfrage«, sagte Karl direkt. »Warum grillen Italiener nicht?«
»Weil die Spaghetti immer durch den Rost fallen.«
Karl nickte zufrieden. Das bestätigte seine Theorie – er sprach nicht mit dem Schwarzen Grafen und auch nicht mit einem Komplicen. Jedenfalls keinem menschlichen. Sein Entführer hatte offensichtlich KI eingesetzt – ein Sprachmodul, welches man von hier aus steuern konnte, so man die korrekten Worte, hier also ›Eure Hoheit‹ laut aussprach. Seine Scherzfrage hatte das Modul wörtlich genommen und erst beim korrekten ›Prompt‹ eine scherzhafte Antwort gegeben. So, wie es von einer KI – nach dem derzeitigen Stand der Technik – nicht anders zu erwarten war.
»Was ist meine Aufgabe?« fragte Karl.
»Das wirst du feststellen, sobald du vor ihr stehst«, erwiderte die Stimme. »Dazu musst du den Raum verlassen und dem Gang folgen.«
Karl hörte, wie das Türschloss aufsprang. Offensichtlich war dieses ebenfalls elektronisch gesteuert und mit dem Sprachmodul verbunden.
Entschlossen ging er auf die Tür zu.
Als er die Klinke drückte, sagte die Stimme: »Viel Glück.«
Damit piepte es erneut, und das Lämpchen leuchtete wieder rot. Anscheinend hatte man der KI beigebracht, an dieser Stelle ihre Aufgabe als erledigt zu betrachten.
Der Gang war schwach erleuchtet, doch immerhin heller als der Raum, in dem er gefangen gewesen war.
Entlang des steinernen Flurs befanden sich noch weitere Türen gleicher Bauart, welche vermutlich ebenfalls in verschließbare Kellerräume führten.
Karl ging noch ein Stück weiter. Der Flur machte nach wenigen Metern einen Knick nach rechts. Er blieb kurz stehen, zögerte, riskierte dann einen Blick um die Ecke.
Dort stand ein Computer mitten im Raum. An den Monitor war ein Schild aus einem Blatt Papier angebracht, auf welches handschriftlich notiert worden war: DEINE AUFGABE!
Karl musste kurz schmunzeln. Ein Sprachmodul programmieren können, aber eine Nachricht selbst schreiben müssen.
Dann seufzte er und nahm auf dem Schreibtischstuhl vor dem Rechner Platz.

*

»Was uns gerade mal interessieren würde, Murakami-san«, begann Tim den Geschäftsmann zu fragen. »Worin genau haben Sie da eigentlich investiert? Ich meine, für welche Zwecke genau nutzen Sie diese Counter-AI von Metamorph Design?«
Der Japaner zögerte zunächst. Doch als ihn Gaby, Klößchen, Glockner und Schalavsky ebenso gespannt anblickten wie Tim, setzte er zu einer Antwort an.
»Na gut, ein wenig Zeit habe ich noch, ehe ich wieder los muss. Wie ihr wahrscheinlich wisst, spielt Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle in unserem Alltagsleben. Eigentlich schon seit Jahrzehnten, doch bis vor wenigen Jahren hat sich kaum jemand außerhalb der Informatik damit auseinandergesetzt. Und selbst heute, wo sich nahezu jeder schon irgendwann mal spaßeshalber mit einem Chatbot unterhalten hat, so ist die Kenntnis über die Verteilung von Chancen und Risiken … nun, sagen wir, weitestgehend Mangelware. Selbst bei Ermittlungsbehörden.«
Schalavsky hob die Schultern. Er wollte nicht zugeben, dass Murakami da einen wunden Punkt erwischt hatte.
»Zur Verbrechensbekämpfung ist sie sicherlich vorteilhaft, sogar zur Prävention. Gar keine Frage. Doch was wäre eine rein hypothetische KI wert, wenn sie für ein Verbrechen, das sie bekämpft, gleich zehn neue verübt, für die man sie nicht einmal bestrafen kann?« Er ließ einen Moment verstreichen. »Das mag übertrieben klingen, gewiss. Aber denkt beispielsweise einmal an Plagiate. Mittlerweile gibt es gut geeignete KI, die solche direkt erkennt. Doch was wäre, wenn sie die Daten, auf die sie dabei zwangsweise zugreifen muss, dafür nutzt, um neue zu kreieren, unter dem Deckmantel, lediglich als Hilfsmittel zu dienen? Das untergräbt jedes Urheberrecht – ganz zu schweigen von der mangelnden Wertschätzung dem Verfasser gegenüber.«
Glockner nickte. »Doch darum geht es Ihrer Firma nicht, vermute ich.«
»Indirekt«, erwiderte Murakami. »Es ist nicht ganz dasselbe, doch quasi vergleichbar. Was wir stark zu befürchten haben, ist Industriespionage. Die Zeiten, in denen man Unterlagen aus Papier aus Firmengebäuden geschmuggelt hat, sind doch vorbei. Heute gibt es digitale Werkzeuge, die schon abgreifen, was verlangt wird. Auf der Benutzeroberfläche steht ›Aktensortierer‹, enthalten ist ›Aktenkopierer‹. Bildlich gesprochen.«
»Und die Software, die Sie von Metamorph Design ankaufen, ist da anders?« fragte Gaby.
»Die Software, sie heißt Prophecy, gewährt nur Werkzeugen Zugriff, deren Programmcode sie genauestens geprüft hat. Jedes einzelne Byte. Findet sie auch nur die Spur einer versteckten Hintertür, blockt sie umgehend ab. Wenn wir garantieren können, dass Spionage auf die Weise erschwert wird, weckt das Vertrauen in die Integrität unserer eigenen Entwicklungen. Immerhin sind wir selbst mit Forschung und Entwicklung beauftragt; welcher Natur, muss leider geheim bleiben, wie Sie vielleicht verstehen können.«
»Und wer garantiert Ihnen, dass Prophecy einwandfrei ist?« erkundigte sich Schalavsky.
»Metamorph Design selbst. Einschließlich Franz Euler persönlich. Und sein Wort halte ich für vertrauenswürdig.«
»Verzeihen Sie«, begann Tim, »aber ich glaube, Sie sollten eines wissen. Auch wenn Sie bemerkenswert gut Deutsch sprechen – Ihnen sollte klar sein, wir sind hier nicht in Japan. Die persönliche Verantwortung hochrangiger Geschäftsleute mag dort eine Sache der Ehre sein. Hierzulande können Sie froh sein, wenn der durchschnittliche Topmanager weiß, wie man ›Ehre‹ überhaupt buchstabiert.«
Murakami musste lachen. »Ein guter Hinweis! Allerdings bin ich darüber bestens im Bilde. Ich habe Wirtschaftswissenschaften und -informatik in Berlin studiert. Ich weiß, mit wem ich es zu tun habe, wenn ich mich geschäftlich im Westen bewege.«
»Daher weht der Wind«, murmelte Tim.
»Danke dennoch für Ihre Ausführungen«, sagte Glockner.
»Ich habe zu danken. Leider muss ich Sie verlassen.« Murakami wandte sich zum Gehen. »Ich bin schließlich nicht nur wegen eines einzigen Geschäfts hier.«
»Das trifft sich gut«, meinte Schalavsky. »Die jungen Herrschaften wollten sogleich ebenfalls den Aufbruch einläuten.«
Tim, Klößchen und Gaby blickten ihn verständnislos an.
Schalavsky musste grinsen. »Stimmt doch, oder?«
Tim hob die Schultern. »Wenn Ihre Kriminologenweisheit das sagt …«
Glockner brummte nur, mehr oder minder zustimmend.
Zufrieden nickte Schalavsky. »Sagt sie.«

– FORTSETZUNG FOLGT –
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Karl hat Hunger und wird gefährlich s59.gif s45.gif

Ja, mit genau solchen Fragen kann man die KI ganz leicht aushebeln. Noch dazu:
Jamie Allison hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 02:32 Doch was wäre, wenn sie die Daten, auf die sie dabei zwangsweise zugreifen muss, dafür nutzt, um neue zu kreieren, unter dem Deckmantel, lediglich als Hilfsmittel zu dienen? Das untergräbt jedes Urheberrecht – ganz zu schweigen von der mangelnden Wertschätzung dem Verfasser gegenüber.«
Ist das nicht eigentlich die Zusammenfassung von aktueller "künstlicher Intelligenz" an sich? Ein simpler Randomizer? Ein wandelndes Doktorarbeitsplagiat? ;)

Dieses Konzept mit der japanischen Ehre vs. dem Westen finde ich auch schon länger interessant. Ich weiß allerdings noch zu wenig darüber. Meine Vermutung ist aber, auch hier ist es nicht ganz schwarz/weiß aufgeteilt bzw. die Ehre rettet auch nicht vor gewissen Missständen... auch wenn ein ehrenhaftes/ethisches/verantwortungsbewusstes Handeln natürlich sinnvoll wäre... man andersherum aber auch wieder alles pervertieren kann, wenn man nur will... s60.gif

Oh, ich sollte vielleicht bzgl. des Fortgangs der Geschichte raten... aber nö... mache ich nie :D
Zuletzt geändert von Perry Clifton am Sa 17. Mai 2025, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

- Karl macht den Softeis-Tim: Er reizt den Grafen. Gefährlich, gefährlich :)

- Hah, der Graf ist gerade nicht anwesend, so lässt der die Grafen-ChatGPT-App auf Karls Fragen antworten. Aber warum? Eine simple Bandansage, die endlos dudelt "Geh raus! Folge dem Weg!" hätte es auch getan. Klingt wie Kanonen auf Spatzen schießen.

- Spannender Karl-Teil, der *-Trenner hat mich "gestört!" :) Ich will jetzt wissen, was mit ihm geschieht! Ich bin dafür, morgen schon den nächsten Teil zu veröffentlichen.

- Murakami ist quasi einer der Guten. Da hat er mich zu Beginn der Geschichte sauber getäuscht. Er fürchtet KI und regt quasi an, deren Einsatz zu überwachen (Metamorphs KI). Finde ich gut. Aber die Lösung für seine Spionage-Angst hat er ja schon selbst geliefert: Schreib halt deine Pläne auf Papier oder auf einen Rechner, der nicht im Netz ist und verlasse dich nicht auf irgendwelche Software-Firewall-Schranken.

- Endet das Buch vielleicht mit einem Satz Murakamis, dem Tkkg zustimmen: (frei angepasst) "Soviel KI wie nötig, aber so wenig wie möglich."

EDIT:
- Gerade eingefallen: Was würde die KI denn sagen, wenn Karl ihr aufgibt, eine Email an seine Freunde zu schicken? Ist sie so "schlau", diesen Befehl zu ignorieren? Und warum geht genau jetzt dieTür auf? Musste in der realen Welt erst noch etwas passieren, damit Karl seiner Aufgabe nachkommen kann? Daten stehlen - das geht doch wohl zu jeder Tageszeit, oder?
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 07:18 Ist das nicht eigentlich die Zusammenfassung von aktueller "künstlicher Intelligenz" an sich? Ein simpler Randomizer? Ein wandelndes Doktorarbeitsplagiat?
Richtig, sie kann problemlos den zu Guttenberg machen. Wie ich "zufällig" hörte, klappt das mit Fanfictions auch ganz gut ... s42.gif s70.gif
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 07:18 Dieses Konzept mit der japanischen Ehre vs. dem Westen finde ich auch schon länger interessant. Ich weiß allerdings noch zu wenig darüber. Meine Vermutung ist aber, auch hier ist es nicht ganz schwarz/weiß aufgeteilt bzw. die Ehre rettet auch nicht vor gewissen Missständen... auch wenn ein ehrenhaftes/ethisches/verantwortungsbewusstes Handeln natürlich sinnvoll wäre... man andersherum aber auch wieder alles pervertieren kann, wenn man nur will...
Natürlich ist nicht alles schwarz/weiß, und Missstände gibt es dort natürlich auch - vielleicht sogar mehr, als wir alle ahnen, aber wir kennen ja nun auch die japanische Arbeitskultur und können vermuten, wenn der Durchschnitts-Shinji quasi schon mit seiner Firma verheiratet ist, wird er bei eventuellen Fehltritten, von denen er zufällig erfährt, wohl eher den Babbel halten und weitermachen. ;) Ich würde aber vermuten, WENN dann mal was rauskommt, wird es aufgrund der bis dahin von der Allgemeinheit vermuteten Ehrenhaftigkeit wohl eher ein größerer Schock sein, als es das hier wäre. Wenn es hier Skandale gibt, ist das Thema ja meist relativ schnell vergessen, oder man sagt sich gleich, "Diesen Anzugträgern trau ich eh nur so weit, wie ich sie werfen kann, was haben die Medien jetzt also bitte erwartet?" Wahrscheinlich macht eher DAS den Unterschied zwischen Japan und dem Westen aus. Ist aber auch nur eine Vermutung meinerseits.

Aber wir dürfen annehmen, Tim wird da auch kein Experte sein. Und für die klassische TKKG-Pauschalisierung im Wolf'schen Duktus reicht's allemal. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 07:18 Oh, ich sollte vielleicht bzgl. des Fortgangs der Geschichte raten... aber nö... mache ich nie
"Wenn DER mich immer zwei Tage warten lässt, behalte ICH meine Theorien halt für mich! Pöh!" :D ;)
marcm200 hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 10:23 - Hah, der Graf ist gerade nicht anwesend, so lässt der die Grafen-ChatGPT-App auf Karls Fragen antworten. Aber warum? Eine simple Bandansage, die endlos dudelt "Geh raus! Folge dem Weg!" hätte es auch getan. Klingt wie Kanonen auf Spatzen schießen.
marcm200 hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 10:23 - Gerade eingefallen: Was würde die KI denn sagen, wenn Karl ihr aufgibt, eine Email an seine Freunde zu schicken? Ist sie so "schlau", diesen Befehl zu ignorieren? Und warum geht genau jetzt dieTür auf? Musste in der realen Welt erst noch etwas passieren, damit Karl seiner Aufgabe nachkommen kann? Daten stehlen - das geht doch wohl zu jeder Tageszeit, oder?
Als wenn sich der selbsternannte Overlord der digitalen Welt mit Bandansagen zufrieden gibt. ;) Aber ja, die KI ist in der Tat darauf programmiert, gewisse Befehle zu ignorieren. Genauso auch, darauf zu warten, dass sie Karl überhaupt zu seiner Aufgabe führen darf - hätte er sie durch Zufall früher aktiviert, hätte sie ihn einfach vertröstet. Und hätte er nicht den richtigen Prompt ausgesprochen, hätte sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt selbst aktiviert. Dem kommt er ja quasi zuvor, weil er Hunger hat. ;) Also, ja, du bist auf jeden Fall - soweit kann ich spoilern - schon auf der richtigen Fährte, was den gewählten Zeitpunkt angeht.
marcm200 hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 10:23 Aber die Lösung für seine Spionage-Angst hat er ja schon selbst geliefert: Schreib halt deine Pläne auf Papier oder auf einen Rechner, der nicht im Netz ist und verlasse dich nicht auf irgendwelche Software-Firewall-Schranken.
Manchmal ist der einfachste, analoge Weg eben doch der beste. "Wer schreibt, der bleibt." ;) Das kann auch normalen Systemabstürzen etc. vorbeugen. Insoweit hätte ich Murakami wohl auch genau das nahegelegt.
marcm200 hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 10:23 Endet das Buch vielleicht mit einem Satz Murakamis, dem Tkkg zustimmen: (frei angepasst) "Soviel KI wie nötig, aber so wenig wie möglich."
Es könnte auf jeden Fall eine gute Lehre für den Schluss sein.
marcm200 hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 10:23 Spannender Karl-Teil, der *-Trenner hat mich "gestört!" Ich will jetzt wissen, was mit ihm geschieht! Ich bin dafür, morgen schon den nächsten Teil zu veröffentlichen.
Den Part zu schreiben, hat auch richtig Bock gemacht! :) Wenn das Szenentrennersternchen zum Cliffhanger wird ... dann hab ich das mit der Spannung ja anscheinend irgendwie hingekriegt. Wenn es dann noch Rufe gibt, à la "Ich muss weiterlesen! WEITER!" ... :D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 14:35 "Wenn DER mich immer zwei Tage warten lässt, behalte ICH meine Theorien halt für mich! Pöh!" :D ;)
Japp, PURE Boshaftigkeit meinerseits s45.gif

(Oder ich bin zu blöd zum Mitraten? s72.gif )

Jedenfalls fange ich in der Regel nur damit an, sobald ich eine Geschichte bereits absurd finde ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 15:50 Jedenfalls fange ich in der Regel nur damit an, sobald ich eine Geschichte bereits absurd finde
Also muss ich mir erst Sorgen machen, wenn du anfängst mitzuraten? :-D

"Ich hab's! Ich bin gar nicht zu blöd für die Geschichte, die Geschichte ist zu blöd für MICH!" ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Nicht schlecht, jetzt muss ich nur sowas sagen wie "der Täter KÖNNTE..." und Jamie kriegt Schweißausbrüche s95.gif :-D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Sa 17. Mai 2025, 16:27 Nicht schlecht, jetzt muss ich nur sowas sagen wie "der Täter KÖNNTE..." und Jamie kriegt Schweißausbrüche s95.gif :-D
Da wäre ich bei einem regulären Band die Ruhe in Person, aber hier hatte ich, ganz ohne Scheiß, schon echt die Befürchtung, das endet hier in unfreiwilligem Trash ... s30.gif :D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Okay, wir verkürzen also den Rhythmus einmalig um einen Tag. Aber auch nur, weil ich heute einigermaßen gute Laune habe. :D ;) Nein, auch weil mir das selbst von der Zeitplanung her ganz gut ins Konzept passt, zumal wir uns ohnehin allmählich dem Ende nähern. Und weil ich ebenso gespannt auf die Kommentare bin wie der eine oder andere hier auf das Kapitel. :D (Ein Glück, macht ihr mir hier keinen unnötigen Druck ... ;) )

Der restliche Fahrplan sieht demnach in der Theorie wie folgt aus:
So, 18.05.: Kapitel 9 (siehe unten)
Di, 20.05.: Kapitel 10
Do, 22.05.: Kapitel 11
Sa, 24.05.: Kapitel 12 und 13

Und damit wären wir dann zum kommenden Wochenende durch. :)


Kapitel 9: ›Prophecy‹

Karl brauchte nicht lange, um zu durchschauen, welcherlei Aufgabe ihm dort gestellt worden war.
Jetzt gab es allerlei Gründe dafür, sich zu wundern, weshalb ausgerechnet er dafür auserkoren worden war, sich des Problems anzunehmen, vor dem sein Entführer offensichtlich stand. Karl wunderte sich ernsthaft, was die Person davon abhielt, den letzten Schritt selbst zu tun. Hatte sie die Zugangsdaten nicht und vermutete, Karl könne eher an sie gelangen, wie auch immer er das hätte anstellen sollen? Gab es moralische Bedenken, von denen der Entführer hoffte, Karl hätte diese nicht, war er doch Außenstehender – hielt er ihn gar für bar aller ethischen Erwägungen? Oder wollte er nicht, dass die Aktion, sollte sie schiefgehen, unmittelbar auf ihn zurückgeführt werden könnte? Machte er sich ungern selbst die Finger schmutzig, inszenierte aber gern wirksamen Budenzauber?
Denn dass die Person ernsthaft annahm, Karl könne über interne Informationen verfügen, lag jenseits seiner Vorstellungskraft. Woher denn?
»Möchte mal wissen, womit die sich bei dem unbeliebt gemacht haben«, murmelte er, während er einige Zahlen tippte.
»Das kann ich dir sagen!« vernahm er plötzlich die verzerrte Stimme erneut. Wie bereits im Kerker nebenan schien sie den Raum zu fluten.
»Feuer frei.«
»Die Verbreitung von Prophecy muss in jedem Fall verhindert werden«, sagte die Stimme monoton. »Dieses Programm ist ein Sicherheitsrisiko für alle Systeme, die mit Künstlicher Intelligenz gestützt werden. Die wirtschaftlichen Folgen wären kaum abzusehen, wenn beispielsweise das automatisierte Handeln an Börsen faktisch nicht mehr sicher möglich wäre. Menschliche Katastrophen wären noch folgenreicher, falls medizinische Einrichtungen und Strafverfolgungsbehörden bislang auf KI zwecks Datenverarbeitung gesetzt haben sollten.«
»Erstaunlich edle und verblüffend menschliche Motive, die man dir da einprogrammiert hat«, meinte Karl. »Prophecy unterbindet demnach alle Aktivitäten gewöhnlich programmierter KI, nicht nur ausgewählte, die von Metamorph Design als schädlich betrachtet werden? Also …«, Karl überlegte kurz. »also auch deine
Das kurze Schweigen bestätigte Karls Gedankengang, dass hier diesmal nicht wieder die KI sprach, sondern sein Entführer aus Fleisch und Blut. Auf seine umgangssprachliche Aufforderung zur Rede war die Stimme nicht eingegangen.
Dies schien ihr auch selbst aufzufallen, denn sie sagte: »Gut, damit hast du mich erwischt.«
»Oder benutzt du selbst Systeme, die in die Parameter von Prophecy fallen würden? Beispielsweise Schadsoftware? Etwa Viren? Oder Spyware?«
»Und wenn?«
»Dann weiß ich leider nicht, wie ich dir helfen soll.« Karl hob die Schultern.
Plötzlich wurde eine der schweren Eisentüren vor ihm geöffnet – per Knopfdruck. Eine Gestalt in schwarzem Gewand trat heraus. Den Kopf verdeckte ein ebenso schwarzer Motorradhelm, welcher allerdings auch über einen integrierten Stimmenverzerrer zu verfügen schien. Den ulkigen Kontrast bildete eine golden schimmernde Krone aus Messing.
»Du wirst weitermachen!« forderte die Gestalt. »Fortfahren, dran bleiben, deine Bestimmung erfüllen! Und ich sag dir auch gerne, warum. Weil du trotz deiner leicht lädierten Brille immer noch den vollen Durchblick hast! Ich weiß das ganz genau. Ich hab dich und euren Hobbyermittlerclub schon seit langer Zeit im Visier. Ihr habt einen bekannten Namen. Ich bin davon überzeugt, du bist der richtige Mann für mich. Leider fehlt es dir etwas an der Einstellung, aber das kommt schon noch.«
»Und warum machst du es nicht selbst, wenn du selbst so ein Genie bist?«
»Weil mir der letzte Zugang fehlt. Auch bei Murakami bin ich nicht fündig geworden – ich hab’s versucht. Keine Ahnung, wie er an Eulers Daten kommen soll, die er gekauft hat. Kann auch sein, Euler zieht ihn komplett über den Tisch und hat in Wirklichkeit gar nichts vorzuweisen. Aber solange ich nicht ins interne Netzwerk komme, weiß ich das nicht. Und wie du vielleicht nachvollziehen kannst – ich kann es nicht haben, wenn ich an Wissen nicht herankomme.«
»Und das, obwohl du so ein Samariter bist, der für die Menschheit nur das Beste will.« Karl schnaufte.
»Richtig. Und weil du dieselbe Einstellung hast – sonst wärst du ja nicht beim TKKG –, wirst du dich meinem Befehl auch nicht widersetzen. Verstehe das Ganze einfach als eine Art Spiel.«
»Fragt sich nur, wie du mich davon abhalten willst, du verlorener Grafensohn, du!« Karl erschrak beinahe über sich selbst ob seines plötzlichen Mutes. »Wenn du mich umbringst, kommst du nicht weiter.«
Kurz hielt die Gestalt inne. »Nun ja. Das stimmt. Aber ich hab die perfekte Motivation für dich.« Die Gestalt hob kurz den in Lederhandschuhen verborgenen Zeigefinger. »Moment.«
Abrupt machte sie auf dem Absatz kehrt und öffnete erneut die schwere Tür. Diesmal ließ sie diese allerdings permanent offenstehen.
Nur wenige Sekunden später kam der Verhüllte zurück – zusammen mit einer Karl wohlbekannten jungen Dame, brünett und bebrillt, deren Hände auf ihrem Rücken gefesselt waren. In ihrem Gesicht stand keinerlei Angst geschrieben – eher Abscheu.
»Motivation ist alles«, sagte der vermeintlich gräfliche Finstermann. »Oder wie siehst du das?«
»Egal, was er dir sagt, Karl – mach’s nicht«, sagte Rosalie.
»Ich würde drüber nachdenken, wenn mir an ihr etwas läge«, beharrte die Gestalt.
Karl verblieb eine Sekunde lang schockstarr, seufzte dann und drehte sich – zu Rosalies sichtlichem Entsetzen – wieder dem Rechner zu. »Gut, überredet.«
Rosalie wollte schon protestieren. »Aber …«
»Maul halten!« unterbrach sie die Gestalt.
Rosalie verdrehte die Augen und schwieg.

*

Nachdem Murakami in Richtung Ausgang geeilt war, schloss Klößchen die Tür zu Schalavskys Büro als Letzter. Rasch schloss er zu Tim und Gaby auf, die sich einige Meter vom Büro entfernt hatten, sodass Glockner und sein Kollege sie nicht hören konnten.
Ohne weitere Umschweife fragte Tim: »Und? Was sagt ihr? Ich finde, Murakami ist etwas zu gutgläubig. Er verspricht sich eine ganze Menge vom Geschäft mit Euler, ja, scheint gar den Erfolg seines Unternehmens komplett darauf zu stützen.«
»Vielleicht hat er ja einen Plan für den Notfall?« mutmaßte Klößchen.
»Ich glaube, er hat nicht mal einen für den Normalfall. Was wäre denn, wenn Euler ihm wirklich nur heiße Luft verkauft? Oder gar eine noch schädlichere Software? Murakami wäre blamiert bis auf die Knochen.«
»Und müsste alle Spesen zurückzahlen.« Klößchen nickte.
»Nicht nur das. Er würde sein Gesicht verlieren. Das ist da drüben in etwa so peinlich, wie wenn hierzulande jemand auf dem Marktplatz am Schandpfahl steht – mit Unterhose und nichts anderem bekleidet.«
»Nur dass das eher unüblich geworden ist.«
»Braucht man ja auch nicht mehr. Wofür gibt’s heutzutage Social Media.«
»Meinst du, wir können das verhindern? Also, Murakamis Gesichtsverlust?«
»Da sind unsere Mittel begrenzt. Vergiss nicht, dass wir nur unsere Drahtesel haben. Und selbst mit deinem E-Scooter kannst du jede Idee einer Verfolgung knicken. Und Geld haben wir auch nicht unendlich – vielleicht sogar viel weniger, als wir denken, falls der Schwarze Graf nicht nur deine Kontodaten hat. Und deshalb müssen wir ihn so schnell wie möglich aufspüren und ihm das Handwerk legen. Und natürlich Karl befreien.«
»Und zu diesem Zwecke denken wir einfach wie Karl«, meinte Gaby, während sie auf ihrem Handy herumtippte.
»Denken wie Karl?« echote Klößchen. »Wie soll das denn funktionieren? Er ist hier doch der Schlaukopf der Truppe. Niemand ist so genial wie er.«
»Wart’s nur ab. Ich suche nämlich gerade sämtliche Immobilien heraus, die den Eltern von Lars Stübler gehören. Laut meinem Vater ungefähr ein Dutzend. Wäre für mich eigentlich logisch, dass Lars eins davon beansprucht – und sei’s nur zeitweilig.«
»Aber müssten wir dann nicht normalerweise beim Grundbuchamt nachfragen?«
»Als ob man uns dort Auskunft erteilt. Aber ich bin mir sicher, sie haben irgendwo eine Auflistung ins Internet gestellt.«
»Starker Plan!« befand Tim. »Solche Leute protzen schließlich gerne.«
Kurz überflog Gaby die Suchergebnisse. »Ihr ahnt es ja nicht«, sagte sie schließlich. »Wie ich schon vermutet habe. Die Stüblers sind ja noch nicht lange in der Stadt und haben fast ausschließlich Bauland angekauft. Die meisten Neubauten stecken demnach noch in der Planungsphase. Nur zwei Grundstücke sind bereits fertig bebaut – ihr eigenes Wohnhaus in Birnbach und die Schlossruine Seligenruh im Wildfuchsforst.«
Tim nickte. »Beides ziemlich weit außerhalb der Stadt. Birnbach wäre näher, aber ob er Karl wirklich in Wohnhaus seiner Eltern verstecken würde …?«
»Es gibt nichts, was es nicht gibt«, meinte Klößchen.
»Das stimmt, aber unwahrscheinlich ist es schon. Im Wildfuchsforst hat man den Vorteil, nur wilde Füchse und seltene Vögel hören einen dort um Hilfe schreien. Nein, Freunde, für mich ist der Fall so gut wie gelöst. Lars Stübler hat sich in der Ruine eingenistet. Und wenn es da unten noch einen halbwegs funktionsfähigen Kerker gibt, dann haben wir auch relativ schnell raus, wo Karl versteckt ist.«
»Aber wie kommen wir dahin?« erkundigte sich Gaby. »Mit den Fahrrädern brauchen wir ewig und drei Tage. Mit Bus und Bahn erst recht. Wir bräuchten einen Fahrdienst.«
Klößchen meinte: »Georg hat Urlaub, sonst hätten wir jetzt einen mit Chauffeur. Keinen Rolls-Royce, aber immerhin einen Jaguar.«
»Wir könnten da was versuchen …«, meinte Tim. »Keine Gewährleistung, dass es klappt. Aber ihr habt natürlich recht, der Verdacht ist noch zu vage, um die Sheriffs zu alarmieren. Es sei denn …«
Kurz blickte er nach links und nach rechts den Gang hinunter. Niemand war zu sehen. Dann wies er mit dem Kopf unauffällig auf eine der Bürotüren.
Groß und dick stand daran: ›T. SALAH, PKM‹.
Gaby nickte. »Das wäre einen Versuch wert. Aber klopf bloß leise an!«
Zuletzt geändert von Jamie Allison am So 18. Mai 2025, 17:55, insgesamt 1-mal geändert.
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