Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Schreiben, Zeichnen, Filmen, Hörbarmachen: Habt ihr selbst Klappentexte oder ganze Geschichten verfaßt? Dann könnt ihr diese gerne hier veröffentlichen.
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Jamie Allison
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Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Moooin,

Ich hab dann mal angefangen eine Kurzgeschichte für die Bandenboard-Zeitung zu schreiben, ohne zu bedenken, dass es dafür ja erst einmal eine Zeitung geben müsste. Ja, ganz großes Tennis ... :D Da ich sie jedoch bereits für eine mögliche periodische Veröffentlichung angepasst hatte, habe ich mich dazu entschlossen, diesen Weg ausnahmsweise mal fortzusetzen und immer mal wieder ein Kapitel zu posten.

Die endgültige Länge steht noch nicht fest, da ich mit dem Schreiben noch nicht ganz durch bin, doch sie wird kürzer ausfallen als meine üblichen Wälzer in Millionenstadt Calling Staffel 2, weshalb sie dort auch nicht eingegliedert wird. (Inhaltlichen Bezug darauf nehme ich nur in einem einzigen kurzen Abschnitt, weshalb die Geschichte auch ohne diesbezügliche Vorkenntnisse funktionieren sollte.)

Angedacht ist ein VÖ-Rhythmus von einem Kapitel alle zwei Tage. Mal gucken, ob ich das durchhalte, ich veröffentliche ja normalerweise nach Fertigstellung am Stück ... s14.gif

Worum es geht:
Als Karl vom Besuch einer Computermesse in der Millionenstadt nicht zurückkehrt, leiten Tim, Klößchen und Gaby eine Suche nach ihm ein. Kaum untersuchen sie erste Spuren, schon meldet sich ein Erpresser bei ihnen – es ist niemand anderes als ein inzwischen berüchtigter Hacker, den man lediglich als „TheBlackCount“ kennt. Doch wen hat er wirklich im Visier? Die Allgemeinheit, oder doch die TKKG-Bande? Ein gefährliches Spiel beginnt, das die Freunde diesmal ohne ihren Computer bestreiten müssen, um ebendiesen wiederzufinden …
In diesem Sinne schon mal vielen Dank an @Perry Clifton, der den Impuls dafür lieferte! s43.gif

Und ja, das Thema KI, das ich hier anschneiden werde, hatte ich schon mal in "Ein Park voller Banditen", und im Canon selbst wird sich Folge 237 auch darum drehen. Macht das was? Ich finde, nein. s40.gif

Zwischenkommentare sind erwünscht und werden die Übersichtlichkeit nicht beeinträchtigen. Nach Fertigstellung lade ich eh das ganze Ding nochmal als PDF hoch. :)

Das erste Kapitel wurde ja schon anderweitig veröffentlicht; daher für den Einstieg direkt zwei. :)


Kapitel 1: Im Kellerverlies

Als Karl Vierstein, der ›Computer‹, aufwachte, brauchte er einen Moment, um sich zu entsinnen, wo er zuletzt gewesen war.
Seinem Spitznamen alle Ehre erweisend, hatte er sich auf das Messegelände der Millionenstadt begeben, wo die BITCon stattgefunden hatte, eine sich periodisch wiederholende, jährlich den Standort wechselnde Computermesse.
Mit der ihm eigenen Faszination hatte er sich über die neuesten Entwicklungen in Richtung Künstlicher Intelligenz, dem Oberthema der diesjährigen Veranstaltung, informiert, mit mal diesen, mal jenen hohen Tieren gesprochen und – scherzhaft, selbstredend – die Ehrendoktorwürde dankend abgelehnt, mit der Begründung, der Korrekturleser seiner Arbeit sei derzeit erkrankt. Der arme Kerl sei so viele Zahlen in einem Text voller Buchstaben nicht gewohnt. Darauf war mit Verständnis reagiert worden, jedoch zusätzlich mit dem Verweis auf den Abgabetermin, auch wenn dieser erst in ungefähr fünf Jahren anstehe.
Seine Freunde hatte er bedauerlicherweise nicht dafür begeistern können. Auch die Mahlzeit auf der vom nachmittäglichen Sonnenlicht gefluteten Terrasse eines Gartencafés hinterher hatte er ohne sie eingenommen – wenngleich ihn das, wenn er ehrlich war, auch nicht weiter gestört hatte. Sein Handy hatte er sogar ausgeschaltet, wenn auch eher, um den Akku zu schonen.
Wegen seines derzeit reparaturbedürftigen Drahtesels hatte er gezwungenermaßen Bus und Bahn benutzen müssen. Bis zur Station Wertheymer Platz war er gefahren. Dann hatte der Bus in Richtung Lindenhofallee laut Anzeigetafel satte zwanzig Minuten Verspätung gehabt, weshalb er sich bei dem schönen Wetter für einen kurzen Lauf zur nächsten Haltestelle entschieden hatte. Doch dort war er nicht mehr angekommen. Eine Baustelle hatte ihn gezwungen einen Umweg durch eine ziemlich schmale Seitengasse zu nehmen.
Und genau dort war ihm urplötzlich schwarz vor Augen geworden.
Einen Schlag in den Nacken hatte er noch gespürt, und von dort an kamen die wenigen, längst verblassten Erinnerungen aus dem Reich der Träume.
Nur fahles Licht schien durch den Raum, in welchem er soeben aufgewacht war. Mehr spüren als sehen konnte er die Luftmatratze, auf der er gelegen hatte. Anscheinend befand er sich in einem Kellerraum, denn das Licht kam von einem etwa zwei Meter breiten, doch kaum einen halben Meter hohen Fenster, welches auch noch offensichtlich vergittert war.
Klassisches Versteck für einen Gefangenen.
Aber warum?
Karls Gehirnwindungen waren, eben wie ein Computer nach einer Pause im Standby-Modus, nur wenige Sekunden später wieder aktiv.
Was genau hatte er hier unten verloren? Und wer war dafür verantwortlich?
Seine Augen benötigten noch einen kurzen Moment zur langsamen Gewöhnung an die Dunkelheit. Er stellte dabei fest, dass seine Nickelbrille nur noch ein intaktes Glas hatte.
Schemenhaft zeichnete sich eine Art Pritsche oder Bank auf der dem Fenster gegenüberliegenden Seite ab. Darüber erblickte er ein kleines, rotes Lämpchen.
Er rappelte sich auf, stellte dabei jedoch fest, dass sein Schädel dröhnte.
Kein Zweifel: Wer auch immer ihn hierher verschleppt hatte, der hatte keine großen Schwierigkeiten gehabt, ihn mit seiner dürren Figur niederzustrecken. Ein einfacher Schlag auf den Hinterkopf hatte den Rest besorgt.
Dazu dann noch ein Betäubungsmittel, dieses dann jedoch in einer mehr als handelsüblichen Dosis, wie er an den unangenehmen Überresten süßlichen Geruchs in der Nase feststellte.
Mühsam schleppte er sich in Richtung eines dunklen Rechtecks, welches er für eine Tür hielt. Dort angekommen, tastete er sich vor bis zur Höhe, auf der er die Klinke vermutete. Schließlich fand er diese und probierte sie.
Verschlossen. Natürlich.
»Hallo?!« rief er, ballte seine Faust und klopfte gegen die Tür, mit aller Wucht, die er besaß. Auch wenn das nicht besonders viel war.
Er probierte es umgehend erneut. »Hallo!« wiederholte er. »Ist da jemand? Warum bin ich hier eingesperrt?! Kann mir das mal jemand sagen?! Danke!«
Natürlich folgte auch auf diesen seinen halbherzigen Versuch keinerlei Reaktion.
»Dann halt nicht!« stieß er noch aus und zuckte mit den Schultern, als ob dies jemand sehen könnte.
Der Form halber überprüfte er kurz seine Taschen und stellte dabei, wenig überrascht, fest, dass ihm sein Handy und Portemonnaie fehlten. Natürlich. Was hätte er auch anderes erwarten sollen.
Innerlich seufzte Karl. Er war also Ganoven in die Hände gefallen, und diese schienen zumindest nicht komplett auf den Kopf gefallen zu sein. Vielleicht also mindestens Durchschnitt, möglicherweise sogar solider Durchschnitt, gemessen an denjenigen, mit welchen die TKKG-Bande für gewöhnlich zu tun hatte.
Die TKKG-Bande … ob sein Verschwinden wohl damit zusammenhing?
Irgendeiner ihrer Fälle?
Aber welcher? Es gab so viele …
Wie lange war er überhaupt schon hier unten? Suchte man bereits nach ihm? Oder hatte man sein Verschwinden vielleicht noch gar nicht bemerkt?
Er schleppte sich zurück in Richtung der Luftmatratze und ließ sich auf dieser sinken.


Kapitel 2: Der verschwundene Computer

In der Internatsbude ADLERNEST ertönte an diesem Abend ein über zwanzig Jahre alter Hit, welcher es seinerzeit zum beliebten Klingelton fürs Handy gebracht hatte. Inzwischen war er in dieser Version nur noch selten zu hören – und wenn ja, deutete dies zumeist darauf hin, dass jemand einen gewissen Peter Carsten zu sprechen wünschte.
Tim, wie dieser genannt wurde, beendete seinen letzten Klimmzug – den siebenunddreißigsten, wie er gezählt hatte –, um den Anruf entgegenzunehmen.
»Telefon!« wies ihn sein Budenkamerad Willi Sauerlich überflüssigerweise darauf hin. »Nimm mal ab, könnt’ ’n Gespräch sein!«
Tim verdrehte die Augen und betätigte die grüne Taste auf seinem steinzeitlichen Mobiltelefon. »Bei Peter Carsten?«
»Tim?« scholl es aus dem Apparat, sodass dies auch für Klößchen selbst unter dem Rascheln seines Schokoladenpapier zu vernehmen war. »Hier spricht Professor Albert Vierstein, Karls Vater. Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm, dass ich einen Blick ins alte, analoge Adressbuch meines Sohnes geworfen habe, um eure Nummern zu finden.«
»Ach, das macht absolut nichts!« erwiderte Tim direkt. »Wo brennt’s denn?«
»Na, bei uns zum Glück noch nicht.«
Als der Professor nicht weitersprach, zog Tim die Augenbrauen hoch. »Verzeihen Sie. Ich meine nicht buchstäblich einen Brand.«
»Ach so, ach so.« Der Professor litt offenbar wieder an seiner üblichen Zerstreuung, welche ihn daran hinderte, Redensarten als solche zu identifizieren. Tim bildete sich ein, ein Kopfkratzen am anderen Ende der Leitung hören zu können. »Ja, ich meine, ihr wisst nicht zufällig, wo Karl abgeblieben ist? An sein Handy geht er nicht, und er wollte eigentlich schon vor zwei Stunden wieder daheim sein.«
»Bei uns ist er nicht«, antwortete Tim. »Wir haben ihn seit heute Morgen nicht mehr angetroffen. Aber er sagte uns, er wollte zu dieser Computermesse, die aktuell in der Stadt läuft.«
»Das sagte er, ja.«
»Dann ist er ja vielleicht noch im Messezentrum und hat sich dort irgendwie festgequatscht?«
»Er hat noch einmal angerufen, nachdem er sich dort verabschiedet hat«, gab Karls Vater zurück. »Da sagte er, er sei auf dem Nachhauseweg. Er hätte noch im Gartencafé SÜSSRAHM einen Kaffee getrunken und werde mit Bus und Bahn anreisen. Sein Fahrrad ist ja kaputt.«
»Dann ist die Bahn vielleicht wieder mal ausgefallen?« meinte Tim. »Wäre ja auch nichts Neues. Und wenn er auf die U-Bahn warten musste, hat er unten an der Station vielleicht keinen Empfang.«
»Aber zwei Stunden lang? Da könnte etwas passiert sein. Ich würde ungern die Pferde scheu machen, vor allem, da er ja alt genug ist, um auf sich selbst aufzupassen. Aber wunderlich ist es schon. Und deshalb rufe ich an.«
Tim überlegte. »Wir können die Gegend ja mal abklappern«, sagte er schließlich zu. »Vom Messegelände zum SÜSSRAHM ist’s ja keine Weltreise. Von dort bis zur nächsten Station … wir kriegen das schon raus. Gaby holen wir natürlich auch ab.«
»Wunderbar. Ich danke euch bereits jetzt vielmals!«
»Wir haben ja noch gar nichts unternommen«, erwiderte Tim.
Es knackte in der Leitung. Tim legte ebenfalls auf und sah Klößchen an.
Dieser hatte inzwischen ebenfalls sein – wesentlich moderneres – Mobiltelefon gezückt und schien im Internet nach etwas zu suchen.
»Nach Rezepten für Schokoladenkuchen kannst du später suchen«, meinte der TKKG-Häuptling. »Du hast ja gehört, was los ist.«
»Hab ich«, nickte Klößchen. »Deshalb guck ich vorsichtshalber schon mal ins Presseportal. Die Polizeiberichte. Da müsste ja stehen, ob vielleicht irgendwo in der Ecke was passiert ist. Aber soweit scheint alles ruhig zu sein. Der ruhigste Tag seit langer Zeit – jedenfalls in der Innenstadt. Die letzte Meldung ist von heute Morgen, zehn Uhr dreißig, und betrifft nur ein paar Randalierer am Hauptbahnhof. Und vor einer halben Stunde mussten Beamte einen Streit zwischen Nachbarn schlichten; das war aber in der nördlichen Vorstadt.«
»Manchmal verblüffst du mich doch nochmal, Willi«, stieß Tim aus. »Starke Idee!«
»Mit einem neuzeitlichen Handy, das dir Zugang zum weltweiten Netz gewährt, hättest du schon viel eher auf die Idee kommen können.«
Gespielt beklagte sich Tim: »Da hast du einmal eine brillante Idee und die technische Überlegenheit gehabt, jetzt ruinier das doch nicht gleich wieder, indem du dich an Ort und Stelle unbeliebt machst.«
Klößchen hob die Schultern. »Ich sag’s ja nur.«

*

Das bunte Flimmern der vielen Bildschirme in der größten Halle des Messegeländes war gewöhnungsbedürftig. An jeder Ecke, in welche man spähen konnte, wenn zwischen den Hunderten von Besuchern mal eine Lücke den Blick freigab, vollführten Vertreter international renommierter Hersteller von Software das, was sie jeweils für die große, dringend zur Betrachtung und gegebenenfalls Investition tauglichen, revolutionären Weltneuheit befanden. Dabei lag der Schwerpunkt klar auf Künstlicher Intelligenz.
Freilich wurden die Chancen eher präsentiert als die Risiken, auch wenn Tim, Klößchen und Gaby sicher waren, Karl hatte die verschiedensten Leute – so er sich denn hier aufgehalten hatte – auch sehr ausführlich nach Letzteren befragt.
Der Abendpreis für eine Eintrittskarte zur BITCon betrug für alle drei insgesamt 45 Euro, und das war bereits der ermäßigte Preis. Der blondgelockte Mittzwanziger, der die Tickets ausgab, staunte nicht schlecht, als Klößchen, ohne zu murren, einen Fünfziger auf den Tresen legte. Sie erhielten ihre Papierbändchen fürs Handgelenk als Nachweis für den Erwerb eines Tickets, dann gingen sie weiter.
»Vielen Dank, Klößchen!« sagte Gaby Glockner. »Fünfzehn Euro pro Nase sind schon ’ne Hausnummer.«
»Insgesamt fast neun Tafeln Traube-Nuss«, ergänzte Tim.
Klößchen winkte gönnerhaft ab. »Wenn es ein Fehlalarm war, haben wir eben Pech gehabt. Aber falls nicht, war das eine wichtige Investition. Wir dürfen immerhin nicht vergessen, dass es um Karl geht.«
Tim und Gaby nickten zugleich langsam.
»Und wo setzen wir jetzt an?« fragte der Häuptling. »Wir haben keinen Anhaltspunkt, wo unser Computer zuletzt gewesen ist, zwischen all den ganzen anderen hier.«
Gaby grinste triumphierend. »Du vielleicht nicht, aber manchmal höre ich sogar zu, wenn Karl einen seiner Vorträge hält. Naja, zumindest genau genug, um mich hinterher vage an Informationsfetzen erinnern zu können.«
»Dann mach’s etwas weniger spannend, Pfote!« erwiderte Tim.
»Er sagte, er hoffe darauf, einen Vertreter der auf dem Markt aktuell führenden Firmen zu treffen, die sich auf Künstliche Intelligenz spezialisiert hat, und zwar auf eine mit bestimmter Funktion. Die Firma ist hier in der Stadt ansässig und heißt …« Gaby dachte kurz nach. »… Metamorph Design. Genau. Metamorph Design GmbH.«
»Dann muss es ja wirklich was Spannendes sein, wenn Karl dort hinterher war«, meinte Klößchen.
»Ist es.« Gaby nickte. »Er hat’s ja erklärt, aber ihr versteht ja eh nur Bahnhof. Es geht um KI, die in der Lage ist, andere KI aufzuspüren und ihren Algorithmus dahingehend anzupassen, dass sie sich an deren Programmcode anpasst, um mögliche Schäden, die sie anrichtet, zu beheben. Sogenannte Counter-AI. Wenn sie also zum Beispiel verbotenerweise Daten abgreift, oder dazu benutzt wird, sich in Systeme zu hacken. Auch der Gegenspionage dient sie dabei. Metamorph Design steht der Durchbruch kurz bevor, allerdings braucht diese vergleichsweise kleine Firma eben Investoren.«
»Du klingst gerade original wie Karl«, meinte Tim.
Und erntete dafür einen Knuff in die Schulter, welcher, zumindest für ihn, natürlich folgenlos blieb.
»Hier geht’s eben auch um technische Neuerungen, die auch zur Verbrechensbekämpfung dienen können«, erwiderte sie. »Karl predigt uns immer wieder, gerade wir sollten dafür mehr Begeisterung aufbringen. Selbst wenn die Kriminalistik nicht unser Berufswunsch Nummer eins sein sollte.«
»Und für alle weiteren Fragen haben wir ja einen Experten«, warf Klößchen ein und deutete auf ein Transparent, das den Namen Metamorph Design GmbH trug, und unter dem ein dunkelhaariger Mann im Anzug Anfang vierzig neben einem grün flimmernden Monitor stand. »Ich hab ihn nämlich gerade gefunden.«
»Und was fragen wir ihn?« wollte Tim wissen.
Klößchen verdrehte die Augen. »Wie spät es ist, natürlich. Mann, Tim, du bist doch sonst nicht auf die Birne gefallen! Natürlich, ob er in den letzten paar Stunden zufällig einen großen, dürren Jungen in unserem Alter mit Nickelbrille gesehen hat.«
Tim nickte. »Dein Vater stellt neuerdings kakaohaltige Gehirnnahrung her, stelle ich fest.«
Der Anzugträger, welchem sich Tim, Gaby und Klößchen nun näherten, unterhielt sich soeben mit zwei anderen Leuten – einem glatzköpfigen, ostasiatisch anmutenden Herren sowie einer jungen, brünetten Frau, welche eine Brille mit schwarzem Gestell trug und vielleicht ein paar Jahre älter war als die TKKG-Bande.
»Entschuldigen Sie«, sprach ihn Gaby direkt an, nachdem sie eine kurze Pause der Unterhaltung abpasste. »Ich hoffe, wir stören Sie nicht. Sie gehören zu Metamorph Design, ja?«
Der Mann lächelte. »Wenn das der Grund für eure Unterbrechung ist, stört ihr mitnichten. Ich bin Franz Euler, der Chef höchstpersönlich.«

– FORTSETZUNG FOLGT –
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Mo 5. Mai 2025, 22:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Paul Stielke »

So, ich hab’s mir gerade mal vorlesen lassen – gefällt mir richtig gut!
Mein erster Gedanke war: „Gott sei Dank, nicht Gaby.“
Der zweite: „Hehe, nicht schon wieder Gaby.“
(Der erste ist übrigens ein alter Insider aus dem blauen Board – aus Jugendschutzgründen gehen wir da mal lieber nicht näher drauf ein …) s45.gif

Der Einstieg ist auf jeden Fall gelungen.
Man merkt direkt, dass die Story in der heutigen, modernen Zeit spielt.
Trotzdem erkennt man – neben den bekannten Namen – klare Parallelen zur klassischen Serie.
Zum Beispiel hat mich die Szene mit der Entführung auf dem Weg zur Bushaltestelle direkt an „Um Mitternacht am schwarzen Fluss“ erinnert. (Was die Eckart heute wohl macht ... :D )
Insgesamt bleibt alles schön bodenständig – keine überzogenen Geschichten mit Bitcoins, kein abgehoben gezwungen "moderner" Kram (Ja gut, KI und Computermesse usw.).
Fand auch die Aussage spannend: „Da wir Kriminalistik ja niemals hauptberuflich machen wollen.“
Okay, damit ist die Zukunftsfrage also auch mal geklärt.
(Ich meine, es gab da doch mal einen Beitrag: „Was macht TKKG, wenn sie erwachsen sind?“)

Bin gespannt, wie’s weitergeht.
Gibt’s schon einen Plan, in welchem Rhythmus neue Kapitel erscheinen?
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:41 Mein erster Gedanke war: „Gott sei Dank, nicht Gaby.“
Der zweite: „Hehe, nicht schon wieder Gaby.“
Schon mal interessante Gedankengänge von jemandem, den die Textmenge meiner anderen Werke bisher abgeschreckt hat und der diese daher nicht kennt. ;) Gaby war in Staffel 2 durchaus schon mit von der Partie, nebst anderen - siehe "Im Jagdrevier des Gerächten" und "Der Stern von Lisala". Aber ja, mich reizte ja gerade der Ansatz, mal Karl zum Entführungsopfer zu machen. Der Gedanke rührte ja daher, dass er beim Entführungslotto irgendwie immer kürzer kam als alle anderen, auch im Canon. :)
Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:41 Der Einstieg ist auf jeden Fall gelungen.
Man merkt direkt, dass die Story in der heutigen, modernen Zeit spielt.
Trotzdem erkennt man – neben den bekannten Namen – klare Parallelen zur klassischen Serie.
Zum Beispiel hat mich die Szene mit der Entführung auf dem Weg zur Bushaltestelle direkt an „Um Mitternacht am schwarzen Fluss“ erinnert. (Was die Eckart heute wohl macht ... )
Ja, es ist in der Jetzt-Zeit angesiedelt, wie meine anderen Geschichten auch, und behandelt auch ein modernes Thema. Ich suche aber stets einen Weg, das nicht überhand nehmen zu lassen und mit klassischen Motiven zu verknüpfen. Der Weg zum Bus ist ja nicht nur in der 44 gefährlich, sondern auch schon in der Vorgängerfolge. ;)
Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:41 Fand auch die Aussage spannend: „Da wir Kriminalistik ja niemals hauptberuflich machen wollen.“
Okay, damit ist die Zukunftsfrage also auch mal geklärt.
(Ich meine, es gab da doch mal einen Beitrag: „Was macht TKKG, wenn sie erwachsen sind?“)
Sie äußern ja immer wieder komplett andere Berufswünsche. Aber ich bin auch deshalb hierbei im Konjunktiv verblieben ("wenn", "sollte"), weil ich prinzipiell an die Möglichkeit glaube, dass mindestens einer der vier auf dem Weg zum Erwachsensein noch seine Meinung ändern könnte. Oder macht ihr alle heute genau das, wovon ihr in eurer Kindheit/Jugend geträumt habt? :D
Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:41 Bin gespannt, wie’s weitergeht.
Gibt’s schon einen Plan, in welchem Rhythmus neue Kapitel erscheinen?
Gibt es. Ein Kapitel alle zwei Tage (Kapitel 3 also übermorgen), so bisher der Plan. :)

Danke für den Kommentar! :)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

Alle 2 Tage 700 Worte, das könnte ich schaffen :)


Kapitel 1:

Karl entführt. Das gibt es ja sehr selten in der Serie, im Gegensatz zu den anderen. Und aktiv dabei, das gefällt mir im Allgemeinen.

Er denkt darüber nach, wo er zuvor gewesen ist. Seine Gedanken sind sehr lang. Hast du darüber nachgedacht, das als echte Szene zu bringen, also nicht als Gedanken in Karl? Ich hätte es lebendig gefunden.

Karl ruft gegen die Decke, will wissen, wer ihn entführt hat - und bedankt sich! Da hat er völlig recht, falls eine KI dahintersteckt, muss man aufpassen, falls diese später die Welt übernimmt. Also immer höflich sein (habe ich mal im Podcast "Digitale Anomalien" gehört :) )


Kapitel 2:

Prof. Vierstein versteht keine Redensarten - ist das aus der Serie, oder ein Gimmick von dir?

Papierbändchen als Eintrittserlaubnis - schöner Anachronismus, ich dachte, das ginge über virtuelle QR-Codes, die mit dem Fingerabdrucksensor des Smartphones verbunden sind :)

KI und Counter-KI - puh, das würde ich in die Kategorie "Risiken" einordnen. Aber, man kann ihnen ja immer den Saft physisch abstellen.
Vor Kurzem las ich den Anfang eines Jerry Cottons, bei dem eine KI Vorhersagen über geplante Verbrechen macht und dann die Polizei anruft (zumindest soweit ich es verstanden habe). Bin mal gespannt, ob deine Geschichte auch in diese Richtung geht? Metamorph Designs Geschäftsfeld?


Gehört (ich "lese" es ja über Speech-Synthesis, also KI-verwandt, passt daher ja zur Geschichte :):
"Seine Augen benoetig T en noch einen kurzen
" und ließ sich auf diese[r] sinken."
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Danke auch dir schon mal! :)
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 Alle 2 Tage 700 Worte, das könnte ich schaffen
Gehen auch alle 2 Tage 1.400? Die Nachfolgekapitel (vielleicht mit Ausnahme des letzten) werden aus zwei Abschnitten bestehen. ;)
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 Karl entführt. Das gibt es ja sehr selten in der Serie, im Gegensatz zu den anderen. Und aktiv dabei, das gefällt mir im Allgemeinen.

Er denkt darüber nach, wo er zuvor gewesen ist. Seine Gedanken sind sehr lang. Hast du darüber nachgedacht, das als echte Szene zu bringen, also nicht als Gedanken in Karl? Ich hätte es lebendig gefunden.
Ist auf jeden Fall eine neuartige Idee, die für mich direkt nach einer Umsetzung schrie. :)

Ja, anfangs war ich mir ob es Veröffentlichungsformates noch nicht sicher. Da ich auch überlegt habe, eine Geschichte in üblicher Buchlänge draus zu machen, hab ich das hier auch so detailliert geschildert, um in dem Falle ggf. später eine lebendige Szene draus zu machen. Dann wurde es aber eben doch das Kurzgeschichtenformat und blieb dann dabei.
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 Karl ruft gegen die Decke, will wissen, wer ihn entführt hat - und bedankt sich! Da hat er völlig recht, falls eine KI dahintersteckt, muss man aufpassen, falls diese später die Welt übernimmt. Also immer höflich sein (habe ich mal im Podcast "Digitale Anomalien" gehört )
Wirklich keine dumme Idee. :D Das könnte vielleicht auch kulturell verankert sein, aus der Zeit, als die meisten Menschen in Mitteleuropa noch der Meinung waren, ihre Stoßgebete würden wirklich vom lieben Gott gehört werden. Den wollte man natürlich auch möglichst höflich um Erhörung bitten. Könnte gut sein, dass wir dort wieder hinkommen, falls die KI mal Gott spielen sollte. ;)
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 Prof. Vierstein versteht keine Redensarten - ist das aus der Serie, oder ein Gimmick von dir?
Gute Frage. Ich glaube, das wuchs schon eher auf meinem Mist. Wenn ich "zerstreut" bzw. mit den Gedanken woanders bin, nehme ich auch manchmal Redewendungen wörtlich. Irgendwie passt das in mein Bild, warum auch immer.
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 Papierbändchen als Eintrittserlaubnis - schöner Anachronismus, ich dachte, das ginge über virtuelle QR-Codes, die mit dem Fingerabdrucksensor des Smartphones verbunden sind
Das ist mehr eine kleine, vielleicht nicht deutlich genug gekennzeichnete Satire, darauf, dass in Deutschland im Jahre 2025 selbst auf einer Computermesse nichts ohne Papier geht. :D
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 KI und Counter-KI - puh, das würde ich in die Kategorie "Risiken" einordnen. Aber, man kann ihnen ja immer den Saft physisch abstellen.
Vor Kurzem las ich den Anfang eines Jerry Cottons, bei dem eine KI Vorhersagen über geplante Verbrechen macht und dann die Polizei anruft (zumindest soweit ich es verstanden habe). Bin mal gespannt, ob deine Geschichte auch in diese Richtung geht? Metamorph Designs Geschäftsfeld?
Sehr guter Einwand. Das kann ich in einem späteren Kapitel durchaus noch einfließen lassen, da wäre noch Platz. (Sie ist ja noch nicht ganz fertig, wird es aber wohl rechtzeitig werden. Ich sitze gerade am Ende von Kapitel 7.)
marcm200 hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:20 Gehört (ich "lese" es ja über Speech-Synthesis, also KI-verwandt, passt daher ja zur Geschichte :
"Seine Augen benoetig T en noch einen kurzen
" und ließ sich auf diese[r] sinken."
Genau mein Metahumor. ;)

Danke, wird korrigiert. :) Vorteil bei dieser VÖ-Form, die Geschichte ist direkt "peer-reviewed", die PDF am Ende dann also praktisch fehlerfrei.
Zuletzt geändert von Jamie Allison am Mo 5. Mai 2025, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Paul Stielke »

Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:53 Schon mal interessante Gedankengänge von jemandem, den die Textmenge meiner anderen Werke bisher abgeschreckt hat und der diese daher nicht kennt.
Mh, ja, das hatte ich ja schon geschrieben: Die Geschichten sind sicherlich gut, aber mir hat bisher die Zeit dazu gefehlt. Wobei – seit Mitte April ist es endlich besser. Bis September/Oktober (wenn’s gut läuft) bin ich auch strikt im Vormittagsprogramm. Da habe ich nachmittags Zeit, um vieles nachzuholen, was in den letzten zwei Jahren liegen geblieben ist. Vielleicht komme ich neben Perrys Erklärbär und einigen anderen Dingen, die mehr brennen, auch noch zu Lias Sternchen – oder so.
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:53 Entführungslotto
Stimmt, an Platz 1 dürfte da Gaby sein. (Hatten wir nicht auch mal einen Beitrag, wer wie oft entführt wird?)
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 17:53 Gibt es. Ein Kapitel alle zwei Tage (Kapitel 3 also übermorgen), so bisher der Plan. :)
Oi ha!? Was hab ich eben geschrieben? Sagen wir mal so: Diese Geschichte hier bekomm ich bei gehalten. (Hier schreiben einfach zu viele und viel ... :-D )

Ist – ohne eure anderen Geschichten zu kennen – auf jeden Fall eine gute Mischung und zu einer guten Zeit geschrieben (soweit man das bis jetzt sagen kann). Ich bleibe auf jeden Fall dran. s72.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:49 Mh, ja, das hatte ich ja schon geschrieben: Die Geschichten sind sicherlich gut, aber mir hat bisher die Zeit dazu gefehlt. Wobei – seit Mitte April ist es endlich besser. Bis September/Oktober (wenn’s gut läuft) bin ich auch strikt im Vormittagsprogramm. Da habe ich nachmittags Zeit, um vieles nachzuholen, was in den letzten zwei Jahren liegen geblieben ist. Vielleicht komme ich neben Perrys Erklärbär und einigen anderen Dingen, die mehr brennen, auch noch zu Lias Sternchen – oder so.
Ja, du sagtest ja, dass du zeitlich schon seit einer Weile verhindert bist. Geht mir ja nicht anders - auch deshalb wird das hier was relativ Kurzes. Sobald ich mit dem Teil hier fertig bin, kommt dann auch erst mal dran, was ich so verpasst habe. (Frag mal Aldeen, wie lange sie auf meinen letzten Kommentar warten musste ...) Da ist ja noch das eine oder andere Hörspiel, die eine oder andere Kurzgeschichtenreihe ... und vieles mehr. Ja, wir schreiben hier definitiv zuviel. :D
Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:49 Stimmt, an Platz 1 dürfte da Gaby sein. (Hatten wir nicht auch mal einen Beitrag, wer wie oft entführt wird?)
Jawohl, hatten wir. ;) Unter anderem dort entstand auch die Idee.
Paul Stielke hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 18:49 Oi ha!? Was hab ich eben geschrieben? Sagen wir mal so: Diese Geschichte hier bekomm ich bei gehalten. (Hier schreiben einfach zu viele und viel ... )

Ist – ohne eure anderen Geschichten zu kennen – auf jeden Fall eine gute Mischung und zu einer guten Zeit geschrieben (soweit man das bis jetzt sagen kann). Ich bleibe auf jeden Fall dran.
Ich dachte auch, gerade den Leuten mit wenig Zeit und/oder Durchhaltevermögen dürfte das hier ganz gut entgegenkommen. :)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Erstmal: Cooler Titel s43.gif

Zweitmal: Spannend und kurzweilig zu lesen s65.gif

Drittestens: Schreibstil diesmal noch "auktorialer" als sonst, zumindest am Anfang. Da ich gerade Märchen von Wilhelm Hauff lese, hat's mich keineswegs gestört :D

Vierterdings: Redewendungen nicht verstehen... ich dachte mal, dass Salamitaktik bedeutet, jemandem so'n Riesenteil brutal auf die Birne zu knüppeln; also das genaue Gegenteil von der tatsächlichen Bedeutung s33.gif ("scheibchenweise" leuchtet dagegen doch viel mehr ein! s97.gif )

Fünfterdünfter: Ein Verstandesmensch. Ich bin eingesperrt. Kann nix machen. Erstmal wieder hinlegen :D

Sechsmarkfuffzich: Auch wenn du und andere, die deine Sachen lesen, ständig über die Begrenzung lamentieren ( ;) ), ich finde: je kürzer, desto knackiger s50.gif

Siebenmalsieben: Ergibt feinen Sand.

Acht-ung: Gerne weitermachen s55.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Erstmal: Cooler Titel

Zweitmal: Spannend und kurzweilig zu lesen
Punkt zweins: Danke schön! :)
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Drittestens: Schreibstil diesmal noch "auktorialer" als sonst, zumindest am Anfang. Da ich gerade Märchen von Wilhelm Hauff lese, hat's mich keineswegs gestört
Aller guten Dinge sind drei: Ich wechsle im Laufe der Zeit immer mal wieder zwischen "so auktorial, wie man es halt kennt" und "Scheiß-die-Wand an-ist-das-auktorial!" :D Letzteres mache ich häufig in Szenen, in denen eine Person allein ist, aber durchaus nicht nur.
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Vierterdings: Redewendungen nicht verstehen... ich dachte mal, dass Salamitaktik bedeutet, jemandem so'n Riesenteil brutal auf die Birne zu knüppeln; also das genaue Gegenteil von der tatsächlichen Bedeutung ("scheibchenweise" leuchtet dagegen doch viel mehr ein! )
Viersteins: Ich dachte auch sehr lange, nur ich wäre zu blöd, um Redewendungen zu verstehen. :D Ohne spontan konkrete Beispiele nennen zu können, würde ich sagen, die eine oder andere leuchtet mir bis heute nicht ein ... Andererseits ist es auch nicht immer ratsam, Redewendungen und deren Bedeutungen ZU GUT zu kennen. Ted Kaczynski haben sie deshalb auch schon erwischt. ;) (Hm, forensische Linguistik, da könnte man auch mal eine Story drum basteln ...)
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Fünfterdünfter: Ein Verstandesmensch. Ich bin eingesperrt. Kann nix machen. Erstmal wieder hinlegen
Amalie die Fünfte von Prünfte: Würde ich wohl nicht anders machen, vor allem wenn mir zudem der Schädel dröhnt, das Betäubungsmittel immer noch reinkickt und ich höchstwahrscheinlich keinen Kaffee bekommen werde. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Sechsmarkfuffzich: Auch wenn du und andere, die deine Sachen lesen, ständig über die Begrenzung lamentieren ( ), ich finde: je kürzer, desto knackiger
Sechssetzen: Ja, da sind die Vorlieben so unterschiedlich, dass ich schon bei der KARGA mit dem einen oder anderen Fetzenflugalarm gerechnet habe. ;) Aus schriftstellerischer Sicht hat, denke ich, beides Vor- und Nachteile.
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Siebenmalsieben: Ergibt feinen Sand.
Siebensündenundnochvielmehr: Wenn das hier bis dahin schon mal für eine Sache gut war, dann dafür, meine Kenntnisse der 7er-Reihe zu trainieren. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:24 Acht-ung: Gerne weitermachen
Achtsamundwachsamsein: Werde ich. :) Ich bin sehr gespannt, ob auch alle Storyelemente ab Kapitel 3 bei allen gleichermaßen gut ankommen, oder ob es da Kontroversen geben wird. :D Ich freu mich jetzt schon auf die Reaktionen ... ;)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:50 "Scheiß-die-Wand an-ist-das-auktorial!" :D
Nichts auktorialt mehr, als ein Auktor aus dem 17/18 Jahrhundert... leidgeprüfte Ex-Bibliothekare wissen mehr s33.gif

Nee, alles gut :-D
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:50 Ted Kaczynski haben sie deshalb auch schon erwischt.
Wenn du Bomben magst, könnte Bosco 2 dir gefallen... s42.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:50 (Hm, forensische Linguistik, da könnte man auch mal eine Story drum basteln ...)
Tja, mal gucken, wer schneller ist... s59.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:50 Amalie die Fünfte von Prünfte: Würde ich wohl nicht anders machen, vor allem wenn mir zudem der Schädel dröhnt, das Betäubungsmittel immer noch reinkickt und ich höchstwahrscheinlich keinen Kaffee bekommen werde. :D
Bei mir wäre eher: "Oh, der Kopf ist noch angenehm taub, mal gucken, wie stabil die Tür ist..." s77.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:50 Ich bin sehr gespannt, ob auch alle Storyelemente ab Kapitel 3 bei allen gleichermaßen gut ankommen, oder ob es da Kontroversen geben wird. :D
s75right.gif
Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:50 Ich freu mich jetzt schon auf die Reaktionen ... ;)
Wir werden reagieren s55.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 20:02 Nichts auktorialt mehr, als ein Auktor aus dem 17/18 Jahrhundert... leidgeprüfte Ex-Bibliothekare wissen mehr
Deswegen war er ja auch Auktor und nicht Personaler. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 20:02 Wenn du Bomben magst, könnte Bosco 2 dir gefallen...
Okay, ich mag Bomben ausreichend, sodass ich da eigentlich auch noch eine Idee am Start hatte (siehe Klappentext-Thread), bin aber wohl nicht schnell genug, um sie eher rauszukloppen. Also wird gespannt auf Bosco 2 gewartet. :)
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 20:02 Tja, mal gucken, wer schneller ist...
Jetzt sag nicht, das kommt in Bosco 2 auch dran. :D Wobei, etwas davon wird auch hierbei in ein paar Kapiteln noch eine Rolle spielen, aber um mal wirklich detailliert heranzugehen, müsste ich eine neue Geschichte anfangen. Also auch hier: Du wirst schneller sein. ;)
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 20:02 Bei mir wäre eher: "Oh, der Kopf ist noch angenehm taub, mal gucken, wie stabil die Tür ist..."
Das geht auch nur so lange gut, bis die Wirkung von der Chemie nachlässt, danach wird's hässlich. :D
Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 20:02 Wir werden reagieren
Und bis dahin werde ich nicht abschätzig reagieren, sondern Reaktionen abschätzen. ;) Da wird wohl zwischen "Nebst Karl-Entführung NOCH etwas, das mal allerhöchste Eisenbahn wurde!" und "Das ist jetzt nicht dein fucking Ernst!" das gesamte Spektrum abgedeckt werden. :D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Jamie Allison hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 21:00 Jetzt sag nicht, das kommt in Bosco 2 auch dran.
Nur, um kurz die Eigenwerbung aus dem Weg zu haben und deinen Thread nicht zu kapern: Nope, "Sprachforensik" kommt nicht in Bosco 2, ist aber ein Thema, das ich durchaus schon lange auf dem Zettel habe s42.gif

Und neben Bomben gibt es auch noch was anderes...

Aber es dauert noch, bis das Hörspiel kommt (btw, Bock auf ne Sprechrolle? :-D )

Okay, zurück zum Grafen und der kommenden, spannenden Kontroversität s51.gif
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Perry Clifton hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 21:09 Nur, um kurz die Eigenwerbung aus dem Weg zu haben und deinen Thread nicht zu kapern: Nope, "Sprachforensik" kommt nicht in Bosco 2, ist aber ein Thema, das ich durchaus schon lange auf dem Zettel habe

Und neben Bomben gibt es auch noch was anderes...

Aber es dauert noch, bis das Hörspiel kommt (btw, Bock auf ne Sprechrolle? )

Okay, zurück zum Grafen und der kommenden, spannenden Kontroversität
Themenverwandtschaft unserer Werke, ob zufällig oder gegenseitig inspiriert, wäre durchaus auch mal ein Threadthema für sich. :D

Da ich ja bekanntermaßen zu denen gehöre, denen ständig jemand unterstellt, sich selbst gern reden zu hören, wäre es durchaus eine Überlegung wert, mal wieder andere daran teilhaben zu lassen. ;)

In jedem Falle wird Sprachforensik im sehr weiteren Sinne auch hier eine Rolle einnehmen, wie gesagt. Mehr sollte ich vorerst nicht spoilern wollen. :D

Ähnliches gilt für die gräfliche Kontroversität, wobei ich mir diesbezüglich im letzten Post durchaus auch die Chance einer Fehleinschätzung einräume. Man macht sich als Autor im Vorhinein ja mitunter doch mehr Gedanken, als nötig gewesen wäre. :)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von P. Tesselbrück »

Ich bin mal wieder etwas spät dran, aber trotzdem auch von mir noch ein bisschen Input.
Habe die anderen Kommentare erst mal nicht gelesen, daher kann es durchaus zu Dopplungen kommen.

Prinzipiell spannender Auftakt. Karl entführt, allein, und erst mal weiß er nicht, worum es geht. Allerdings sind mir in der Rückblende zu viele Informationen enthalten, die ich hier nicht gebraucht hätte - es sei denn, etwas davon wird später noch wichtig.
Klar, Geplänkel über Ehrendoktor-Würde ist witzig, aber braucht es das schon im zweiten Absatz? Gerade, wenn Du Dich selbst auf ein Format, das Du normalerweise sprengst, begrenzen willst?
Oder ist das dem Fortsetzungs-Aspekt geschuldet, dass in jedem Teil auch Humor stecken soll/muss?
Auch, dass Busverspätung und Baustelle Karl in eine verlassene Gasse geführt haben - soll das verdeutlichen, dass die Entführung nicht (oder zumindest nicht SO) geplant war?

Gerade beim 2. Mal Lesen aufgefallen: wird das rote Lämpchen über der Pritsche nochmal wichtig? Überwachungskamera?

Gute Idee von Klößchen, im Polizeibericht nachzuschauen - nicht nur für Tim, auch für mich überraschend. :)

Natürlich muss Klößchen mal wieder die Ermittlungs-Investitionskosten tragen (Kinoeintritt bei Schwarze Pest aus Indien lässt grüßen) - immerhin bedanken die anderen sich ausdrücklich :)
Ich hätte ja erwartet, dass TKG erst mal die Gegend zwischen Café Süßrahm und U-Bahn abklappern...

Gegen-KI? Ahja...
Wilde Spekulation: Karl ist ein Testobjekt. Hinter dem roten Lämpchen steckt eine Überwachungs-KI.
Die Anti-KI, die Metamorph Design gerade testet, soll erkennen, dass Karl gegen seinen Willen festgehalten wird, und ihn freilassen (die Schäden, die illegale KI anrichtet, beheben).
Evtl. hat Karl sogar sein Einverständnis dazu gegeben, an diesem Test teilzunehmen (vgl. ??? Spur ins Nichts).

So, und jetzt lese ich dies bisherigen Kommentare...

Edit:
Bzgl. Sprachforensik: War da nicht was mit Lena von der Halo-Clique? @marcm200 weiß da bestimmt noch mehr...
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

Sprachforensik: Ja, im 2ten Fall der Halos ging es um ein Erpresserschreiben, bei dem u.a. ungewöhnliche/falsche Wortflexionen verwendet wurden. Lena erkennt sprachliche Ähnlichkeiten zu
einem Schülerzeitungsartikel.

Tkkg hatten das ja mal bei "Erpresser fahren Achterbahn" (Dativ/Genitiv) oder auch die 5F beim Steilwandklettern. Aber eine richtige Analyse mit statistischen Auswertungen über Worthäufigkeiten oder Satzbauvorlieben - einen solchen Fall kenne ich auf Anhieb nicht. Jamie, übernimm! :)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

Auch dir schon mal vielen Dank für den Kommentar! :) Und natürlich für den Spekulatius. ;)
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 12:16 Prinzipiell spannender Auftakt. Karl entführt, allein, und erst mal weiß er nicht, worum es geht. Allerdings sind mir in der Rückblende zu viele Informationen enthalten, die ich hier nicht gebraucht hätte - es sei denn, etwas davon wird später noch wichtig.
Klar, Geplänkel über Ehrendoktor-Würde ist witzig, aber braucht es das schon im zweiten Absatz? Gerade, wenn Du Dich selbst auf ein Format, das Du normalerweise sprengst, begrenzen willst?
Oder ist das dem Fortsetzungs-Aspekt geschuldet, dass in jedem Teil auch Humor stecken soll/muss?
Auch, dass Busverspätung und Baustelle Karl in eine verlassene Gasse geführt haben - soll das verdeutlichen, dass die Entführung nicht (oder zumindest nicht SO) geplant war?

[...]

Ich hätte ja erwartet, dass TKG erst mal die Gegend zwischen Café Süßrahm und U-Bahn abklappern...
Du greifst gedanklich schon mal die nächsten beiden Kapitel vor, sehr gut. :D

Die Rückblende enthält noch nicht mal ALLE Details zu dem, was Karl zwischenzeitlich gemacht hat. Mehr dazu morgen in Kapitel 3. ;) Aber ich kann schon mal sagen: Die genannten Punkte werden allesamt wichtig. TKG werden, soweit kann ich schon mal spoilern, später (also in drei Tagen, wenn Kapitel 4 rauskommt) auch das Süßrahm und die U-Bahn abklappern.

Dass ich sie trotz allem schon hier relativ ausführlich nenne, ist in der Tat dem Format geschuldet. Wobei Kapitel 1 schon separat entstand, wo mir noch nicht klar war, dass es eine Fortsetzungsgeschichte werden sollte; für mich stand auch die Überlegung im Raum, ein "richtiges" Buch (30k+ Wörter) draus zu machen und es ganz normal zur zweiten Staffel hinzuzufügen. In dem Falle hätte ich sämtliche Szenen tatsächlich live geschehen lassen, als Vorgeschichte zur Entführung, und VOR die Aufwach-Szene gesetzt - welche ich dann auf ein paar lose Erinnerungsfetzen beschränkt hätte. Da ich mich dann aber ja doch umentschieden habe, blieb das hier halt so, wie sie war.

Dementsprechend blieb auch das kleine Geplänkel enthalten.
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 12:16 Gerade beim 2. Mal Lesen aufgefallen: wird das rote Lämpchen über der Pritsche nochmal wichtig? Überwachungskamera?
Keine Kamera zwecks optischer Überwachung, aber ja, wird noch eine Rolle spielen.
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 12:16 Gute Idee von Klößchen, im Polizeibericht nachzuschauen - nicht nur für Tim, auch für mich überraschend.
Er hat ja durchaus seine Momente, auch im Canon. Man muss ihn halt nur auch mal lassen. :)
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 12:16 Natürlich muss Klößchen mal wieder die Ermittlungs-Investitionskosten tragen (Kinoeintritt bei Schwarze Pest aus Indien lässt grüßen) - immerhin bedanken die anderen sich ausdrücklich
Klößchen, der Investigativ-Investor. Oder so. :D Aber ja, mir war schon wichtig, dass er dafür auch ein ehrliches Dankeschön erhält. Weshalb er direkt freiwillig löhnt, ungeachtet dessen, ob TG ihre Tickets nicht vielleicht auch einfach selbst bezahlen könnten, erklärt er ja auch sofort. Es soll verdeutlichen, dass ihm die 45 Euro völlig hupe sind, wenn sie dazu dienen, Karl wiederzufinden. Friendship is a thing that exists. ;) (Auch hier Vorgriff zu Kapitel 3, dort hat er zudem Glück im Unglück.)
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 12:16 Gegen-KI? Ahja...
Wilde Spekulation: Karl ist ein Testobjekt. Hinter dem roten Lämpchen steckt eine Überwachungs-KI.
Die Anti-KI, die Metamorph Design gerade testet, soll erkennen, dass Karl gegen seinen Willen festgehalten wird, und ihn freilassen (die Schäden, die illegale KI anrichtet, beheben).
Evtl. hat Karl sogar sein Einverständnis dazu gegeben, an diesem Test teilzunehmen (vgl. ??? Spur ins Nichts).
Interessante Spekulation, und nachvollziehbar, gemessen an deinem derzeitigen Kenntnisstand. :)

Ich sag's mal ganz kryptisch: Metamorph Design ist nicht die einzige hier involvierte Partei mit möglichen Vorstellungen für den als ideal empfundenen Einsatz der Counter-AI. ;)
P. Tesselbrück hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 12:16 Bzgl. Sprachforensik: War da nicht was mit Lena von der Halo-Clique?
marcm200 hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 13:48 Ja, im 2ten Fall der Halos ging es um ein Erpresserschreiben, bei dem u.a. ungewöhnliche/falsche Wortflexionen verwendet wurden. Lena erkennt sprachliche Ähnlichkeiten zu einem Schülerzeitungsartikel.
Marc hat schon übernommen. :)

In der forensischen Linguistik geht es im Wesentlichen um das Herausstellen eines möglichen Täters anhand sprachlicher Merkmale, wie beispielsweise auffälliger Formulierungen, grammatikalischer Eigenheiten, auffällig oft gebrauchte Wörter ... Dazu werden "samples" analysiert und genauestens verglichen. Denn jeder Mensch hat einen ganz individuellen Sprachstil, bedingt durch geographische (regionale oder ggf. ausländische) und soziale Herkunft und zwischenmenschlichen Umgang im Laufe seines Lebens.

Dir könnte der Fall Ted Kaczynski schon mal untergekommen sein. Der Fall dient als Paradebeispiel für die Ergreifung eines Täters rein anhand des stilistischen Vergleichs ("Könnte ein Mann mittleren Alters sein", "wahrscheinlich aus dem Norden der USA, vielleicht Chicago", "sehr wahrscheinlich hochgebildet und überdurchschnittlich intelligent" etc.).

In HC 2 hatten wir eben den umgekehrten Fall, dass gewisse Fehler auffällig oft vorkamen. Ich kann mich daran erinnern, dass mich die Fehler erst verwirrt haben, bis ich mir dachte, vielleicht werden genau diese noch wichtig. :)

Wie gesagt, ich hatte schon hin und wieder mal den Gedanken, eine solche Analyse in einer Geschichte unterzubringen (wahlweise bei TKKG oder der KARGA). Hier in IKdSG wird das Thema leider nur angeschnitten werden, aber es ist für die Zukunft durchaus vorgemerkt. :)
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Perry Clifton »

Ich sag nur "zahlen Sie bis Dinstag" s42.gif

Ist halt ein interessantes Thema, genau wie auch die Graphologie in der Mondscheingasse (wie haltbar das auch immer ist).

Also dürfte der potenzielle "Themen-Überschneidungs-Thread" wohl bald noch mehr Futter erhalten :-D
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

Sprachforensik ist aber m.E. eine weiche Wissenschaft.

Ein regionaler Dialekt wird bestimmt auch die Verwendung bestimmter Wörter bedingen, man hat also eine statistische Auffälligkeit. Nur - was hilft mir das als Ermittler? "Weißer,30-50, College-Abschluss" - ja, dann werde ich, wenn ich viele Spuren habe, die ich nicht gleichzeitig verfolgen kann, eine Reihung vornehmen (wie Gaby im "Bombenspaß"), aber ich schließe doch andere Personen nicht aus.

Und - wenn ich als Verbrecher ein wenig Grips habe, dann verwende ich Fremdwörter und stelle Adverbien an andere Positionen, an die ich sie selbst nicht setzen würde. Einen sehr kurzen Text a la Wolf ("Geld her oder Wumm!"), und eine Sprachanalyse bringt wenig bis nichts. Man denke an Sofie ("Die typischen Merkmale sind immer da", Mondscheingasse) - kann man glauben oder auch nicht.

Aber es passt insofern zu KI, da dort ja auch sehr viel auf statistischen Rechnungen beruht.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von Jamie Allison »

marcm200 hat geschrieben: Mi 7. Mai 2025, 08:38 Und - wenn ich als Verbrecher ein wenig Grips habe, dann verwende ich Fremdwörter und stelle Adverbien an andere Positionen, an die ich sie selbst nicht setzen würde. Einen sehr kurzen Text a la Wolf ("Geld her oder Wumm!"), und eine Sprachanalyse bringt wenig bis nichts. Man denke an Sofie ("Die typischen Merkmale sind immer da", Mondscheingasse) - kann man glauben oder auch nicht.
Sicher, je weniger "samples" man hat und je kürzer sie sind, desto geringer wird die Aussicht auf Erfolg. Bei Ted Kaczynski war es ja eine ganze Reihe von Erpresserbriefen, aus denen man schon sehr viel folgern konnte. Wenn ich mich korrekt entsinne (ich kann also auch danebenliegen), war es die Redewendung "You can't have your cake and eat it, too"; er gebrauchte sie umgekehrt, weil sie für ihn semantisch mehr Sinn ergeben hat (wenn ich meinen Kuchen schon aufgegessen habe, hab ich ihn halt nicht mehr). Als gebildeter Mann wusste er, dass die englische Umgangssprache diese Phrase französischen Ursprungs gemeinhin "falsch" verwendet. Zusammen mit den schon gesammelten Hinweisen mussten die Ermittler die Briefe dann nur noch in der richtigen Zeitung abdrucken lassen, und sein Bruder hat diese Eigentümlichkeiten dann wiedererkannt. Letztendlich ist es das, was du sagst - die Ermittler hatten Glück, dass sein innerer Monk stärker war als er selbst. ;)

Wie haltbar Sofies Methode in der "Mondscheingasse" wirklich ist, kann wohl diskutiert werden. Dass man zwei vermeintlich unterschiedliche Personen anhand des Schriftbildes einander zuordnen kann, ja, das bin ich ja noch bereit zu glauben. Ob man darin aber auch lesen kann, dass der Verfasser von Natur aus ein Bösi McEvil ist ... naja, ich sag mal, für den Fortgang der Geschichte lasse ich diese kreative Freiheit gelten. ;) Im echten Leben würde ich mich aber nicht unbedingt darauf stützen wollen.

Ach ja, Fortgang der Geschichte, da war ja noch was. :D Mal gucken, wie haltbar Karls Schlussfolgerungen werden. ;)


Kapitel 3: Plötzlich geladene Gäste

Nachdem sich Karl von dem Schrecken wieder etwas erholt hatte, war sein Geist ebenfalls wieder wach.
Auch seine Augen – respektive dasjenige, durch welches er noch vernünftig sah – hatten sich akklimatisiert. Die Umrisse waren nun deutlich schärfer zu erkennen als vorhin.
Immer noch einigermaßen mühsam rappelte er sich auf. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hatten sich auch seine Muskeln wieder regeneriert.
Er schritt hinüber zum vergitterten Fenster. Nicht dass er sich davon etwas versprochen hätte, doch wenn man nichts unternehmen konnte, jedoch auch nicht untätig herumsitzen wollte, gab jeder noch so kleine Strohhalm Halt – wohl wissend, dass es eben doch nur ein Halm war.
Dementsprechend hielt sich Karls Enttäuschung darüber, dass durch das Fenster bis auf eine mit Beton ausgekleidete Durchreiche samt Rost auch nichts zu sehen war, in Grenzen.
Eine positive Überraschung hingegen war, dass sich das Fenster öffnen, zumindest kippen ließ, wie er bei einem halbherzigen Versuch mittels der seitlich angebrachten Klinke feststellte. So bekam er hier unten immerhin etwas frische Luft.
Und wie frisch! Karl schnupperte unwillkürlich. So klar und rein roch die Luft in der Stadt nicht ansatzweise. So frei von Abgasen, ja als ob sie jemand gefiltert hätte.
Also musste er sich außerhalb der Millionenstadt befinden. Vielleicht im direkten Umland, vielleicht aber auch schon viele Kilometer entfernt. Er wusste ja nicht, wie lange er hier bereits verweilt hatte.
Nun horchte er in die Landschaft hinein.
In größerer Entfernung vernahm er Motorengeräusche. In kurzen Abständen, zeitweilig auch in längeren Intervallen. Doch es klang, als ob die Autos allesamt relativ schnell fuhren.
Demnach – so überlegte Karl – ist hier eine Autobahn in der Nähe. Oder zumindest eine Bundesstraße.
Er horchte weiter.
In einiger Entfernung vernahm er das Zwitschern von Vögeln. Es klang sehr hell, und nur gelegentlich piepste ein hörbar ausgewachsener Vogel dazwischen.
Also war hier eine offensichtlich sehr beliebte Brutstätte für Vögel, vielleicht auf einem Baum, der nicht weit vom Gebäude entfernt stehen konnte, aber noch weit genug, um die Geräusche auf der Schnellstraße nicht zu übertönen.
Um diese Zeit waren die meisten Zugvögel bereits wieder im Lande, also konnte es sich theoretisch um nahezu jede hierzulande heimische Art handeln. Doch wenn es sich um sehr späte Heimkehrer handelte, hatten sie hier vielleicht einen für sie markanten Wegpunkt auserkoren, an dem sie ihre Jungen von Fressfeinden unbehelligt ausbrüten konnten. Dies sprach für ein Waldgebiet.
Dass das Gebäude relativ geschützt stehen musste, erkannte man am Boden und den Wänden der Durchreiche, welche nass waren. Der letzte Regenschauer lag zwei Wochen zurück. Die trocknende Sonne schien also praktisch niemals hierhin; dementsprechend verdunsteten die Rückstände nicht.
Je länger Karl dem Gezwitscher lauschte, desto ungewöhnlicher kam ihm der Klang vor. Nicht nur bei den Jungvögeln. Möglicherweise bildete er sich das ein – doch etwas war anders, ganz sicher. Allein schon die Melodie. Den Singsang der gängigsten Arten kannte Karl.
Vielleicht also eine seltene Art?
Dann sprach das für ein Vogelschutzgebiet. Und dass eine Fernstraße in der Nähe war, sprach theoretisch dafür, dass diese vor Jahrzehnten angelegt worden war, lange bevor man begonnen hatte beim Straßenbau den Artenschutz mitzuberücksichtigen.
Aus einer anderen Richtung kam ein Hupen – und zwar das eines Zuges. Möglicherweise warnte er ein Hindernis vor seiner Durchfahrt, oder es gab einen unbeschrankten Bahnübergang, vor welchem er standardmäßig zu hupen hatte.
Karl sperrte seine Ohren noch weiter auf. Irgendwo rauschte es. Das sprach für einen Bachlauf in der Nähe, vielleicht aber auch einen weiter entfernten Fluss, entweder mit reißender Strömung – oder einem Wasserfall.
Es schien wohl so zu sein, dass eingeschränktes Sehvermögen automatisch die anderen Sinne schärfte.
In Karls Geist entstand ein Bild.
Kreuzungspunkt einer Bahnstrecke und einer Fernstraße. Dichter Wald. Vogelschutzgebiet. Fluss, eventuell Wasserfall.
Karl aktivierte seine imaginäre Landkarte.
Fuhr man vom Autobahnring aus in südliche Richtung ab, gelangte man nach etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten Autofahrt an eine Stelle, auf die das Bild passen konnte. Autobahn wie Bahnstrecke waren in grauer Vorzeit errichtet worden; der Wildfuchsforst diente seit einigen Jahren nicht nur dem Schutze wilder Füchse, sondern auch dem vom Aussterben bedrohter Singvögel. In einigen Kilometern Entfernung verlief auch ein größerer Fluss mit nahezu reißender Strömung nach den Niederschlägen im Winter.
Also war sich Karl sehr sicher, zu wissen, wo er war.
Doch das half wenig, wenn man nicht wusste, wie man wieder hier wegkommen sollte.

*

»Und wir stören auch wirklich nicht?« vergewisserte sich Gaby. »Nicht, dass wir gerade hereinplatzen, während Sie das große Geschäft machen.«
»Macht euch da keine Sorgen«, erwiderte Franz Euler. »Der ehrenwerte Herr Murakami hat sicherlich ausreichend Zeit mitgebracht.«
Der andere Mann, offenbar Murakami, deutete eine Verbeugung an und unterdrückte nicht ganz erfolgreich ein Grinsen.
»Und das junge Fräulein ebenso«, fuhr Euler fort.
Sie nickte. »Egal, womit man euch helfen kann, nichts ist so wichtig, dass es nicht warten könnte«, erwiderte sie in feierlichem Tonfall. »Rosalie Euler. Derzeit dummerweise noch Praktikantin.«
»Der Nachname ist kein Zufall, oder doch?« erkundigte sich Tim.
»Absolut nicht«, gab sie zurück. »Ich bin die Tochter des Chefs, und unter allen Angestellten mit Abstand die zuverlässigste. Jedenfalls hat sich der feine Herr Stübler mal wieder verdrückt.«
»Du warst zwischendurch auch weg«, gab ihr Vater zurück.
»Ich hab mich aber wenigstens abgemeldet.«
Murakami unterdrückte sein Grinsen diesmal nicht. »Die Kinder werden heutzutage viel schneller groß als früher, wie?« meinte er mit leichtem Akzent, doch ansonsten einwandfreiem Deutsch.
»Wie dem auch sei«, wechselte Euler das Thema und sah Gaby, Tim und Klößchen an. »Worin besteht euer Anliegen?«
»Wir suchen einen Freund von uns«, antwortete nun Tim. »Er muss innerhalb der letzten zwei Stunden hier gewesen sein. Groß, spindeldürr, trägt Nickelbrille. Er erwähnte Ihre Firma im Zusammenhang mit seinem Besuch hier.«
Euler nickte. »Der junge Herr Vierstein«, sagte er. »Wie könnte ich den vergessen. Sehr wissbegierig war er. Wobei ich zeitweise das Gefühl hatte, er verstünde vom Geschäft mehr als ich. Aber dazu weiß das junge Fräulein bestimmt mehr. Oder?« Er sah seine Tochter an.
Rosalie blickte kurz zur Seite, doch die Röte in ihrem Gesicht konnte sie so nicht verbergen. »Wie kommst du darauf?« fragte sie mit einer Unschuldsmiene.
»Ihr wart doch zusammen Kaffee trinken«, gab ihr Vater zurück.
Tim, Gaby und Klößchen tauschten vielsagende Blicke.
»Schon«, gab Rosalie nun zu. »Aber nicht lange. War auch mehr Smalltalk. Bisschen Fachsimpelei, bisschen über Gott und die Welt, dies, das, Ananas …«
Klößchen musste grinsen. »So genau wollen wir’s auch gar nicht wissen«, log er. »Wir wollen nur wissen, wohin er gegangen ist. Und wann das war.«
»Bis vor einer Stunde, ungefähr,, waren wir weg«, erteilte sie nun Auskunft. »Drüben im Café SÜSSRAHM. Ist ja nicht weit. Er meinte dann, er müsste nach Hause. Mit Bus und Bahn, weil irgendein Depp vorgestern sein Fahrrad geschrottet hätte. Oh, ja, über den hat er sich reichlich echauffiert. Er ist dann los, Richtung U-Bahn-Station. Ich hab mich wieder auf den Weg hierher gemacht.« Sie hob die Schultern. »Ich hatte halt Pause, und mein Kollege Lars Stübler hat mich in der Zeit hier vertreten.« Sie sah sich um – und erblickte einen jungen Mann Anfang zwanzig, der grinsend angeschlichen kam.
»Na, habt ihr die Kiste schon verhökert?« meinte er.
»Noch nicht«, erwiderte Rosalie. »Wo warst du?«
»Ich musste dringend was wegbringen.«
»Eine halbe Stunde lang?«
»Kuchen und Sekt sind halt ’ne verdammt fiese Mischung. Findet jedenfalls mein Magen.«
»Deswegen Kaffee«, gab Rosalie grinsend zurück.
»Auch nicht besser. Wie war deine Pause überhaupt? Der Dürre mit der Nickelbrille scheint ja genau dein Typ zu sein.«
Rosalie lief diesmal nicht rot an, sondern verdrehte nur die Augen. »Jedenfalls eher als du Flachzange«, murmelte sie.
»Kommt, Kinder, raufen könnt ihr euch nachher im hauseigenen Bällebad«, meinte Franz Euler, musste aber ebenfalls grinsen.
»Wie lange sind Sie eigentlich noch hier?« wollte nun Gaby wissen. »Wir würden Sie gerne noch einige, mehr sachbezogene Dinge fragen, haben aber leider nicht die Zeit …«
»Noch die vollen drei Tage«, antwortete Euler.
»Sagt jetzt aber nicht, ihr habt voll gelöhnt, nur um zu fragen, ob Karl hier war, obwohl ihr das eigentlich schon relativ sicher wusstet?« fragte Rosalie.
Klößchen hob die Schultern. »Leider ja. Taten mir aber nicht weh, die fünfundvierzig Piepen. Er ist immerhin unser Freund. Und wir brauchten noch die absolute Sicherheit. Soll ja keiner denken, wir kommen unserer Arbeit nicht nach.«
Rosalie zog drei Karten hervor, als habe sie diese für Notfälle im Ärmel versteckt. »Als geladene Gäste habt ihr freien Eintritt«, meinte sie. »Wir erklären, ihr habt sie vergessen, dann seht ihr eure Knete auch wieder.«
Tim hob die Augenbrauen. »Also, ich weiß ja nicht, ob wir das annehmen können …«
»Solltet ihr, wenn ihr beim nächsten Besuch nicht schon wieder voll zahlen wollt.«

– FORTSETZUNG FOLGT –
Zuletzt geändert von Jamie Allison am So 11. Mai 2025, 19:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ein Fall für TKKG - Im Kerker des Schwarzen Grafen (SPECIAL)

Beitrag von marcm200 »

zur Sprachforensik: Ich nehme da mit, dass mein nächster Geschichten-Erpresser mit links (er ist aber Rechtshänder), einem dicken Filzstift nur Großbuchstaben malt, reine Subjekt-Prädikat-Objekt-5te-Schulklasse-Sätze verwendet und sich auf strikte Informationsübermittlung beschränkt. Dann werden auch die Kinderdetektive, sollten sie die handschriftlichen Notizen seiner Masterarbeit finden, nichts damit anfangen können :) Und sich so zu verstellen, ist ziemlich einfach (Fingerabdrücke oder DNA als falsche Spur fabrizieren geht zwar auch, bedarf aber zumindest eines gewissen externen Aufwandes).


zu Kapitel 3:

Das ist mal ein Ermittlungsansatz: Die Heimflugrouten von späten Zugvögeln, und wo sie Pause machen. Dazu eine laute Straße und gute Luft. Frage an die KI: wo liegt ein solcher Ort - in Deutschland/Europa?

Meine Vermutung nach ca 25% Vorlesen-Lassen: Das Vogelgezwitscher wird ihm von einer KI vorgespielt. Ich glaube, das ist eine Art VR - draußen ist nix, das bildet sich alles nur in seinem Kopf. Und Karl ist in einem Kellerraum der BitCon.

!!!-Vibes: Beim Straßenbau berücksichtigt man, ob in 1000 Meter (oder so) eine Flugschneise für Vögel liegt.

Interessant geschrieben, Karl beim Denken zuzuhören und wie er seine Umgebung aufbaut.
Karl hat fast ein fotographisches oder zumindest sehr bildhaftes Gedächtnis. Gab's da nicht was bei der Karga-Gang?


Gehört:
- "E S [r] schien wohl so zu sein, dass "

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